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Land Rover
Am Ende flossen sogar Tränen, Freudentränen natürlich, denn es war vollbracht. Nach dem Start in Berlin ging gestern die längste und bisher aufwendigste Land Rover Experience Tour in der indischen Megacity Mumbai zu Ende. Seit dem Start in Berlin hatten die Teilnehmer elf Staaten, 50 Kulturkeise und viele Klimazonen durchquert und dabei 16 000 Kilometer zurückgelegt. In Mumbai endete die Seidenstraßen-Tour 2013 neben der Küstenstraße bei 33 Grad und extrem hoher Luftfeuchtigkeit. Die schweißtreibenden Verhältnisse hinderten die Teilnehmer nicht, sich glücklich in den Armen zu liegen und zu indischen Trommelklängen Freudentänze aufzuführen. Grund zur Freude gab es allemal nicht nur für die Mitfahrer, die sich vorab bei einem Wettbewerb für die Land Rover-Experience-Tour gegen 30 000 Bewerber zuletzt in Qualifikations-Camps durchsetzen mussten. Keine der sieben Etappen war eine Spazierfahrt. Menschen und Maschinen wurden so gefordert, wie man es bei einer solchen Expedition um die halbe Welt erwartet.
Das Unternehmen ‚Seidenstraße 2013′[foto id=“486238″ size=“small“ position=“right“] ließ auch beim Veranstalter den Mut zum Risiko erkennen; denn auf die Tour gingen zwei Teams mit Autos, die noch nicht dem Serienstand entsprachen. Die deutsche Gruppe saß in sieben Range Rover Evoque, Vorserienmodellen des Jahrgangs 2014, aber schon ausgerüstet mit dem ZF-Neun-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das im kleinen Range seine Weltpremiere erleben wird. Beim Vergleich der Modelljahre 2013 und 2014 am Beginn der Tour lag das neue Modell mit der Neun-Gang-Getriebe um bis zu 1,5 Liter auf 100 Kilometer niedriger im Verbrauch auf 100 Kilometer. Die britische Gruppe schaffte sogar Prototypen nach Mumbai, die ersten Hybrid-Modelle des neuen Range Rovers.
Bei Peter Modelhart, Chef Jaguar Land Rover für Deutschland, Österreich und die Schweiz, und bei Dag Rogge und seinem Team der Land Rover Experience dürfte deswegen bei der Freude am Ziel auch eine gehörige Portion Erleichterung die Emotionen [foto id=“486239″ size=“small“ position=“left“]angeheizt haben. Alles war glattgegangen bei der bisher längsten Tour, der zehnten Land Rover Experience: kein nennenswerter technischer Defekt auf insgesamt 165 000 Kilometer, keine Unfälle, drei platte Reifen, nur ein paar Einschläge in den Frontscheiben und die dazugehörigen Risse sowie zwei kleine Kratzer an der Karosserie eines Evoque.
Zum glücklichen Ende einer solchen Tour gehört natürlich auch ein Zwischenfall kurz vor dem Ziel. Schon tief in Mumbai meldete sich Kerstin, eine der Gewinnerinnen über Funk: ‚Mich hat gerade jemand angefahren. Ist nicht schlimm. Was soll ich tun?‘ In allen Autos wartete man gespannt auf die Antwort. Die fiel nur knapp aus: ‚Weiterfahren‘. Also doch noch ein Kratzer zum guten Ende.
Dabei hatten uns die Discovery ständig umkreist wie Schäferhunde ihre Herde. Diese Jungs vom Land Rover Experience-Team haben Klasse, was man bekanntlich immer dann merkt, wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht, wie am dritten Tag unserer Etappe von Delhi nach Mumbai auf dem vierspurigen sogenannten Highway zwischen den Städte Jaipur und Udaipur liegt quer zur Fahrbahn [foto id=“486240″ size=“small“ position=“right“]über beide Spuren ein umgestürzter Pickup mit hohen Bordwänden. Ich rufe meinem Beifahrer, dem Tourarzt Dr. Dominik Doerr, zu: ‚Da liegt einer!‘. Er greift zum Mikrofon unseres Sprechfunkgeräts und schon läuft ein Programm ab.
Hinter uns machen sich zwei Land Rover Discovery der Begleitmannschaft breit und sperren so die Fahrbahn. Ich fahre links ran und blockiere damit eher zufällig die letzte mögliche Durchfahrt. Der Doc springt raus, während unser Evoque noch rollt. Dem Fahrer ist nichts passiert. Von den Frauen, die auf der Ladefläche standen, hat nur eine Verletzungen, die den Einsatz eines Krankenwagens erfordern. ‚Das ist nicht schlimm‘, sagt Doc während die beiden Besatzungen der Discovery schon den Gurt so am gekippten Laster befestigen, das sie ihn mit der Kraft einer ihrer Winden am Discovery wieder auf die Räder stellen und beiseite schieben können. Alles ganz lässig.
[foto id=“486241″ size=“small“ position=“left“]Am nächsten Tag passieren wir in einer Highway-Auffahrt einen Sattelzug, den es offenbar in der Kurve umgehauen hat. Der Doc wird hier nicht benötigt. Aber abends im Hotel diskutiert die Mannschaft von Dag Rogge den Fall. Man ist sich sicher, mit drei Winden hätte man auch diesen Truck wieder auf die Räder kippen können, so wie man noch in Europa einen Bauern samt Trecker wieder aus dem Graben gezogen hat. Hilfeleistung unterwegs zählt zum Selbstverständnis der Mannschaft.
Begonnen hatte alles mit den Reisemedizinischen Empfehlungen. Sechs Seiten mit Verhaltensregeln, Impfprogramm und anderen Hinweisen wie den für den Dschungel: ‚Schlangenbisse bei Reisenden sind selten.‘ Oft handelt es sich um den sogenannten Verteidigungsbiss, bei dem kein Gift übertragen wird‘. Und dennoch warnt der Doc schon vorab davor, Steine mit der Hand umzudrehen oder in Spalten zu fassen. Spätestens an dieser Stelle der Lektüre wird jedem Teilnehmer deutlich geworden sein, dass es sich bei der ‚Seidenstraße 2013‘ nicht um eine Kaffeefahrt handelt, sondern um eine Expedition, bei der festes Schuhwerk unter anderem auch den Verteidigungsbiss abhalten soll.
Schlangen haben wir auf unserer Etappe keine erlebt. Die eigentliche Abwehrschlacht auf dem Weg von der indischen Hauptstadt über sieben Tage und 1400 Kilometer nach Mumbai galt den Insekten. Die leichten, aber festen Hosen unserer Expeditionsausrüstung [foto id=“486242″ size=“small“ position=“right“]und viele Dosen Insektenspray waren die Hauptwaffen gegen Malaria und Dengue-Fieber. Die Sprühorgien gegen die Moskitos liegen nun hinter den Teilnehmern. Auch das trug sicher dazu bei, die Ankunft in Mumbai ausgelassen zu feiern, obwohl die Inkubationszeit erst daheim abgelaufen sein wird.
Im kommenden Frühjahr werden fünf Evoque und zwei Discovery in Mumbay mit zahlenden Passagieren an Bord die Rückreise antreten. Sie werden der Route der ‚Seidenstraße 2013‘ exakt folgen und nur in China auf zahlende Gäste verzichten. Am 15. März 2014 wird gestartet. Nach neun Tagen wird Deli erreicht. Der Preis pro Person beträgt bei dieser Etappe 4625 Euro plus Flüge. Die günstigste Etappe sind die fünf Tage von Odessa bis Wülfrath für 2785 Euro plus An- und Abreise. Mehr dazu bald unter www.landrover-experience.de.
geschrieben von auto.de/(ampnet/Sm) veröffentlicht am 15.10.2013 aktualisiert am 15.10.2013
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