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Runder Geburtstag
Es gibt Autos, die haben Generationen von Menschen treue Dienste erwiesen. Sie wurden zu Freunden, ja sogar zu (fast) vollwertigen Familienmitgliedern. Doch irgendwann ist ihre Uhr halt abgelaufen. Beim technischen Wettrüsten der Autobauer bleiben sie auf der Strecke. In der Welt der Elektromobilität, der Plug-in-Hybride und der Brennstoffzelle ist einfach kein Platz mehr für sie. Dort wirken sie wie ein Relikt aus der Vergangenheit. Genau so ein Auto ist der Mitsubishi Colt, der vor 40 Jahren seinen Siegeszug antrat.
Vor allem in Deutschland schart der Mitsubishi Colt eine große Fangemeinde. Wer einmal einen Colt besessen hat, spricht auch heute noch voller Respekt über diesen Wagen. Und bei so manchem kullert dabei die eine oder andere Träne über die Wange. Aber der Reihe nach. Blicken wir zurück auf die Entstehungsgeschichte dieses Autos. Die reicht immerhin zurück bis ins Jahr 1962. Ab diesem Zeitpunkt heißen bis zum Jahr 1969 nahezu alle Pkw aus dem Hause Mitsubishi "Colt". Seit 1978 allerdings ist "Colt" bei den Japanern eine wirkliche Modellbezeichnung.
Seine Europa-Premiere feiert das Auto im Februar 1978 auf dem Genfer Automobilsalon. Noch im gleichen Jahr kommt der Colt in Deutschland auf den Markt und wird schnell zum meistverkauften Mitsubishi-Modell. Ab 1979 ist neben dem Dreitürer auch eine fünftürige Variante mit längerem Radstand lieferbar.
Die ersten vier Generationen werden laut Mitsubishi der Kompaktklasse zugeordnet, die fünfte sowie die sechste und letzte Generation sind kleiner und gehören deshalb nach unserem Verständnis zur Gattung der "Kleinwagen." Und gerade dieser sympathische Kleinwagen ist es, der eine Zeit lang auch das deutsche Straßenbild mitprägt.
Genau 40 Jahre ist das jetzt her. Doch sein rundes Jubiläum im Jahr 2018 erlebt der "Colt", der in einigen Ländern unter dem Namen "Mirage" verkauft wird, nicht mehr - sehr zum Leidwesen seiner zahlreichen Fans. Denn als die Nachfrage zu sinken beginnt, beschließt die Mitsubishi-Führung das Aus des einstigen Bestsellers. Und so rollt 2012 der letzte "Colt" vom Band.
Copyright: Mitsubishi
Doch woher kommt eigentlich der etwas martialisch klingende Name? Zunächst einmal: Der "Colt" auf vier Rädern hat nichts mit einer Feuerwaffe zu tun - aber auch gar nichts. Und die US-Krimiserie "Ein Colt für alle Fälle", die hierzulande vor allem durch den Schauspieler Lee Majors Kult-Status erlangte, fällt ebenfalls weg. Denn die wurde erst später gedreht. Die simple Antwort: "Colt" heißt so viel wie "männliches Fohlen" oder "junges Pferd". So ist es jedenfalls überliefert.
Vielleicht wollte der Autobauer mit der Namenswahl auch nur zum Ausdruck bringen, dass der Colt das kleinste Fahrzeug der Mitsubishi-Produktpalette ist. Wie dem auch sei: Jetzt reitet beziehungsweise fährt das junge Pferd in die ewigen Jagdgründe. Da können wir nur sagen: "Viel Glück und Sayonara kleiner Colt."
Copyright: Mitsubishi
geschrieben von MID veröffentlicht am 29.05.2018 aktualisiert am 30.05.2018
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