Schutz vor Wildunfällen – Wenn das Rentier im Dunkeln leuchtet

Schutz vor Wildunfällen - Wenn das Rentier im Dunkeln leuchtet Bilder

Copyright: Anne Ollila/Rentierzüchterverband

Sollte der Versuch mit dem Spray, das speziell für Tiere entwickelt wurde, positive Ergebnisse bringen, will der Verband künftig mehr Rentiere so markieren Bilder

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Gerät das Ren bei Dunkelheit in den Scheinwerferkegel eines Autos, leuchtet sein Geweih hell auf Bilder

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Mit einem reflektierenden Spray haben die Züchter derzeit testweise die Geweihe von zwanzig Tieren in der Region Rovaniemi besprüht Bilder

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Der Weihnachtsmann wohnt in Lappland, seine Rentiere können fliegen und zuvorderst weist Rudolph mit seiner leuchtend roten Nase den Weg. So weit, so märchenhaft. Weil die finnischen Rentiere in der Realität aber nicht fliegen, sondern selbst im dünn besiedelten Lappland vors Auto laufen und getötet werden, hat sich Finnlands Rentierzüchterverband etwas ausgedacht, das Rudolphs rot leuchtender Nase ziemlich nahe kommt.

Mit einem reflektierenden Spray haben[foto id=“501086″ size=“small“ position=“right“] die Züchter derzeit testweise die Geweihe von zwanzig Tieren in der Region Rovaniemi besprüht, der Hauptstadt der nordfinnischen Landschaft Lappland. Gerät das Ren bei Dunkelheit in den Scheinwerferkegel eines Autos, leuchtet sein Geweih hell auf. So sollen Unfälle vermieden werden.

Nach Angaben des Rentierzüchterverbandes gibt es jedes Jahr zwischen 3.000 und 5.000 Unfälle mit Rentieren, die für die Tiere oft tödlich ausgehen. Sollte der Versuch mit dem Spray, das speziell für Tiere entwickelt wurde, positive Ergebnisse bringen, will der Verband künftig mehr Rentiere so markieren.

Eine Idee auch für das deutsche Wild? Immerhin wird statistisch gesehen alle zweieinhalb Minuten ein großes Wildtier (Reh, Wildschwein, Rothirsch, Dammhirsch) überfahren. Allein 198.400 Rehe wurden im vergangenen Jahr Opfer eines Straßenverkehrsunfalls, so die Zahlen des Deutschen Jagdverbandes.[foto id=“501087″ size=“small“ position=“left“]

Doch zum Schutz der hiesigen Geweihträger käme eine Markierung mit reflektierendem Spray nicht in Frage. „Das ist eine schöne Idee, aber leider nicht praxistauglich für unsere Wildtiere“, sagt Torsten Rheinwald vom Deutschen Jagdverband. Der Unterschied: In Finnland leben die Rentiere zwei frei, gehören aber zu einem Züchter und werden jedes Jahr zusammen getrieben. Sie sind an Menschen gewöhnt und gewisser Weise domestiziert – ganz im Gegenteil zu den Tieren in deutschen Wäldern. „Ein Reh beispielsweise hat eine Fluchtdistanz von 200 Metern, da kommt man nicht ran“, so Rheinwald.

Sofern sie sich durchsetzen werden die leuchtenden Geweihe also wohl zunächst eine Eigenart finnischer Rentiere bleiben. Vielleicht die Grundlage für künftige Weihnachts-Kinderlieder?

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