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Martorell – Eine Ibiza-Fahrerin aus Marburg – wir berichteten – schafft mit dem ersten Motor mehr als eine halbe Million Kilometer. Wie das geht? „Die Nutzung und Wartung durch den Eigentümer oder Fahrer hat bei diesen Laufleistungen einen großen Einfluss“, sagt Matthias Rabe, seit Januar 2011 Forschungs- und Entwicklungschef von Seat am Stammsitz in Martorell bei Barcelona und zuvor schon in verschiedenen anderen Leitungspositionen für Volkswagen tätig
Matthias Rabe: Wichtig sind insbesondere der rechtzeitige Wechsel von Motoröl und -filter gemäß der Herstellerangabe. Nicht minder entscheidend ist die Vermeidung hoher Drehzahlen. Und: Viel Langstreckenbetrieb erhöht in der Regel zudem die Lebensdauer. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Taxis. Sie erreichen gewöhnlich sehr hohe Laufleistungen, ohne dass in diesen Fahrzeugen – abgesehen von spezifischen Ausstattungsmerkmalen – eine andere Technik verbaut wäre. Deshalb überrascht es mich nicht, dass auch ein Ibiza mit einer ähnlich hohen Laufleistung aufwarten kann.
Matthias Rabe: Weil unsere Fahrzeuge auch bei Automobilhändlern und Werkstätten, die nicht zu unserem Vertriebsnetz gehören, repariert werden, haben wir hierzu leider keine gesicherten Erkenntnisse. Einzelne Komponenten des Motors oder des Getriebes können getauscht werden, ohne dass sich dies auf die Grundkörper Motor oder Getriebe bezieht.
Matthias Rabe: Die Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns sind statistisch auf eine mittlere Kundennutzung von 300.000 Kilometer ausgelegt.
Matthias Rabe: Bei einer ganzen Reihe von Kriterien sind Fortschritte erzielt worden: Durch eine genauere Kenntnis der auftretenden Belastungen haben wir die Erprobung bereits im Entwicklungsstadium verbessern können. Hinzu kommt der Einsatz neuer Werkstoffe oder Komponenten, die für den jeweiligen Zweck besser geeignet sind als zu früheren Zeiten. Aber auch stabilere Fertigungsverfahren und erhöhte Qualitätsstandards führen zu höheren Laufleistungen.
Matthias Rabe: Neben hohen Drehzahlen reinen Kurzstreckenbetrieb möglichst vermeiden, Öl- und Filterwechsel gemäß Herstellerangabe durchführen sowie schlechten Kraftstoff vermeiden. Die moderne Motorelektronik schützt übrigens zusätzlich, so dass die heutigen Motorengenerationen selbst bei gesteigerter Literleistung hohe Laufzeiten erreichen werden.
Matthias Rabe: Die Komplexität in modernen Fahrzeugen ist maßgeblich durch elektronische Komponenten bedingt, die auch von unseren Kunden so verlangt oder erwartet werden. Dadurch ergibt sich zwangsweise ein weites Spektrum von potentiellen Fehlerquellen und eine gefühlt höhere Anfälligkeit. Denn alle elektrischen Fehler, ob Radio oder Kombiinstrument, Einspritzpumpen oder Scheinwerfer, werden unter der gleichen Rubrik erfasst. Insbesondere in die Überprüfung des Zusammenspiels der elektronischen Helfer wird von allen namhaften Herstellern viel Zeit und Geld investiert. Auch bei Seat.
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 07.06.2013 aktualisiert am 07.06.2013
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