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VW
Winfried Vahland lächelt, während er im Nieselregen Shanghais unter seinem weißen Volkswagen-Regenschirm auf den deutschen Expo-Pavillon blickt. Der China-Chef von Europas größtem Automobilhersteller hat an diesem kalten Tag allen Grund zur Freude. „Wir machen hier ein bisschen Ambush“, erklärt er mit einem schelmischen Gesichtsausdruck. „Ambush“ kommt aus dem Englischen und bedeutet Hinterhalt.
In der Wirtschaftswelt findet dieser Begriff Verwendung, wenn ein Konzern die mediale Aufmerksamkeit eines Großereignisses ausnutzen möchte, ohne selbst Sponsor des Events zu sein. [foto id=“291625″ size=“small“ position=“right“]Ambush-Marketing-Maßnahmen sind meist legal. Und genau das macht Volkswagen im Rahmen der im Mai startenden Weltausstellung in China. Der eigentliche Fahrzeugpartner der Expo ist Volkswagens Mitbewerber General Motors (GM).
Neben der Übergabe von Funktionsfahrzeugen an den deutschen Pavillon hat Europas größter Automobilhersteller noch tiefer in die Trickkiste gegriffen. 3650 Touran-Modelle fungieren schon jetzt in einer besonderen Lackierung mit den Messe-Logos als Expo-Taxis. „Die Touran-Modelle wurden alle im Werk in Shanghai gebaut. An nahezu jeder Ecke der 21-Millionen-Metropole sind die Minivans zu sehen. „Wir sind sehr froh, dass wir nach dem Sponsoring der Olympischen Spiele in Peking 2008 wieder eine Gelegenheit haben, unser Unternehmen hier in China zu demonstrieren und unterstützen den deutschen Pavillon sehr gerne“, blickt Vahland auf diese offensive Marketingstrategie.
Es sei keine Frage des Images sondern der Verantwortung, dass sich die Marke im Reich der Mitte besonders engagiert. „Wir sind sowohl in Deutschland, als auch in China das größte Automobilunternehmen. Das Land [foto id=“291626″ size=“small“ position=“left“][foto id=“291627″ size=“small“ position=“left“]Niedersachsen und die Autostadt präsentieren sich hier“, führt Vahland weiter aus und verweist damit auf die Wurzeln des Konzerns in Wolfsburg und das daraus resultierende Engagement.
Übrigens: Es war der einstige VW-Vorstandschef Carl Hahn, der den Grundstein für den Konzern in China legte. Der Santana entwickelte sich im Reich der Mitte schnell zum Erfolgsmodell. Heute sieht man unzählige „Santana 3000“ in schrillen Farben auf den Straßen Shanghais – meist als Taxi. Der Touran jedoch ist dabei, die Herzen der Chinesen im Eiltempo zu erobern – so schnell wie sich das Bild Shanghais von einer historischen Stadt zu einer der führenden Bankenmetropolen in Fernost gewandelt hat.
Und es dauert wohl nicht mehr lange, bis es in China auch das jüngst in Leipzig auf der AMI präsentierte Modell des Touran geben wird. Weitere Aufmerksamkeit auf der Expo in Shanghai wird es im Juni geben. Dann nämlich zeigt Volkswagen seine Elektro– und Hybridfahrzeuge auf der Weltausstellung. Die Volkswagen-Strategie, offensives Marketing im Rahmen der Expo zu betreiben, scheint sich schon 14 Tage vor dem Start der Messe auszuzahlen. Denn Modelle von GM waren beim Besuch der Millionenmetropole am Gelben Meer selten oder gar nicht zu sehen.
geschrieben von auto.de/(ampnet/tw) veröffentlicht am 20.04.2010 aktualisiert am 20.04.2010
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