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(adrivo.com) Beim traditionell offenen Montagstest in Valencia konnte vor allem Michael Schumacher mit einer guten Zeit beeindrucken. Spaß hatten alle.
Viel war los am Montag in Valencia. Denn auch wenn die MotoGP-Stammpiloten nach dem Saisonfinale eine Auszeit nahmen, so waren die Motorräder trotzdem unterwegs. Michael Schumacher, Ben Spies, Gerhard Berger, Toni Bou, Laia Sanz und andere rückten aus, um das Gefühl auf den schnellen Zweirädern zu erkunden. Besonders geschickt schien sich dabei Schumacher anzustellen, der auf Casey Stoners Ducati mit einer besten Rundenzeit von 1:37.89 nur knapp fünf Sekunden hinter Dani Pedrosas Rundenrekord vom Sonntag blieb. Der siebenfache Formel 1-Weltmeister drehte 58 Runden und war selbst überrascht, so schnell zu sein – vor allem weil er nicht mit Karbon- sondern mit Stahlbremsen fuhr, wie sie normalerweise bei Regenrennen eingesetzt werden.
„Es ist schwer, hierher zu kommen und Zeiten zu fahren. Ich erinnere mich an das letzte Mal und ich war rund 15 Sekunden langsamer als es möglich war. Also dachte ich, dass es vielleicht nett wäre, wenn ich innerhalb von zehn Sekunden bleiben könnte“, meinte Schumacher. Besonders beeindruckt war er aber von Stoners Leistung in diesem Jahr, da vor einem Jahr noch keiner auf den Australier gewettet hätte und Ducati eigentlich ein Risiko einging, als man ihn verpflichtete. „Sicher hatte er eine gute Maschine und dann war die Reifensituation, aber er schlug seinen Teamkollegen und andere Leute auf den gleichen Reifen, also ein großes Lob an ihn. Er fuhr so klug, so perfekt, ich bin sehr beeindruckt.“
Bei seiner Ausfahrt bekam Schumacher Tipps von Randy Mamola, der ein guter Freund von ihm ist und am Ende auch mit ihm zusammen fuhr. „Es ist eine große Hilfe, wenn man einen erfahrenen Fahrer dabei hat.“ Irgendwelche Pläne, einmal an einem MotoGP-Rennen teilzunehmen, hat Schumacher aber nicht. Er habe das nur zum Spaß gemacht, erklärte er und scherzte, dass er mit Troy Bayliss ein Team bilden könnte, da der Australier gleich alt ist wie der Deutsche. In Italien fährt Harley-Fahrer Schumacher in seiner Freizeit ein bisschen Supermoto, aber das Gefühl auf der MotoGP-Maschine konnte er mit nichts vergleichen.
„Ich habe versucht, einen Vergleich zu finden, aber es ist schwer zu sagen. Man kann die zwei [Formel 1 und MotoGP] nicht vergleichen, da sie nichts miteinander zu tun haben. Es hilft dir, die Linie zu finden, denn wenn man fährt, dann versteht man, was zu tun ist – im Prinzip, aber nicht im Detail. Diese Dinge zu vergleichen, sind zwei verschiedene Welten – es ist, wie auf der Erge zu sein und zum Mond zu fliegen“, erklärte Schumacher.
Ebenfalls eifrig unterwegs war Ben Spies auf der Suzuki, dessen bisherige Testversuche in Japan und Malaysia jeweils dem Regen zum Opfer fielen. Bei seiner Ausfahrt bekam der AMA Superbike Champion zwischendurch auch Gesellschaft von Kevin Schwantz, der ebenfalls ein paar Runden drehte. Für hilfreiche Tipps stand der seit Sonntag Ex-Suzuki-Fahrer John Hopkins zur Verfügung. Für die Zusammenarbeit der Amerikaner wurde Hopkins‘ Zeit bei Suzuki eben einfach um einen Tag verlängert.
Gerhard Berger war mit der Honda der Repsol-Mannschaft und der Kawasaki unterwegs. Dabei hatte er Gesellschaft von Alex Criville und Wayne Gardner, sowie den Trial-Fahrern Toni Bou und Laia Sanz. Bou und Sanz bekamen Tipps von Dani Pedrosa, der ihnen vor allem die Wirksamkeit der Bremsen und die Funktion der umgekehrten Schaltung näher brachte – der erste Gang wird mit einem Druck nach oben eingelegt und mit Druck nach unten wird hinauf geschalten. „Das ist so, damit wir in Linkskurven besser fahren können. Dadurch kann man in der Mitte der Kurve den Gang wechseln, ohne das man den Fuß unter das Pedal geben muss, wenn man sich hineinlegt“, erklärte der Rennsieger des Sonntags.
Bou und Sanz waren erstmals mit einen Renn-Motorrad unterwegs und konnten nur feststellen, dass die Maschine beeindruckend ist. „Sie ist sehr schnell und das Bremsen ist einfach unvergleichlich. Die Leistung ist fantastisch“, sagte Bou, der wie Sanz drei Runden fahren durfte. „Ich wurde jedes Mal schneller als davor und ich würde die Erfahrung gerne wiederholen, denn ich denke, ich hätte schneller fahren können“, meinte der Trial-Weltmeister. Probleme hatte er mit der angesprochenen umgedrehten Schaltung und die Bremse überraschte ihn einfach. „Am Ende der Geraden kommt man sehr schnell an, verwendet die Bremse und bleibt einfach stehen. Was mir aber wirklich auffiel, war, dass das Fahren viel einfacher war, als ich mir vorgestellt habe – zumindest bei der Geschwindigkeit, die ich fuhr.“
Sanz war ähnlich angetan wie ihr Trial-Kollege. Der Vize-Weltmeisterin hatte es vor allem die Beschleunigung angetan. „Jedes Mal, als ich aus der Kurve heraus beschleunigt habe, ging das Vorderrad hoch. Das ist wirklich beeindruckend. Und dann das Bremsen: das Hinterrad kam auch in die Höhe“, erzählte sie. Was ihr als Fahrerin schwer fiel, die mehr an das Überfahren von Hindernissen gewohnt ist, war das Finden der richtigen Linien und dann auch das Verbleiben darauf. „Man kann sich auch wirklich zur Seite lehnen, aber ich habe es nicht geschafft. Zusammengefasst: es war eine unglaubliche Erfahrung und meine drei Runden waren genug, denn es war physisch sehr anstrengend.“
© adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 06.11.2007 aktualisiert am 06.11.2007
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