Schnelle Kleintransporter – Sicherer als man denkt

In der öffentlichen Meinung gelten schnelle Kleintransporter seit Jahren als besonders großer Unsicherheitsfaktor – zumal ihre Anzahl in Deutschland, dem größten europäischen Markt für Kurier- und Lieferdienste, kontinuierlich zunimmt. Immer mehr Politiker und Medien fordern deshalb nachdrücklich ein spezielles Autobahntempolimit oder sogar eine Geschwindigkeitsabregelung für die sogenannte Sprinter-Klasse. Tatsächlich sind Kleintransporter aber viel sicherer als ihr Ruf wie eine neue Studie zur Sicherheit von Transportern nachweist, die jetzt auf einem Dekra-VDI-Symposium zur „Sicherheit von Nutzfahrzeugen“ präsentiert wurde.

Danach ist die Unfallbeteiligung der Minilaster seit 2001 stark rückläufig. Die Zahl der bei Nutzfahrzeugunfällen Getöteten ist sogar von 1.472 im Jahr 2001 um 39 Prozent auf 892 im Jahr 2009 zurückgegangen. Die schnellen Transporter bewegen sich laut der Untersuchung im Straßenverkehr fast so sicher wie Pkw. Auch die Unfallsituationen und -ursachen weichen nicht entscheidend voneinander ab. Genaue Zahlen werden aber erst mit Veröffentlichung der Studie im Frühjahr 2011 bekannt gegeben. Die Studie ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes der Bundesanstalt für Straßenwesen, der Unfallforschung der Versicherer, des Verbandes der Automobilindustrie und der Dekra Unfallforschung.

Eine Tempobegrenzung oder gar eine Geschwindigkeitsabregelung für Kleintransporter von 2,8 bis 3,5 Tonnen ist danach nicht notwendig. Auf Autobahnen ist das fahrleistungsbezogene Risiko, an einem Unfall mit Personenschaden beteiligt zu werden, für Kleintransporter ebenso gering wie bei Pkw; die meisten Unfälle ereignen sich innerorts oder auf ohnehin tempolimitierten Landstraßen. 

Ein großes zusätzliches Sicherheitspotential sehen die Unfallforscher allerdings beim Fahrdynamikregelsystem ESP. So sollen bei serienmäßiger Ausstattung aller leichten Nutzfahrzeuge mit ESP bis zu 8 Prozent der von Transportern verursachten Unfälle vermieden und die Zahl der Verletzten um rund 20 Prozent gesenkt werden. Als weitere Maßnahmen fordert die Mehrheit der Sicherheitsexperten die Ausstattung aller Transporter mit Spurhalteassistenten und vorausschauenden Notbremssystemen, die einer EU-Regelung zufolge ab Ende 2013 in einer ersten Stufe für Transporter über 3,5 Tonnen verpflichtend sind. Nochmals deutlich gesenkt würde das Unfallrisiko bei Nutzfahrzeugen nach Ansicht fast aller Fachleute durch die verpflichtende Einführung weiterer Techniken wie elektronischer Notrufsysteme und spezieller Fahrerschulungen mit Zertifizierung.

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