Lancia

Schilderwechsel: Aus Chrysler wird nun Lancia

Nachdem Fiat am 1. Juni den Vertrieb der Marken Chrysler, Dodge und Jeep seines Partners Chrysler übernommen hat, steht für die bisherigen Chrysler-Händler schon bald ein Schilderwechsel ins Haus.

Denn gleichzeitig mit der Übernahme des Chrysler-Vertriebs wurde auch die Zusammenlegung der Händlernetze der Marken Lancia und Chrysler begonnen, die bis Jahresende abgeschlossen sein soll. Dann wird Chrysler bis auf Großbritannien vom gesamten europäischen Markt verschwunden sein und nur noch in Nordamerika existieren.

Die bisherigen Chrysler-Händler werden für den Fall, dass sie Chrysler-Fahrzeuge auch künftig vertreiben werden, ihre Chrysler-Logos gegen das von Lancia tauschen. Und was für die Händlerbetriebe gilt, gilt auch für die von Chrysler entwickelten und in Europa vertriebenen Fahrzeuge. Denn auch die werden künftig das Lancia-Logo tragen. Eine Ausnahme macht nur die Chrysler-Marke Jeep. Denn die soll künftig weltweit als Ikone für Offroad-Fahrzeuge und Allrad-Kompetenz von Fiat stehen.

Das wird dazu führen, dass zahlreiche der bisherigen Lancia-Händler künftig auch das Jeep-Logo zeigen und bei vielen bisherigen Chrysler-Händlern neben dem Lancia-Logo weiterhin das Jeep-Logo zu finden ist. Bei Fiat Deutschland geht man davon aus, dass sich aus dem Netz der bisherigen 70 Lancia-Händler und der bisherigen 112 Chrysler-Händler ein neues Lancia-Vertriebsnetz mit 154 Partnern bilden wird, von denen 127 auch die Marke Jeep anbieten werden.

Nach den Vorstellungen des Fiat- und Chrysler-Chefs Sergio Marchionne sollen die Verkäufe der Fiat-Marken Lancia und Alfa-Romeo von 200.000 im vergangenen Jahr bis auf weltweit 800.000 im Jahr 2014 gesteigert werden.

Fiat-Deutschland-Chef Manfred Kantner hat das Ziel, 2014 mit dem neuen Lancia-Netz 41.500 Fahrzeuge zu verkaufen. Dazu soll ein zu Beginn des nächsten Jahres startendes Lancia-Modellfeuerwerk beitragen. So sollen im zweiten Quartal 2011 der neue Lancia Y und der Nachfolger des Chrysler Voyager auf den Markt kommen. Im vierten Quartal soll der Nachfolger des Chrysler 300 C folgen, ein Jahr später kommen zwei neue Kompakte und 2013 ein völlig neues SUV.

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Gast auto.de

August 17, 2010 um 11:44 am Uhr

Oh Mann! Hier werden eine schwerkranke und eine todkranke Marke zusammengeführt, um eine gesunde Firma daraus zu machen? Ebensogut kann man mit dieser Hoffnung auch die Gründungsurkunden der beiden Unternehmen nach Lourdes tragen und dort um ein heiliges Wunder bitten.

Die Markenwerte von C. und L. decken sich nahezu nirgendwo. Individualität ist da wohl der einzige gemeinsame Nenner. Und genau da hört es auch schon auf: Ein paar Beispiele: Chrysler sind traditionell eher grob, kantig, muskulär, technisch schlicht, amerikanisch. Lancias verkörpern traditionell Filigranität, Eleganz, italienisches Design und technische Innovation, dazu vielleicht noch eine Prise Sport (Rallye). Die aktuellen Modelle beider Marken passen bis auf wenige Ausnahmen überhaupt nicht ins Markenbild der jeweils anderen! Für einen Lancia-Fan oder -Interessenten wird der Chrysler 300C niemals in Frage kommen. Auch wenn Lancia draufsteht. Und ein Lancia Y unter Chrysler-Flagge? ich lach mich tot! Zukünftige Modelle, die es beiden Marken recht machen sollen, können also nur in der Mitte – sprich: Langeweile und Bedeutungslosigkeit landen. Das einzige, was man mit der Zusammenlegung erreichen wird, ist ein noch schnelleres Sterben beider Marken! Wenn jetzt irgendwer mit dem "Erfolg" von Daewoos unter Chevrolet-Emblem kommt: Den Käufern dieser Autos ist es schlichtweg EGAL, was draufsteht und das Image der Marke Chevrolet war außerhalb des US-Marktes eh schon unterirdisch. Chrysler oder Lancia finden aber viele Autokäufer noch sehr sympathisch; auch wenn sie sich nicht zum Kauf durchringen können. Der Fall liegt also hier in vielen Facetten gänzlich anders. Und seien wir ehrlich: Dem Fiat-Konzern ist die Marke Chrysler eh sch…egal. Die wollen nur zwei Dinge: Den Zugang zum US-Markt für Fiat und Alfa sowie die Perle namens Jeep.

Gast auto.de

August 14, 2010 um 11:26 am Uhr

Lancia hat mit nur drei Modellen Y,Musa,Phedra in Europa genauso so viel verkauft wie Greissler mit 10 Modellen — daher kanns nur so gehen.

Gast auto.de

Juni 8, 2010 um 1:49 pm Uhr

Das ist kein Schilderwechsel, das ist ein Schildbürgerstreich.
Wie können Markenexperten ernsthaft glauben, dass bisherige Chrysler Käufer auch nur ernsthaft einen Lancia kaufen wollen?
Lancia ist seit Jahrzehnten im europäischen Markt vertreten und hat bis auf Italien keinen Erfolg und im Gegenteil ein kaputtes Image.
CHrysler ist es trotz der Probleme und Umstrukturierungen gelungen in Deutschland mehr als Lancia zu verkaufen.
Warum also Lancia für Europ und nicht Chrysler all over europe und Lancia weiterhin für Italien?

Thomas aus Nienburg

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