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Der Reservereifen ist das fünfte Rad am Wagen. Und genauso stiefmütterlich wird er auch behandelt. Ob der Ersatzpneu noch genug Luft hat, über das richtige Zollmaß für die gerade aktuell aufgezogene Bereifung verfügt, als Sommer- einen Winterreifen ersetzen muss oder nicht schon längst zu alt ist, all das erkennt der Autofahrer meist erst dann, wenn es tatsächlich zu einer Reifenpanne kommt.
Bei der Urlaubsfahrt muss außerdem oft beschwerlich das ganze Gepäck aus dem Kofferraum geholt werden, um an das Rad zu kommen. Mittlerweile gibt es Alternativen. Moderne Pannensysteme und Reifen mit guten Notlaufeigenschaften machen das fünfte Rad tatsächlich sprichwörtlich überflüssig. Dennoch gibt es einige Regeln zu beachten.
Einige Hersteller rüsten ihre Fahrzeuge bereits ab Werk mit so genannten Runflat-Reifen aus. Sie haben verstärkte Seitenwände und lassen sich ohne Luft zumindest bis zur nächsten Werkstatt weiter fahren. Die Runflat-Räder sind in der Regel für eine Geschwindigkeit von maximal 80 km/h im Pannenfall und für eine Reichweite von bis zu 150 Kilometer ausgelegt.
Immer öfter ersetzt in Neuwagen auch ein handliches Reifenreparatur-Set das sperrige Ersatzrad. Sie haben meistens eine flüssige Gummimischung und einen kleinen Kompressor, der an den Zigarettenanzünder angeschlossen wird. Das Dichtmittel wird über das Ventil in den defekten Reifen gefüllt, der Kompressor verteilt es anschließend und pumpt gleichzeitig das Rad auf.
Eine gesetzliche Pflicht zum Mitführen eines Reserverads gibt es nicht. Beim Einsatz eines Pannensets sollte allerdings so schnell wie möglich eine Werkstatt angesteuert werden. Das Reifenflicken kann immer nur eine vorübergehende Notlösung sein, denn es stellt nach der Straßenverkehrsordnung den „Eingriff in ein relevantes Sicherheitsteil“ dar, betont der TÜV Süd.
Ein großer Vorteil der Pannensets ist ihr geringes Gewicht. Sie wiegen meist nut zwei Kilogramm, während es ein Ersatzreifen schnell auf 20 Kilogramm und mehr bringt. Wer auf das fünfte Rad im Kofferraum verzichtet, kann nach Berechnungen des TÜV Süd etwa 0,2 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer sparen und die Umwelt schonen.
Trotz der einfachen Handhabung lassen sich aber meist nur kleinere Löcher schließen. Bei größeren Schäden stoßen die Ersatzsysteme an ihre Grenzen. Ist der Reifen von der Felge gerutscht oder der Mantel beschädigt, helfen die kleinen elektrischen Reparatursets nicht mehr weiter. Wer ganz auf das Ersatzrad verzichten will oder muss, zum Beispiel, weil er in der Reserveradmulde eine Autogasanlage eingebaut hat, sollte daher zusätzlich eine Pannenversicherung abschließen.
Die ADAC-Straßenwacht ist im vergangenen Jahr zu 136 000 Reifenpannen gerufen worden. Viele davon hätten sich vermeiden lassen und sind zum Teil auf zu niedrigen Luftdruck zurückzuführen. Er sollte daher regelmäßig alle zwei Wochen überprüft werden – egal, ob man ein Reserverad oder ein modernes Reparaturset im Auto dabei hat.
(ar/jri)
geschrieben von veröffentlicht am 08.08.2007 aktualisiert am 08.08.2007
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