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Innerhalb des EU-Forschungsprojekts „ShLOW“ entwickelten Studenten Maßnahmen zur effizienten Geschwindigkeitsreduzierung. Mit dem ersten Preis wurde der Vorschlag von Per Wulf, Student der Unfallforschung der Medizinischen Hochschule Hannover, ausgezeichnet. Wulfs Idee, Autofahrer über eine zweifarbige Schraffur auf der Fahrbahn, und ein entsprechendes Verkehrszeichen, zum Bremsen zu bewegen.
Die zweifarbige Schraffur auf der Straße soll dem Fahrer den aus der Geschwindigkeit resultierenden Anhalte- und Bremsweg verdeutlichen. Dazu wurden zwei Farbmarkierungen vor einem Fußgängerüberweg auf die Fahrbahn aufgebracht: grün – Bremsmöglichkeit besteht, rot – bremsen nicht mehr rechtzeitig möglich.
Die Maßnahme kann für alle Fahrgeschwindigkeiten auf Basis des theoretisch zu errechnenden Anhalte- und Bremsweges festgelegt und entsprechend gestaltet werden. Dabei werden zwei Markierungen in Form von Dreiecken auf die Fahrbahnoberfläche aufgebracht. Im erprobten Fall wurde Wulfs Vorschlag zur Geschwindigkeitsreduzierung bei einem Fußgängerüberweg getestet.
Die an der Stelle zulässige Geschwindigkeit betrug 30 km/h. Bei einem Abstand von ca. 26 m vor dem Fußgängerüberweg fährt der Verkehrsteilnehmer auf die grüne Fläche innerhalb der ein gefahrloses Anhalten vor dem Fußgängerüberweg möglich ist. Diese Fläche verjüngt sich bis zu einem Punkt ca. 14 m vor dem Fußgängerüberweg und geht hier in eine sich ausweitende rote Fläche über. Sie soll zeigen, dass ab diesem Punkt ein gefahrloses Anhalten vor dem Fußgängerüberweg nicht mehr möglich ist. Diese rote Fläche stellt ebenfalls ein Dreieck dar, das mit seiner Basis auf Höhe des Fußgängerüberwegs endet. Zur Erklärung der [foto id=“387405″ size=“small“ position=“right“]Fahrbahnmarkierungen wird für den ankommenden Fahrzeugführer vor dem Fußgängerüberweg ein entsprechendes Hinweisschild angebracht.
Die Wirksamkeit der Maßnahme wurde in einer Vorher/Nachher-Betrachtung untersucht. Das Geschwindigkeitsprofil des Verkehrs an dieser Stelle wurde über eine Geschwindigkeitsmesstafel dokumentiert. Die Tafel zeigte, nicht wie üblich die Geschwindigkeit des sich nähernden Fahrzeuges, sondern zeichnete sie auf.
Im Verlauf der Studie wurden 4.400 Fahrzeuge pro Tag erfasst. Das Ergebnis zeigte, dass die Geschwindigkeit am Fußgängerüberweg mit davor aufgebrachter Schraffur deutlich niedriger war, als beim Überweg ohne Farbmarkierung. Die Geschwindigkeitsreduzierung betrug durchschnittlich etwa zehn Prozent. Zudem hielten vor Aufbringen der Markierungen nur etwa 35 Prozent der Verkehrsteilnehmer die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h ein. Nach dem Aufbringen der Schraffur waren es mit 55 Prozent mehr als die Hälfte der gemessenen Fahrzeuge, die ihre Geschwindigkeit reduzierten.
Um auf das Forschungsprojekt an deutschen Universitäten aufmerksam zu machen, veranstaltete die Unfallforschung der Medizinischen Hochschule Hannover als einer der Partner des ShLOW Projektes gemeinsam mit dem DVR (Deutscher Verkehrssicherheitsrat) Informationsveranstaltungen. Am zweijährigen Projekt beteiligten sich insgesamt 13 Organisationen aus zehn Ländern. Die besten drei der eingereichten Vorschläge der 120 Studenten wurden prämiert. Dabei gingen die Plätze zwei und drei nach Schweden und Spanien.
geschrieben von auto.de/koe | foto: vdm veröffentlicht am 02.11.2011 aktualisiert am 02.11.2011
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