Scheider souveräner Zweiter: Klug genug, nichts zu riskieren

(motorsport-magazin.com) Ein mattschwarzer Mercedes im Rückspiegel, der immer größer wird: Was Martin Tomczyk im vergangenen Jahr zum Verhängnis wurde, brachte auch Timo Scheider heute kein Glück. Der Meisterschaftsführende musste sich am Ende Häkkinen-Nachfolger Paul di Resta im Kampf um den Sieg geschlagen geben – ohne dabei seine Titelchancen einzubüßen. Zwei Rennen vor Ende der Saison sind sogar Scheiders Chancen auf eine vorzeitige Meisterschaftsentscheidung zu seinen Gunsten in Le Mans intakt.

"Ich habe bis zum Schluss gekämpft, doch wir waren einfach ein wenig langsamer als die Jungs von Mercedes. Daher musste ich mich heute noch mehr reinhängen als sonst, um den Anschluss nicht zu verlieren", gestand Scheider ein, der mit einem nicht perfekt ausbalancierten Dienstwagen kein leichtes Spiel gegen di Resta hatte. "Ich bin mit dem zweiten Platz zufrieden, auch wenn ich gerne gewonnen hätte – doch Paul war heute einfach nicht zu schlagen, das hat man gesehen."

Das entscheidende Überholmanöver des Schotten, bei dem es zu einer Berührung gekommen war, sieht Timo Scheider unkritisch. "Er hat das Manöver riskieren müssen, denn er liegt in der Meisterschaft zurück. Ich war klug genug, um ihm genug Platz zu lassen, damit mein Auto keinen Schaden nimmt und ich nicht zurückfalle." Im Anschluss konnte sich di Resta rasch absetzen – während der Audi-Pilot ohne übersteigerte Siegambitionen einen sicheren zweiten Platz nach Hause fuhr.

"Sieben Punkte sind viel Vorsprung, abgesehen von diesem Wochenende hatte ich noch nie so viel. Daher bin ich ganz entspannt, man kann nichts erzwingen, sondern nur sein Bestes geben und hoffen, dass es am Ende in Hockenheim reicht", blickt der zweiterfahrenste Pilot der neuen DTM voraus. Er gibt sich als fairer Verlierer: "Wie man nach der Zieldurchfahrt gesehen hat, habe ich mich auch über den zweiten Platz sehr gefreut."

adrivo Sportpresse GmbH

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