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Exotischer Skoda
Die Lehrlinge aus der Skoda-Akademie durften wieder ihr eigenes Traumauto bauen. Herausgekommen ist der Slavia, ein höchst emotionaler Roadster mit einem betörenden Klang. Allerdings bleibt der schicke Skoda Slavia ein Einzelstück, die Spider-Variante des Scala wird nie in die Serienproduktion gehen. Leider.
Gemeint ist die seit 2014 währende Tradition beim tschechischen Automobilherstellers Skoda, bei der Auszubildende ihren eigenen Traumwagen bauen dürfen. Das erste Projekt war der Citijet, ein offener Ableger des Kleinwagens Citigo. Auch beim siebten Azubi Car geht es wieder besonders luftig zu, allerdings wesentlich flacher.
Der Skoda Slavia, so heißt das jüngste Konzeptauto, ist ein kompromissloser zweisitziger Spider, den die 31 Azubis aus der hauseigenen Berufsschule mit viel Handarbeit auf die Räder gestellt haben. In der Skoda-Akademie in Mladá Boleslav bilden die Tschechen ihren eigenen Nachwuchs aus, der auch diesmal wieder seinen eigenen Autotraum erfüllen durfte.
Die Basis für den Slavia liefert das kompakte Serienmodell Scala. Hierzu schnitten die Auszubildenden der Karosserie des Kombis das Dach ab, verstärkten die Bodengruppe und verschweißten die hinteren Türen zu einer Einheit. Dabei wurde auf fließende Übergänge mit geringen Spaltmaßen geachtet. Überhaupt hinterlässt das fertige Modell beim ersten Rundgang einen soliden Eindruck.
Angefangen bei den beiden Höckern hinter den Vordersitzen, die eigens für den Slavia entworfen wurden, bis hin zu der ebenfalls neu entwickelten Heckklappe samt ihrem integrierten Heckspoiler. Nett auch: Unter dem ausladenden Flügelwerk befindet sich ein ausladender Skoda-Schriftzug, der beim Bremsen aufflackert und beim Einlegen des Rückwärtsgangs weiß leuchtet. Stellenweise übernahmen die jungen Auszubildenden aber auch Anbauteile aus der Serie wie unter anderem die imposanten 20 Zoll-Alu-Räder aus dem Skoda Kodiaq RS, die den emotionalen Charakter des Slavia unterstreichen.
Die Spider-Variante des Scala ist mehr als nur eine Fingerübung und wirkt bis ins letzte Detail durchdacht. Eigens gestaltete Anbauteile an Front, Seite und der Heckdiffusor unterstreichen den sportlichen Charakter des Slavia genauso, wie die selbst kreierte Doppel-Abgasanlage, die dem Slavia einen überaus betörenden Sound verleiht. Auf die Endschalldämpfer wurde verzichtet, daher klingt er bei jedem Gasstoß so ohrenbetäubend laut, dass er nie eine Straßenzulassung bekommen würde. Braucht er auch nicht, schließlich ist und bleibt der Slavia ein Unikat.
Verglichen mit der Lautstärke geht es unter der flachen Motorhaube gesittet zu. Beim Slavia übernimmt mit dem 150 PS starken 1,5-Liter-TSI ein ganz gewöhnlicher Serienmotor den Antrieb. Der überträgt seine Kraft über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an die Vorderräder. Ebenso unangetastet blieben das Fahrwerk, die Elektronik mit ihren Assistenzsystemen sowie das Cockpit mit seinen digitalen Instrumenten und dem Infotainment. Sie wurden allesamt aus dem Scala übernommen.
Im Innenraum sorgen Schalensitze im Leder-Carbon-Look, Vierpunkt-Hosenträgergurte und weiße Applikationen für den sportlichen Auftritt. Direkt hinter dem speziell geformten Sportmobilar aus dem Hause Sparco befinden sich zwei gestickte Löwen, die das Wahrzeichen von Mladá Boleslav zitieren sowie die Bass-Lautsprecher des mächtigen Soundsystems. Der Subwoofer hat eine Leistung von 2250 Watt, die restlichen Boxen beschallen den Slavia mit 320 Watt. Der Kofferraum des Slavia bietet dagegen zwei Elektrorollern Platz, die für eine umweltfreundliche Mobilität auf der sogenannten letzten Meile gedacht sind.
Für das Projekt, angefangen bei den ersten Skizzen bis hin zum Bau des Slavia, benötigten die insgesamt 31 Auszubildenden nur sechs Monate. Dabei erhielt der junge Nachwuchs zwar tatkräftige Unterstützung von den Skoda-Profis aus den Bereichen Design, Produktion sowie der Technischen Entwicklung, trotzdem führten sie jeden Arbeitsschritt in Eigenregie durch. Auf diese Weise möchte Skoda jedes Jahr auf´s Neue den hohen Ausbildungsstandard an der hauseigenen Berufsschule belegen.
So hießen die ersten Fahrräder, mit denen die beiden Firmengründer Václav Laurin und Václav Klement vor genau 125 Jahren ihr Unternehmen ins Leben riefen. Die 31 Auszubildenden ließen sich für den Slavia von einem Rennwagen aus dem Jahre 1957 für ihr Projekt inspirieren. Der ebenfalls offene Skoda 1100 OHC wurde damals bei internationalen Langstreckenrennen eingesetzt. In Serie geht der Slavia jedoch nie. Auch in diesem Jahr bleibt das Projekt ein Einzelstück und wandert ins hauseigene Werksmuseum. Eigentlich ziemlich schade, denn der emotional gestaltete Sport-Spider würde durchaus bei sportlich interessierten Käufern seinen Anklang finden.
geschrieben von AMP.net/deg veröffentlicht am 24.07.2020 aktualisiert am 24.07.2020
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