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Die erste Selbstbedienungstankstelle Deutschlands wurde vor 40 Jahren vom Kemptener Energiehändler Präg in Lagerlechfeld bei Augsburg eröffnet. Die Idee, dass sich Autofahrer den Kraftstoff selbst in den Tank füllen, hatte der damalige Geschäftsführer Gerd Deisenhofer bei einer Energie-Konferenz 1971 in London aufgeschnappt. Dort hatte ein schwedischer Hersteller das Konzept vorgestellt. Die Idee stieß in Deutschland zunächst auf Skepsis, doch einzusparende Personalkosten verhießen für den Unternehmer Vorteile.
So wurde die Tankstelle SB-tauglich umgerüstet, gleichzeitig kündete eine damals ungebräuchliche, beleuchtete Dachwerbung von der Neuerung. Der Erfolg stellte sich rasch ein. Statt der üblichen 300 000 Liter pro Jahr verkaufte die Station schon im ersten Betriebsmonat 150 000 Liter. Im zweiten Monat wurden 200 000 Liter abgesetzt. Nach und nach stellte Deisenhofer weitere Stationen auf Selbstbedienung um. Sinn machte dann auch die Einführung von Shops, in denen Süßwaren, Zeitschriften und Getränke angeboten wurden, obwohl Kritiker das für verrückt hielten. Doch die selbst tankenden Kunden sahen vor dem Bezahlen die Ware und griffen zu.
Erst Anfang der 80er-Jahre wurden elektronische Zapfsäulen eingeführt, von denen die getankte Menge und der dafür zu entrichtende Preis an ein Kassensystem übermittelt wurde. Gegen Mitte der 80er-Jahre waren in Deutschland die Bedienungstankstellen dann ausgestorben. Apropos Sterben: Von den 1968 rund 46 200 Tankstellen in der BRD sind nur wenige übrig. Aktuell gibt es noch etwa 14 300 Stationen im ganzen Bundesgebiet. Zu zwei Dritteln leben die Tankstellenpächter heute übrigens von den Warenumsätzen in ihren Shops – am Kraftstoff verdienen sie nicht viel.
geschrieben von auto.de/(ld/mid) veröffentlicht am 13.12.2012 aktualisiert am 13.12.2012
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