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Bio ist nicht gleich Bio. Wie im Verbrauchermarkt unterscheiden sich die Produkte in ihrer Qualität. Bei Kraftstoffen ist das ähnlich. Aber wie wirken sich die Beimischung des sogenannten Biodiesels wie Rapsölmethylester (RME) und anderer biogenen Komponenten im Dieselkraftstoff aus? Steigt die Umweltbelastung, wenn 2020 ihr Anteil im Diesel von sieben Prozent auf 20 Prozent steigt? Untersuchungen mit unterschiedlichen Bio-Komponenten im Sprit belegen, dass hydriertes Pflanzenöl (HVO) sich insgesamt positiv bei der Verminderung von Schadstoffen auswirkt. Im Einzelnen ist bei der HVO-Beimischung die Stickoxid-Emission geringer als beim bisherigen Biodiesel(RME)-Einsatz.
Die Abhängigkeit von Erdöl zu verringern und das Senken der CO2-Emission ist das Ziel der EU. Deshalb wird dem Dieselkraftstoff ab 2020 zehn Prozent Biodiesel beigemischt. Heute besteht der Diesel zu 93 Prozent aus Erdöl und zu sieben Prozent aus biogenen Komponenten. Das sind sowohl Rapsölmethylester (RME) als auch hydriertes Pflanzenöl (HVO). Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Agrartechnologie in Braunschweig untersuchten die Einflüsse der Kraftstoffe auf die Emissionen an einem Nutzfahrzeugmotor.
Die Biodiesel-Beimischung zeigte beim Prüfmotor einen Stickoxid-Anstieg, den die Wissenschaftler als ein bekanntes Verhalten bei RME bezeichneten, wobei dieser Anstieg im Rohabgas durch die auf Dieselkraftstoff angepasste AdBlue-Dosierung auch vollständig im nachbehandelten Abgas zu finden war. Für hydriertes Pflanzenöl hingegen fand sich ein gegenläufiges Verhalten, sowohl vor als auch nach dem Katalysator war weniger NOx feststellbar. Die RME- als auch die HVO-Beimischungen führten zu einem Rückgang der emittierten Partikelmasse und des Kohlenstoffmonoxids (CO). Bezüglich der HC-Emissionen ließen sich aufgrund der großen Umsatzraten des SCR-Katalysators im nachbehandelten Abgas keine Unterschiede zwischen den einzelnen Kraftstoffen mehr feststellen.
Eingesetzt wurden sowohl Kraftstoffgemische aus Referenz-Dieselkraftstoff und Rapsölmethylester als auch Gemische aus Dieselkraftstoff und hydriertem Pflanzenöl sowie die jeweiligen Reinkraftstoffe. Bei dem Motor handelte es sich um einen Mercedes Vierzylinder mit 4,25 Liter Hubraum, der 130 kW/177 PS leistet und ein maximales Drehmoment von 675 Newtonmeter hat. Bei der Abgasnachbehandlung kommt ein sogenannter SCR-Katalysator zum Einsatz. Er arbeitet mit selektiver katalytischer Reduktion (SCR), bei der zur Reduktion von Stickoxiden (NOx) eine wässrige Harnstofflösung (AdBlue) verwendet wird. Neben der Prüfung von Emissions-Limitierungen wurden auch die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) und die Einflüsse auf Partikel und Kondensate im Abgas des EU4-Motors untersucht.
Die Motorprüfläufe ergaben, dass die Beimischung von sieben Prozent beziehungsweise 20 Prozent HVO oder RME zu einem Rückgang der Partikelmasse-Emissionen führte. Dabei war der Einfluss auf die Partikelmassen-Emission bei RME deutlich stärker als bei HVO. Ebenso führte die Beimischung von RME und HVO zu einem Rückgang der Kohlenwasserstoff-Emissionen (PAK). Der SCR-Katalysator zeigte einen positiven Einfluss bei der Umsetzung von Kohlenwasserstoffen (HC), die sehr stark abnahmen.
geschrieben von auto.de/(wop/mid) veröffentlicht am 28.03.2014 aktualisiert am 28.03.2014
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