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Kreisverkehre erhöhen nachhaltig die Sicherheit und gehören in vielen europäischen Ländern weit häufiger zum gewohnten Straßenbild als hierzulande. Doch auch in Deutschland wächst die Zahl der besonderen Form der Kreuzung stetig.
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Vielfach herrscht aber nach wie vor Unsicherheit über das richtige Verhalten am und im Kreisel. Zudem sind die Regeln nicht in allen Ländern gleich, so dass bei der Urlaubsreise besondere Aufmerksamkeit geboten ist.
Die wichtigste, aber auch einfachste Regel lautet: Wer im Kreisverkehr fährt, der hat Vorfahrt. Wer in den Kreisel hineinfahren möchte, muss warten. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Fehlt das Schild „Vorfahrt gewähren“ bei der Zufahrt, dann gilt wie überall in solchen Fällen rechts vor links. Einer der häufigsten Fehler, den Autofahrer begehen ist, nach Angaben des ADAC, dass sie beim Einfahren blinken. Das ist verboten. Beim Ausfahren aus dem Kreisverkehr hingegen ist das Setzen des Blinkers vorgeschrieben. Das wird aber ebenso gerne vergessen, wie Untersuchungen belegen. Besondere Vorsicht ist ohnehin beim Verlassen des Kreisels geboten, denn kreuzende Radfahrer oder Fußgänger werden leicht übersehen, haben aber Vorrang.
Unklarheit herrscht oft auch über die Mittelinseln in kleineren Kreisverkehren, die nicht bepflanzt, sondern flach und an den Rändern gepflastert sind. Sie sind lediglich für größere Fahrzeuge wie Busse und Lkw oder landwirtschaftliche Fahrzeuge zur Mitbenutzung freigegeben. Normalen Autos ist das Überfahren der Inseln untersagt.
Bei größeren Kreisverkehren mit zwei und mehr Fahrstreifen empfiehlt der ADAC, sich bereits vorher rechts einzuordnen, wenn man ihn gleich wieder verlassen will. Bei einer späteren Ausfahrt ist das Einordnen nach links besser. Wer kurz vor der Ausfahrt noch auf der Innenspur unterwegs ist, der sollte im Zweifelsfall sicherheitshalber noch eine Extrarunde drehen statt durch abruptes Ausscheren sich und andere zu gefährden. Beim Wechseln von innen nach außen ist der Blinker zu setzen.
Andere Länder, andere Sitten. Dies gilt auch für den Kreisverkehr. Im Gegensatz zu Deutschland gilt zum Beispiel im benachbarten Österreich rechts vor links. Das heißt, der einfahrende Verkehr hat Vorfahrt, es sei denn, ein Verkehrsschild signalisiert eine andere Verkehrsregelung. Geblinkt wird aber auch in Österreich nur beim Verlassen des Kreisels. Für Italien gilt das Gleiche, aber aufgrund der südländischen Mentalität halten sich Einheimische nicht immer an die Vorfahrtsregel. Der ADAC rät dort Urlaubern daher zu defensiver Fahrweise und erhöhter Aufmerksamkeit, wenn sie in das Rondell einfädeln wollen. Auch in Frankreich gilt grundsätzlich rechts vor links, vielfach wird jedoch durch entsprechende Beschilderung dem Fahrer im Kreisel Vorfahrt gewährt.
In Spanien, in der Schweiz, in Polen und Portugal hat wie bei uns der Kreisverkehr Vorfahrt, es sei denn, ein Schild sagt etwas anderes. Bedingt durch den Linksverkehr wird in Großbritannien nach links in den Kreisel eingefahren. Der von rechts kommende Verkehr im Kreisel hat – sofern Fahrbahnmarkierung bzw. Beschilderung nichts anderes vorsehen – Vorfahrt. Kompliziert wird es in England in einem mehrspurigen Kreisel. Hier gelten besondere Blink-Regeln: Wer an der ersten Abfahrt heraus möchte, blinkt durchgängig ab der Einfahrt links, wer den Kreisel bei der zweiten Ausfahrt verlässt, blinkt erst bei der Abfahrt links. Wer die dritte Abzweigung wählt, blinkt während des Kreiselns auf der Innenspur durchgängig rechts und setzt beim Verlassen den linken Blinker.
geschrieben von (ar/jri) | Foto: Foto: Chevrolet/GP veröffentlicht am 06.05.2009 aktualisiert am 06.05.2009
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Es ist wie bei anderen Tätigkeiten auch, dass viele Fahrer/innen nicht inder Lage sind, auf mehrere Situationen gleichzeitig zu achten. Es wird sich daher nicht wirklich was ändern.
Tja und wie sieht es bei Radfahrern aus, die in der falschen Richtung fahren, wenn z. B. pfeile die Richtung vorgeben, in welcher Richtung die Radfahrer auf dem meist rot gekennzeichneten Radfahrweg fahren dürfen??
"Kreisverkehre erhöhen nachhaltig die Sicherheit"
Das ist ein – weit verbreiteter – Mythos, wie der nachfolgende Artikel dann gleich selber beweist. Kreisverkehre werden an den unmöglichsten Kreuzungen von der beamteten Tiefbau-Mafia hingeklotzt, um möglichst umfangreiche Staus zu organisieren!
Zu "Beim Ausfahren aus dem Kreisverkehr hingegen ist das Setzen des Blinkers vorgeschrieben, wie Untersuchungen belegen. Das wird aber ebenso gerne vergessen…". Völlig wertfrei ergaben meine Feststellungen: In acht von zehn Fällen handelt es sich dabei um Frauen. Bei den Männern ist es eher umgekehrt.
Ich beobachte immer wieder, daß das "sich Einordnen vor Einfahrt in den Kreisverkehr" sträflich vernachlässigt wird und einige meinen sogar, dann auch noch innerhalb des Kreisels, rechts überholen zu müssen.
Mir stehen jedes Mal die Haare zu Berge, wenn ich das sehe. Dabei kommt es sehr oft zu Kollisionen, weil das Fahrzeug, was sich richtig auf der linken Spur eingeordnet hat, beim Ausscheren dann von der rechten Spur blockiert wird.
Vor einigen Wochen ist vor mir sogar ein Fahrzeug nach links in den Kreisel eingebogen und nur die Aufmerksamkeit der übrigen Fahrzeuge hat eine Katastrophe verhindert. Je größer der Kreisel, um so schlimmer ist es.
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Gast auto.de
Mai 7, 2009 um 8:54 pm UhrBis jetzt war ich der Meinung dass der im Kreisel fahrende Automobilist Vortritt hat.
Wozu haben wir die EU wenn doch jeder sein eigenes Süppchen kocht. Warum ist es nicht möglich europaweit die selben ein- und Ausfahrtbedingungen zu schaffen?