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Motorradfahrer sind hohen Motor- und Windgeräuschen sowie anderen Lärmquellen deutlich stärker ausgesetzt als Autofahrer. Der ADAC hat unlängst bei einem Test im März dringenden Nachholbedarf bei der Geräuschdämmung ausgemacht und leisere Helme gefordert. Die gemessenen Schallpegel lagen zwischen 84 Dezibel und 95 dB. Das kann über längere Zeit zu Gehörschäden führen. Viele Biker greifen daher zu zusätzlichem Gehörschutz. Das Institut für Zweiradsicherheit (IfZ) weiß, worauf zu achten ist.
Auch das IfZ stellt fest, dass die Hersteller zwar auf bei der Entwicklung auf die Verbesserung der akustischen Eigenschaften durch erhöhte Aerodynamik achten, aber der Geräuschpegel in vielen Fällen immer noch so hoch ist, dass er zu dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Nur wenige Hersteller bieten zusätzlich Kragen an, die für mehr Ruhe unter dem Helm sorgen. Gerade Vielfahrer unterschätzen nach Ansicht des in Essener Instituts häufig die langfristigen Auswirkungen des Lärms beim Motorradfahren. Kurzfristig leidet auf jeden Fall die Konzentration. Die Geräuschintensitität ist unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. Die Art des Helms, die Frontverkleidung des Motorrades und die eigene Körpergroße spielen die wichtigsten Rollen.
Für Motorradfahrer eignen sich vor allem drei verschiedene Ohrstöpsel. Am häufigsten werden fertig geformte und vor Gebrauch zu formende Gehörschützer verwendet, die sowohl für den einmaligen Gebrauch als auch für die Mehrfachverwendung angeboten werden. Bei den formbaren Modellen ist der richtige Umgang besonders wichtig. Sie müssen zwischen Daumen und Zeigefinger fest zusammengerollt und tief ins Ohr geführt werden. Sie sollten außerdem noch bis zu einer Minute lang mit den Fingern fixiert werden, damit sie später nicht herausrutschen. Einige Ohrstöpsel werden auch in verschiedenen Größen angeboten.
Erste Wahl sind so genannte Otoplastiken, die individuell angefertigt und aus Acryl, Silikon oder Nylon hergestellt werden. Sie werden vom Hörgeräteakustiker dem Gehörgang des Fahrers angepasst. Sie sind etwas teurer, bieten dafür aber auch den höchsten Tragekomfort und die einfachste Handhabung. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, verschiedene Frequenzfilter einzusetzen. Es wird empfohlen, die Otoplastiken alle zwei, drei Jahre auf ihre Dämmeigenschaften zu überprüfen, da sich der Gehörgang verändern kann.
Mehrfach verwendbare Gehörschützer lassen sich mit Wasser und Seife reinigen, aber auch Einmal-Ohrstöpsel können je nach Verschmutzung und Abnutzung durchaus öfter benutzt werden. Nach mehrmaliger Benutzung kann ihre Wirkung allerdings schnell nachlassen. Bei regelmäßigen Tragen können die Geräuschdämmer zu einem Ohrenschmalzpropf führen. Deshalb sollte hin und wieder auch ein HNO-Arzt zur Kontrolle aufgesucht werden.
Beim Kauf ist vor allem auf den Frequenzbereich zu achten, denn Hupen und Martinshörner müssen weiter gut hörbar bleiben. Eine Liste geeigneter Modelle finden Motorradfahrer auf der Internetseite des Ifz unter www.ifz.de.
geschrieben von (ar/jri) veröffentlicht am 11.04.2008 aktualisiert am 11.04.2008
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