Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Olbia – Die Saison steht bevor. Die Urlauber kommen dann wieder in Scharen, meist zum Baden an die Küste. Noch kann Sardinien etwas durchatmen – und sich auf die neue Saison vorbereiten.
Schon bei der Ankunft in Olbia – altgriechisch: die Glückliche – ist es zu spüren: Die Sarden, sonst ziemlich eigenwillig und temperamentvoll, vor allem wenn es um die Abgrenzung gegenüber den Italiener auf dem Festland geht, lassen es noch gemächlich angehen. Die Temperaturen sind angenehmer, die Brise, die vom Tyrrhenischen Meer über die Insel weht, frischer. Auf dem Flughafen der 57 000 Einwohner zählenden Provinzhauptstadt Olbia im Nordosten landen weniger Charterflieger. In den beiden Häfen, mit zusammen mehr als 3,5 Millionen ankommenden und abfahrenden Gästen einer der größten in Italien, laufen noch nicht so viele Fähren und Kreuzfahrtschiffe wie sonst im Hochsommer ein.
Auch rund um die Kirchen San Simplico und die des Apostels Paulus im oberen Teil der Altstadt ist es ruhiger. Nur wenige Besucher verlaufen sich auf dem knapp 250 Meter hohen Punta Casteddu, wo eine der typisch sardischen Nuraghe-Turmbauten aus der Frühzeit der Geschichte und die Festung Cabu Abbas stehen. Auf der vorgelagerten Insel Tavolaro fallen derweil die Klippen nach wie vor stark ab. Das römische Aquädukt Sa Rughitulla kann man um die Jahreszeit fast ganz allein erkunden. Genauso wie das Brunnenheiligtum Sa Testa an der Straße zum Orangen-Golf Golfo Aranci, [foto id=“503862″ size=“small“ position=“left“]die Villa Romana, das Castello Padrese und das Gigantengrab Su Monte de s’Ape auf dem Weg nach Loiri.
Wir bleiben diesmal ausschließlich in dieser Gegend, fahren zunächst in Richtung Fermata Cala Sabina zu einem der schönsten Strände der Gallura, einer schon früher nur sehr dünn besiedelten Granitregion. Weiter geht es an der Küste entlang nördlich über Cugnana Verde und Portisco nach Porto Cervo, wo wir uns direkt an einem Inselsporn ins Hotel Romazzino mit weitem Blick über eine der wohl teuersten Küsten des Mittelmeers an der Smaragdküste Costa Smeralda einquartieren.
Wir machen einen Abstecher ins Landesinnere. In Arzachena lohnen der Besuch der Nuraghen-Siedlung Malchittu und des gleichnamigen kleinen Tempels. In den Sommermonaten verkehrt der „Grüne Zug“ Trenino Verde auf der Schmalspurstrecke von Sassari nach Palau durch den Bahnhof des nur rund 13 500 Einwohner zählenden Städtchens.
An Bilianu Saldu und Concosu vorbei gelangt man nach Palau, wie nicht nur ein Inselstaat im Pazifischen Ozean, sondern eben auch eine kleine Hafenstadt mit nicht einmal 5000 Einwohnern auf Sardinien heißt. Bei Hochbetrieb sollen die Fähren von hier bis zu 80 Mal am Tag hinüber nach La Maddalena verkehren. Diese und die anderen Insels des Archipels, erzählen Einheimische, sind einst Teil einer versunkenen Landbrücke zwischen Sardinien und Korsika gewesen. Am Capo d’Orso wacht eine von Palaus Bewohnern wegen ihrer Größe nur der „Bär“ genannte Felsformation über diesen Abschnitt der Küste. Auf dem Monte Altura noch vor den Toren der Stadt thront eine mächtige Festung.
Hinter Capannaccia und Ponte Liscia führt die Straße Richtung Süden nach Bassacutena, wo Touristen, die gern ihre Zeit und den Urlaub in ländlicher Umgebung verbringen, geeignete Unterkünfte finden. Schnell schließt sich in Arzachena der Kreis dann wieder. Für den von Porto Cervo aus rund 80 Kilometer langen Rundkurs sollte man etwa anderthalb Stunden an reiner Fahrzeit einkalkulieren – solange noch keine Saison ist und der große Ansturm der Touristen auf sich warten lässt. Sonst könnte es länger dauern.
Sardinien – über 24 000 Quadratkilometer groß, rund 1,7 Millionen Einwohner, Haupstadt Cagliari – ist nach Sizilien zweitgrößte Insel im Mittelmeer. 200 Kilometer sind es bis zum Festland, gut zehn über die Meerenge Bocche di Bonifacio bis nach Korsika hinüber. Zusammen mit den vorgelagerten Inseln ergeben sich fast 1850 Kilometer Küstenlänge. Costa Smeralda, Costa Rei, Costa Verde, Costa Paradiso und Costa del Sud sind bekannte Küstenabschnitte. Im Zentralgebirge Gennargentu reichen die Berge bis über 1830 Meter hinauf. Das Klima ist mediterran, die Winter sind mild, Frühling und Herbst warm, die Sommer heiß. Im Flieger braucht man von Deutschland aus maximal zwei Stunden. Zur Urlaubszeit gibt es viele Direktcharter, per Linie sonst mit Umsteigen in Mailand oder Rom.
Wir waren im Romazzino (sechs Sterne, 78 Zimmer/16 Suiten, sardischer Stil, www.starwoodhotels.com/sardinien) untergebracht. Regionale Spezialitäten sind etwa Pecorino-und Casa-Marzu-Schafskäse, Pane-Carasau-Hirtenbrot, Porcheddu-Spanferkel, mit Ravioli vergleichbare Culurgionis, Malloreddu-Gnocchi-Nudeln, Sebadas-Käsetaschen mit Honig und Bottarga-Rogen. Bekannte sardische Weine sind die roten Cannonau und Monica di Sardegna sowie[foto id=“503865″ size=“small“ position=“right“] der weiße Vernaccia di Oristano. Ichnusa heißt das aus Maisschrot gebraute Lagerbier. Mirto ist ein Likör aus Myrtefrüchten. Information: Italienische Zentrale für Tourismus Enit, Barckhausstraße 10, 60325 Frankfurt/Main, Telefon 069-237434, oder unter www.enit.de.
Im autoverliebten Italien im Auto unterwegs zu sein, das ist eigentlich immer was Besonderes. Das Land hat eine der höchsten Autodichten der Welt. Auf Sardinien dagegen geht es, abgesehen von größeren Städten wie Cagliari oder Olbia, verkehrsmäßig etwas weniger aufregend zu, auf dem Land fast sogar beschaulich, wenn nicht gerade Urlaubszeit ist. Die Tempolimits in Italien, die auch auf den zu dem Land gehörenden Inseln gelten, sind: 50 in geschlossenen Ortschaften, 90 außerhalb und auf den blau ausgeschilderten Staatsstraßen, 130 auf Autobahnen, für die die grünen Hinweisschilder gelten. Wichtig für die Autoanreise, um dann per Fähre überzusetzen: Mautmäßig zur Kasse gebeten wird man an fast jeder Autobahnausfahrt. Die Promillegrenze liegt bei 0,5. /Fotos: Koch
geschrieben von auto.de/Reise/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 14.03.2014 aktualisiert am 14.03.2014
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.