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Auf Europas Straßen erleiden jährlich rund eine Million Menschen ein Schleudertrauma. Die tückische Nackenverletzung ist in der Regel eine Folge von Auffahrunfällen. Knapp die Hälfte der Verletzten ist Opfer eines Heckaufpralls. Die Schwere des Schleudertraumas hängt dabei wesentlich von der Geschwindigkeit des Aufpralls ab. Die meisten Unfälle geschehen mit weniger als 30 km/h.
Obwohl die Betroffenen in der Unfallstatistik lediglich als Leichtverletzte zählen, verursachen die gedehnten Bänder und Sehnen im Nacken europaweit einen volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von rund zehn Milliarden Euro. In Deutschland summieren sich die Kosten auf bis zu zwei Milliarden Euro, berichtet Alexander Hassler. Der Mediziner und [foto id=“334532″ size=“small“ position=“left“]Biomechaniker forscht für Johnson Controls an wirksamen Kopfstützen, um Schleudertraumata zu verhindern.
Dabei setzt er auf aktive Kopfstützen, die mechanisch oder elektromechanisch ihre Position bei einem Unfall so verändern, dass der Kopf aufgefangen wird. Auf diese Art wird der Peitschenschlag-Effekt beim Unfall, also das Zurückschlagen des Kopfes mit einer Überdehnung des Nackens nach hinten, verhindert. Ob die aktive Kopfstütze mechanisch über einen Bowdenzug oder durch einen elektrischen Impuls aktiviert wird, spielt für ihre Wirksamkeit keine Rolle. Der Effekt ist jeweils der gleiche. Die Kopfstütze fährt nach vorne und fängt den Kopf auf. Die von Johnson Controls produzierten Versionen kommen dem Kopf um 4 oder 5,4 Zentimeter entgegen. Schon dieser kleine Weg reicht, um die Gefahr eines Schleudertraumas stark zu minimieren.
Aber selbst Fahrzeugsitze ohne aktive Kopfstütze können die gleiche Sicherheit bieten, wenn die Kopfstütze richtig positioniert ist. Darunter versteht der Mediziner einen maximalen Abstand von 4 Zentimetern zwischen Kopf und Stütze. [foto id=“334533″ size=“small“ position=“right“]Zudem sollte der Kopf nicht über die Stütze hinausragen.
In der aktuellen Runde der EuroNCAP-Crashtests wurden sowohl aktive wie passive Kopfstützen mit Bestnoten versehen. Am besten gefiel den Prüfern die Kopfstütze des Opel Astra. Dort wird die aktive Variante von Johnson Controls eingebaut. Aber auch der passive Sitz des Ford C-Max erhielt ähnlich gute Noten. Die Notwendigkeit von aktiven Kopfstützen variiert von Markt zu Markt. Während die Autofahrer in Deutschland ihre Kopfstütze oft so nah am Kopf platziert haben, dass sie auch als Lehne dienen könnte, mögen vor allem amerikanische Fahrer keinen Kontakt zur Kopfstütze und bauen diese manchmal sogar aus. Die Kunden von Johnson Controls – also die Autohersteller – ordern derzeit zu etwa 30 Prozent die aktive Variante.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 08.12.2010 aktualisiert am 08.12.2010
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