Sieger-PK – die Fahrer: Ein Podest voller Siegern

(adrivo.com) Green, Scheider, Ekström – jeder der drei Erstplatzierten feierte in Hockenheim auch seinen persönlichen Triumph.

In jeder einzelnen Session an diesem Wochenende stand ein Ingolstädter-Auto vorne, nur im Rennen triumphierte ausgerechnet Mercedes-Pilot Jamie Green. Für den Briten kam sein Sieg dennoch nicht überraschend. „Ich glaube nicht, dass Audi am Freitag bei den Long-Runs deutlich schneller war“, sagte Green auf der PK. „Ich hatte schon über das ganze Jahr eine gute Long-Run-Performance, das habe ich hier fortgesetzt. Allerdings sind zuvor oft schlechte Qualifyings oder Unfälle im Rennen dazwischen gekommen.“

Heute jedoch freute sich Green über ein Rennen ohne Zwischenfälle und damit über seinen zweiten Triumph in Folge. „Dieser Sieg tut besonders gut. Ich konnte Mattias und Tom überholen, meine Performance war auch über den Long Run sehr stark“, sagte Green, der sich durch seinen Endspurt wieder ein bisschen Hoffnung auf einen Verbleib im Mercedes-Neuwagen machen kann. Dass er auch um seine Karriere kämpfte, wurde schon in der ersten Runde deutlich, als er sich nach schwachem Start mit durchaus harten Manövern wieder direkt nach vorne arbeitete, allerdings im fairen Ramen, wie Green betonte. „Als ich Tom überholt haben, haben wir uns seitlich etwas berührt, aber das war akzeptabel. In der DTM gibt es immer Fahrzeugkontakt, und es gibt immer unterschiedliche Ansichten, was fair ist und was nicht. Das haben wir zuletzt in Barcelona gesehen“, so der 25-jährige.

Da wollte ihm dieses Mal keiner widersprechen. Zumal auch die beiden anderen Vertreter auf dem Podium genug Grund zum Feiern hatten. Für Mattias Scheider bedeutete der zeite Platz endlich die längst verdiente erste Podiumsplatzierung seiner DTM-Karriere. „Ein hartes Stück Arbeit“, fand Scheider, „aber nach unserer guten Strategie war das ein schön herausgefahrenes Podium. Ich und meine Jungs haben lange darauf gewartet. Ich habe immer wieder mit einem Auge in den Rückspiegel geschaut“, berichtete Scheider.

Dabei hatte man den Eindruck, dass der Abt-Pilot durchaus auch Jamie Green den Sieg hätte streitig machen können, wenn er nicht einige Runden lang den Abschirmdienst für den schwächelnden Ekström gespielt hätte. Doch Scheider sieht das ganz anders. „Es war schwierig für mich, mich nach vorne zu orientieren Ich war nur minimal schneller als Eki – wäre ich noch schneller gefahren, wäre das mit Risiko verbunden gewesen“, sagte Scheider, der sich angesichts des Meisterschaftskampfes des Schweden lieber flach und geruchlos halten wollte. „Ich wollte im Kampf mit Eki keine Dummheiten machen. Am Ende haben wir die etwas bessere Arbeit geleistet als seine Mannschaft. Aber seit Mugello geht es steil bergauf“, resümierte Scheider zufrieden. Da fiel der Glückwunsch an seinen Markenkollegen und neuen DTM-Meister umso leichter. „Für einen schwedischen Möbellieferanten fährt er echt sehr gut.“

Doch der Möbellieferant war auch auf der Pressekonferenz noch nicht richtig fähig, sein Glück in die Welt zu schreien. „Ich habe versucht, das Gefühl zu genießen, aber die Hauptsache war, dass der Druck weg ist. Keinen Druck mehr zu haben ist ein Gefühl, das ich seit Monaten nicht mehr kenne“, sagte ein vorrangig erleichterter Ekström. Denn das Rennen, das mit der Eroberung der Führung so hervorragend für ihn begann, geriet am Ende zu einer richtigen Zitterpartie. „In den ersten fünf Runden habe ich alles gegeben, dann hatten wir zu viel Übersteuern. Nach sieben Runden wurde es extrem anstrengend, denn das Handling des Autos hat extrem viel Konzentration erfordert. Bruno kam im Rückspiegel immer näher – es wurde knapp. Ich bin stolz, das Rennen am Ende nach Hause gefahren zu haben“, so der neue Champion.

Doch bei allem Stolz über seine eigene Leistung an diesem Tag, wusste er, bei wem er sich zu bedanken hatte. „Ich muss mich bei meinen Teamkollegen bedanken, wir haben ein gutes Teamplay bei Audi“, sagte Ekström. Womit er zweifellos Recht haben dürfte, wenn man sich einige Rennen der Saison anschaut. Doch das ausgerechnet er der Ingolstädter ist, der am Ende ganz obern steht, sei auch kein Zufall, machte er deutlich. „Wir haben eine harte Konkurrenz bei Audi, jeder will immer der Schnellste sein.“

© adrivo Sportpresse GmbH

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