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Ein abstehender Bremsgriff am Lenkerende ist nicht zu sehen, kein Kabel windet sich an der Gabel hinab zum Rad: Informatiker an der Universität des Saarlandes haben eine drahtlose Fahrradbremse entwickelt und deren Funktionsfähigkeit vorgeführt.
„Drahtlose Netze funktionieren nie hundertprozentig“, gab Professor Holger Hermanns zu, der an der Saar-Uni den Lehrstuhl für Verlässliche Systeme und Software leitet. „Dennoch geht man zunehmend dazu über, Systeme drahtlos zu realisieren, die – wie eine einfache Fahrradbremse – immer funktionieren müssen. Konkrete Pläne existieren zum Beispiel für den europäischen Zugverkehr.
„Bei der rechnerischen Untersuchung der drahtlosen Fahrradbremse kamen die Forscher auf eine Fehlerquote von drei aus einer Billiarde – erst an der zwölften Stelle hinter dem Komma zeigen sich damit Abweichungen. Ein Sechser im Lotto ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 14 Millionen vergleichsweise leicht zu treffen.
Im Lenkergriff ist ein Drucksensor integriert, der ab einem bestimmten Druck einen Sender aktiviert. Der Sender sitzt in einem Kästchen von der Größe einer Zigarettenschachtel, das ebenfalls am Lenker befestigt ist. Dessen Funksignale gehen an einen Empfänger am Ende der Radgabel. Von dort wird das Signal an einen Aktuator geleitet, der es in eine mechanische Bewegung umsetzt, mit der die Scheibenbremse betätigt wird.
Um die Ausfallsicherheit zu erhöhen, befinden sich in Vorder- und Hinterrad weitere Sender. Die in Saarbrücken realisierte Fahrradbremse reagiert spätestens innerhalb von 250 Millisekunden. Bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h entspricht das einem Reaktionsweg von zwei Metern. „Es ist nicht schwer, ein Antiblockiersystem und eine Antischlupfregelung zu integrieren“, sagt Prof. Hermanns. Bei diesen Stichworten werden sicher die Bremssystem-Lieferanten der Automobilindustrie wie Bosch und Continental hellhörig.
geschrieben von auto.de/(ld/mid) veröffentlicht am 14.10.2011 aktualisiert am 14.10.2011
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Gast auto.de
Oktober 14, 2011 um 1:12 pm UhrWer keine Lust auf Bowdenzüge hat und eine ausfallsichere Bremse will soll auf hydraulische Bremsen von z.B. MAGURA umsteigen.
Kein Schmieren, kein nachstellen mehr nötig. Sehr gut dosierbarer Druckpunkt, keine Kraftverluste. Das was am Hebel ins System gerdückt wird, kommt am Bremszylinder raus. ausserdem ist es leichter und simpler als dieses "neue" System.
Bestimmt nichts schlechtes, aber für Fahrräder weniger geeignet.