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Testfahrt
Und wie fährt sich der Spanier? Tadellos. Durch die neueste Plattform aus dem Volkswagen-Konzernbaukasten MQB A0 wächst der Ibiza um knapp neun Zentimeter in der Breite und legt beim Radstand um 9,5 Zentimeter zu. Das macht sich insbesondere im Fond bemerkbar, wo auch Erwachsene bis 1,80 Meter genug Platz im Knie- und auch Kopfbereich haben. Die vorderen Sitze der Style-Variante sind in Ordnung, aber nicht berauschend. Deutlich besser gefallen die Sportsitze des Ibiza FR, die viel Seitenhalt bieten und auch bequemer sind als das Basis-Gestühl.
Überhaupt wertet die sportbetonte Version das gesamte Fahrzeug optisch sowohl außen (17-Zoll-Alus und Doppelauspuff) als auch innen auf - bei einem Mehrpreis von 2.600 Euro gegenüber dem Style auf jeden Fall eine Empfehlung. Und auch das Sportfahrwerk des FR gefällt besser als die Basis-Federung. Doch auch mit der liegt der Ibiza satt auf der Straße und eignet sich durchaus zum Kurvenräubern, was auch die exakte Lenkung befördert. Wer daran Spaß hat, sollte aber in jedem Fall den stärksten der bisher drei erhältlichen 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 85 kW/115 PS - optional mit DSG - wählen. Der gibt sich deutlich dynamischer als die 70 kW/95 PS-Variante, die außerdem mit fünf statt sechs Vorwärtsgängen auskommen muss. Darunter angesiedelt ist noch ein 55 kW/75 PS und ein 48 kW/65 PS starker Dreizylinder-Sauger, die aber allenfalls für den Stadtverkehr taugen. Die deutlich moderneren Turbos schlagen sich ob des erheblich höheren Drehmoments - der 75-PS-Ibiza hat 95 Nm in der Spitze bei 3.000 U/min, die 95-PS-Variante bereits 175 Nm bei 1.500 U/min - deutlich besser. Noch mehr Wumms wird die in Kürze erhältliche Top-Motorisierung bieten: ein 1,0-Liter-Vierzylinder mit 110 kW/150 PS und 250 Nm. Der braucht dann für den Standardsprint auf 100 km/h auch nur rund halb so lang wie die Einstiegsvariante - 7,9 gegenüber 15,2 Sekunden. Das sind Welten!
Eine Cupra-Version des Ibiza ist nicht in Planung, lässt Seat auf Anfrage wissen. Schade eigentlich, das Chassis käme mit deutlich mehr Leistung zurecht und die Komponenten sind im Konzernregal vorhanden. Ach so, Diesel gibt es übrigens auch für den Ibiza. Drei Leistungsstufen des 1.6 TDI mit 59 kW/80 PS, 70 kW/95 PS und 85 kW/115 PS schiebt Seat nach, die mittlere Leistungsstufe wird es auch mit Direktschaltgetriebe geben. Ohnehin machen Diesel laut Deutschland-Chef Bernhard Bauer nur zehn Prozent der Verkäufe aus. Allzu traurig wird Seat darüber momentan sicher nicht sein. Vielleicht noch interessanter und in der aktuellen Lage wohl auch zeitgemäßer ist die Erdgas-Variante des Ibiza mit 66 kW/90 PS, die Anfang 2018 startet. Damit ist der spanische Kleinwagen dann breit und gut aufgestellt. Fazit: Wen "zu viele" Assistenzsysteme eh nur nerven, und wer mit Hartplastik auf dem Armaturenbrett und an den Fenstern keine Probleme hat, für den ist der Ibiza eine interessante Alternative. Wer doch mehr will, greift zum Leon oder einem Mitbewerber, die sich ja allesamt auch herausputzen. Für die Kleinfamilie genügt der Platz im Ibiza auf jedem Fall, bei Fahrverhalten und Verarbeitung erlaubt er sich keine Schwächen.
Copyright: Thomas Schneider / mid
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter | 4,06/1,78/1,44/2,56 |
Leergewicht | 1.122 kg |
Kofferraumvolumen | 355 l bis 1.165 l |
Tankinhalt | 40 l |
Wendekreis | 10,6 m |
Motor | Dreizylinder-Turbobenziner |
Hubraum | 999 ccm |
Leistung | 85 kW/115 PS bei 5.000-5.500 U/min |
max. Drehmoment | 175 Nm bei 1.500-3.500 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 182 km/h |
0 – 100 km/h | 10,9 s |
Normverbrauch | 4,7 l /100 km |
CO2-Ausstoß | 106 g/km |
Fünfgang-Getriebe mit Start-Stopp-System | |
Frontantrieb | |
Preis | ab 18.090 Euro |
Testwagenpreis | 24.089 Euro |
geschrieben von MID veröffentlicht am 21.09.2017 aktualisiert am 21.09.2017
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