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Junge Fahranfänger nehmen in der Unfallstatistik einen traurigen Spitzenplatz ein. Sie verunglücken fast dreimal häufiger als der Schnitt der Bevölkerung. In das gleiche Maß steigt auch das Risiko, im Straßenverkehr getötet zu werden. Der seit 2004 in Niedersachsen laufende Modellversuch „BF 17“ hat durchweg positive Ergebnisse hervorgebracht. Deshalb können seit Anfang des Jahres nun bundesweit 17-Jährige den Führerschein machen und in Begleitung eines autorisierten, mindestens 30 Jahre alten Mitfahrers ein Auto bewegen. Darauf machte der TÜV Rheinland in Berlin aufmerksam.
Im Wesentlichen sind es zwei Punkte, die bei jungen Fahranfängern das Unfallrisiko explodieren lassen: Einerseits ist es die Unerfahrenheit, komplexe Verkehrssituationen richtig zu managen, weil noch keine ausreichende Routine entwickelt ist. Andererseits neigen junge Menschen häufig zu unangemessenen, riskanten Fahrmanövern. Das größte Risiko für Fahranfänger besteht in den ersten sechs bis zwölf Monaten bzw. auf den ersten 10.000 Fahrkilometern.
Wie die Auswertung der Modellversuche von BF 17 zeigt, hat sich bei den bereits 380.000 Fahranfängern, die sich bis dato für das begleitete Fahren entschieden haben, eine positive Entwicklung ergeben: so sank die Rate der Verkehrsverstöße um rund 20 Prozent, die Zahl der schweren Verkehrsunfälle ging sogar um 22 Prozent zurück.
Die Wirkmechanismen sind klar: Unter Aufsicht eines routinierten Copiloten, im Regelfall Mutter oder Vater, kommt es bei Fahranfängern erst gar nicht zu einer Sturm-und-Drang-Zeit. Stattdessen stellt sich eine defensive Fahrweise ein, Gefahren lassen sich in Begleitung besser einschätzen.
Peter Glowalla, Chef des Fahrlehrerverbands Berlin, ist begeistert von dem Erfolg von BF 17. „Nach 100 Jahren Fahrschulausbildung haben wir jetzt gemerkt, dass man junge Fahranfänger begleiten muss. 400 Stadtkilometer in der Stadt und vielleicht 800 in der Fläche während der F[foto id=“339276″ size=“small“ position=“right“]ahrschulausbildung reichen nicht, um genügend Erfahrung zu sammeln. Aber Erfahrung kann man im wahrsten Sinn nur erfahren.“
Bundesweit bestehen jährlich rund 800.000 Personen die Führerscheinprüfung für Autos. Ein Drittel davon nutzt derzeit schon die Möglichkeit von BF 17. Spitzenreiter ist Bayern mit 52 Prozent, Berlin ist aufgrund des guten ÖPNV Schlusslicht mit nur knapp zwölf Prozent. Neben einem signifikanten Gewinn an Verkehrssicherheit stärkt das gemeinsame Fahrerlebnis auch das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Familie, ist der TÜV überzeugt, zudem lasse sich damit auch Geld sparen. Viele Kfz-Versicherungen gewähren bei Teilnahme an BF 17 so hohe Rabatte, dass damit im Nachhinein der Führerschein bezahlt ist.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 14.01.2011 aktualisiert am 14.01.2011
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