Silkway 2010: Von St. Petersburg bis Vyazma

Am Sonnabend freuten sich mehr als 2000 Zuschauer auf den Start zur zweiten Auflage der Silkway Rallye von St. Petersburg bis nach Sochi. Als erstes rollte der neue Race Touareg 3 mit Carlos Sainz und Lucas Cruz auf die Startrampe. „El Matador“ Sainz ist der Titelverteidiger dieses Rallye-Raids. Für die meisten Experten gilt er als Aspirant für den Sieg. Unter großem Beifall rollten auch die übrigen Fahrzeuge über die Startrampe, um auf die erste Etappe nach Staraya Russa aufzubrechen.

Die erste Wertungsprüfung förderte auch gleich eine Überraschung zu Tage: Giniel de Villiers fuhr unter den Kommandos von Beifahrer Dirk von Zitzewitz die beste Zeit und setzte sich mit mehr als zwei Minuten Vorsprung an die Spitze der Gesamtwertung. „Die Wertungsprüfung war schwerer als erwartet. In diesem Terrain gab es viele Sandpisten und Abzweigungen. Für mich als Co-Pilot war die Navigation sehr anspruchsvoll“, wirft von Zitzewitz unmittelbar nach der Prüfung einen Blick zurück. Das Duo, sie gewannen 2009 die Rallye Dakar, profitierte dabei auch von einem Navigationsfehler des Beifahrers von Carlos Sainz. „Auf einmal zog Carlos nach links und schlug einen anderen Weg ein. Ich war verblüfft und verunsichert, denn ich befürchtete einen Fehler gemacht zu haben. Als ich dann aber anhand von Spuren der anderen Teilnehmern merkte, dass ich richtig lag, [foto id=“320546″ size=“small“ position=“right“]ging alles leicht von der Hand“, so von Zitzewitz weiter.

Die Situation war dennoch gefährlich. Sainz wählte nämlich durch einen unglücklichen Umstand eine Route auf der er den anderen Konkurrenten entgegen kam. Aber zum Glück ist nichts passiert. Dennoch wird klar, dass dieser Sport zu jeder Sekunde vollste Konzentration erfordert. Das ist es, was die Marathon-Rallyes zur Faszination werden lässt. Kurz nach der Wertungsprüfung erreichen die Touareg den Servicepoint des Teams Volkswagen Motorsport. Schnell werden die Renner durchgecheckt. Während die Ingenieure sich um die Technik kümmern, kontrollieren die Mechaniker kurz die wichtigsten Bauteile am Auto. Währenddessen wird mit einer Druckspritze der Dreck von der Karosserie gekärchert und andere VW-Mitarbeiter wiederrum sorgen mit feuchten [foto id=“320547″ size=“small“ position=“left“]Lappen für den letzten Feinschliff und das korrekte Erscheinungsbild der Race Touareg.

Im Ziel dann das übliche Prozedere: Intensive Pflege für die Rennautos. Die Beifahrer beschäftigen sich mit dem Roadbook für den kommenden Tag.

Die zweite Etappe

Die zweite Etappe führte am Sonntag von Staraya Russa nach Vyazma. Die Metropole St. Petersburg liegt hinter den 64 Teams, als es gen Ziel der ersten beiden Etappen nach Staraya Russa und Vyazma geht. Auf der Serviceroute – hier, auf normalen Straßen, fährt der Begleittross des Rennens – sind Zivilisation und massiv gebaute Häuser mit fortschreitendem Rallyeverlauf passé. Die Straßen sind übersät mit Schlaglöchern. Der Servicetross bewegt sich nun immer öfter Abseits der asphaltierten Strecken. Kies, Geröll und Sand: Das ist Alltagsgeschäft auf diesem Rallye-Raid.

Kleine Häuser, oft erinnern sie an etwas bessere Bretterverschläge, bestimmen das Bild in den unzähligen [foto id=“320548″ size=“small“ position=“right“]kleinen Siedlungen. Typische Plattenbauten in recht marodem Zustand finden sich haufenweise in größeren Ortschaften am Wegesrand. Doch die Menschen freuen sich über die Rallye. Viele stehen am Straßenrand, winken. Noch besser ist die Stimmung auf den Wertungsprüfungen. Dort kämpfen die vier Race Touareg des Teams Volkswagen Motorsport um den Titel. War es am ersten Tag noch Giniel de Villiers, der an der Spitze lag, steht nun Carlos Sainz auf Platz eins, gefolgt von Nasser Al Attyiah. Giniel de Villiers folgt auf Rang drei.

Doch auch im Begleitkonvoi kommt keine Langeweile auf. Einer der sechs Serientouaregs erwischt im Morgengrauen bei schnellerer Fahrt auf einer Sandpiste einen größeren Stein mit dem Vorderreifen. Die Folge: Plattfuß. Die Zeit drückt, denn auch hier sollten nach Möglichkeit Zeiten eingehalten werden, um zu bestimmten Zeiten rechtzeitig ans Ziel zu kommen. Innerhalb kürzester Zeit ist der Reifen ausgewechselt und weiter geht die Tour. Am gestrigen Abend war Vyazma erreicht. Hier wurde biwakiert wie bei der Dakar. Zur dritten Etappe bricht die Silkway Rallye am Montag nach Lipetsk auf. Und die Zivilisation wird noch weiter schwinden.

Die Prüfungen für die Rallyefahrer werden jedoch von Tag zu Tag anspruchsvoller sein. Und der Kampf um den Titel wird spannend bleiben. Die Frage ist: Wer wird am Ende in Sochi ganz oben stehen? Carlos Sainz ist [foto id=“320549″ size=“small“ position=“left“]Titelverteidiger und fährt bereits im neuen Race Touareg 3. Sein schärfster Konkurrent ist Nasser Al Attyiah auf einem Race Touareg 2. Der ältere Renner ist zwar nicht mehr ganz so schnell wie das Auto der dritten Generation, aber es stehen noch die Wüstenetappen im Kaukasus auf dem Programm. Die Experten sehen hier einen Vorteil für den schnellen Mann aus Quatar. Denn Nasser Al Attyiah ist schon mehrere Jahre im Rennsport aktiv und hat einer der größten Sandkisten vor seiner Haustür auf der arabischen Halbinsel. Es bleibt spannend. Und Giniel de Villiers hat längst noch nicht aufgegeben. „Es war ein guter Tag“, sagte er nach der ersten Etappe die er souverän gewann. „Der erste Etappensieg nach langer Zeit, ein tolles Gefühl“, meinte auch Co-Pilot Dirk von Zitzewitz.

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