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Karlsruhe – Das Geschäft mit Winterreifen boomt. Bereits bis Ende August sind in Deutschland rund 14,7 Millionen solcher speziell für die kältere Jahreszeit vorgesehenen Pneus an den Handel verkauft worden, stellt der französische Hersteller Michelin zuletzt aus Anlass seiner Regionaltour im badischen Ettlingen fest und beziffert den Zuwachs gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf 26,6 Prozent.
Die geringen Lagerbestände und die konjunkturbedingt wieder steigenden Fahrleistungen hätten bei den Verkäufen an den Handel die rückläufigen Zulassungszahlen ausgeglichen. Die Verkäufe vom Handel an Endkunden deuteten ebenfalls auf gute Umsätze bei Winterreifen hin, nachdem diese Verkäufe in Deutschland bis Ende August den aktuellen Zahlen zufolge ebenfalls schon um fast 12,5 Prozent gestiegen sind.[foto id=“328772″ size=“small“ position=“left“]
Aus Michelin-Sicht hält in Sachen Winterreifen nicht nur der Trend zu höherwertigeren Produkten an, weil im Mittel-, Ober- und Luxusklasse-Segment die Zulassungen langsam steigen. „Auch die Bereitschaft zum Umrüsten“, so Juliette Ribbert aus dem Deutschland-Marketing der Franzosen, „nimmt zu.“ Das erhöhte Sicherheitsbewusstsein und die seit vier Jahren geltenden Bußgelder für nicht an die Witterung angepasste Bereifung tragen Ribbert zufolge zur Stabilität des diesbezüglichen Geschäfts bei. Laut einer in diesem Zusammenhang von der Michelin-Frau erwähnten jüngsten Befragung von 1200 Endverbrauchern vertrauen bereits 83 Prozent aller Fahrzeugbesitzer auf Winterreifen.
Die verfügen über spezielle kältetaugliche Gummimischungen mit hohem Silicagel- oder Naturkautschuk-Anteil. Ihr tiefes, ausgeprägtes Profil sorgt auf Schnee für einen Verzahnungseffekt, der die Haftung deutlich erhöht. Die Lamellen-Einschnitte in den Profilblöcken bilden zudem wirksame Gripkanten, die sogar auf vereister Oberfläche der Fahrbahn noch ausreichend [foto id=“328773″ size=“small“ position=“right“]Haftung ermöglichen sollen. Winterreifen sind laut Ribbert insbesondere an der M(atsch)+S(chnee)-Kennung, am Schneeflocken-Symbol und eben an den Profillamellen zu erkennen.
Wer auf winterlichen Straßen mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert bekanntlich mindestens 20 Euro Bußgeld. Wird noch Verkehr behindert, sind sogar 40 Euro plus Punkt in der Flensburger Verkehrssünderdatei fällig. In Österreich gilt seit 2008 eine Winterreifenpflicht für Pkw. In der Schweiz gibt es keine, aber bei Behinderungen oder Unfällen durch nicht angepasste Fahrzeugausrüstung drohen hohe Geldbußen. Hierzulande verzögert sich die eigentlich schon für Mitte Oktober geplante Einführung der gesetzlichen Pflichtregelung voraussichtlich bis November.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Verschleißanzeigen geben Restprofil an; Alpin A4 mit Bestnoten im Vergleichstest; So machen Sie das Autos winterfit
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In den meisten europäischen Ländern liegt die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe bei 1,6 Millimetern. Doch auch Michelin-Experten wie der für Test und Technik zuständige Thomas Obernesser warnen davor, Winterreifen bis zu dieser Tiefe abzufahren: „Der Reifen kann seine Wintertauglichkeit bereits verlieren, wenn die Profiltiefe von vier Millimetern unterschritten [foto id=“328775″ size=“small“ position=“left“]wird.“ Neue Reifen wie der für Kompakt- und Mittelklasse-Fahrzeuge sowie für Vans vorgesehene Michelin Alpin A4 verfügen deshalb über Verschleißanzeigen, die bereits bei vier Millimeter Restprofil sichtbar sind. „Darunter sind die Lamellen nicht mehr vollständig vorhanden – mit der Folge, dass die Gripkanten weniger wirken und sich die Haftung der Reifen verringert.“
Im aktuellen Winterreifen-Vergleichstest des ADAC hat der Alpin A4 gerade die Note „gut“ erhalten, was Michelin zufolge dem bisherigen „besonders empfehlenswert“ entspricht. Die Bestnote gab es demnach auf nasser und trockener Fahrbahn sowie beim geringsten Verschleiß. Ihren Alpin A4 bieten die Franzosen für 15, 16 und 17 Zoll große Räder mit 175-, 185-, 195, 205-, 215- und 225er-Reifen an.
Winterfit macht man sein Auto nach den von Michelin vorgelegten Tipps so: Vier Winterreifen mit mindestens vier Millimeter Restprofil vom Fachmann auswuchten und montieren lassen. [foto id=“328776″ size=“small“ position=“left“]Korrekten Luftdruck einstellen. Ersatzrad prüfen und bei Bedarf Luft nachfüllen. Ventilkappen prüfen. Bremsflüssigkeit kontrollieren lassen. Beleuchtungsfunktionen checken. Zustand der Batterie prüfen lassen. Kühlerfrostschutz kontrollieren und nachfüllen. Frostschutz für Scheibenwaschanlage prüfen und nachfüllen. Wischerblätter säubern oder austauschen. Enteiser, Eiskratzer, Handfeger, Anti-Beschlagtuch besorgen. Türdichtungen mit Talkum bestäuben. Bei längeren Fahrten Wolldecke und Thermoskanne zur Stauvorsorge mitnehmen. Warnweste kontrollieren (in Österreich je eine pro Mitfahrer). Vor allem in Bergregionen Schneeketten bereithalten und das Aufziehen vorher üben. Starthilfekabel und Taschenlampe nicht vergessen.
geschrieben von auto.de/Fiona Grebe/KoCom/Fotos: Grebe/Michelin veröffentlicht am 29.10.2010 aktualisiert am 29.10.2010
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