Skoda Enyaq RS iV: Mit dem Allrad-Elektriker auf Eis und Schnee

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Minus 16 Grad zeigt die Temperaturanzeige auf dem Touchscreen. Am frühen Morgen ist es knackig-kalt, auf unserem Skoda Enyaq iV liegt eine hauchdünne Eisschicht und die Straßen hier in Schweden sind völlig verschneit. Die glitzernden Kristalle werden uns den ganzen Tag lang begleiten, da der Wetterbericht minus 11 Grad prognostiziert hat. Es herrscht strenger Winter im schwedischen Königsreich und als wir mit dem vollelektrischen SUV aufbrechen, ist es noch stockdunkel.

Der Test

Für unser Vorhaben bieten die nordeuropäischen Nachbarn beste Voraussetzungen. Wir wollen unter extremen Bedingungen die Allradeigenschaften des Skoda Enyaq RS genau unter die Lupe nehmen. Dabei geht es weniger um schwindende Reichweite bei außergewöhnlicher Kälte, sondern um die Frage, wie reagiert eigentlich ein Elektroauto auf Eis und Schnee und wie verhält es sich auf besonders rutschiger Fahrbahn? Schließlich arbeitet der Allradantrieb eines Stromers nach einem anderen Prinzip als bei Fahrzeugen mit Benziner oder Diesel.
Skoda Enyaq RS iV

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Allrad auf Abruf

Im Unterschied zu den herkömmlichen 4x4-Modellen mit Verbrennungsmotor verzichtet ein Allrad-Elektroauto wie der Enyaq auf eine Kardanwelle oder etwa eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung. Der Allradvortrieb wird über einen zweiten Elektromotor auf der Vorderachse erzeugt und die Kraftverteilung erfolgt über eine ausgeklügelte Steuerungselektronik. Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten mit anderen Skoda-4x4-Modellen wie dem Octavia, Karoq, Kodiaq, oder Superb. Auch beim Enyaq werden alle vier Räder nur dann angetrieben, wenn der Grip auf einer Achse nachlässt. Die Allrad-Technik arbeitet bedarfsgerecht und schaltet erst in den 4x4-Betrieb um, wenn sie auch wirklich gebraucht wird. Daher arbeitet der sogenannte Allrad on Demand höchst effizient und spart Energie. Im Falle unseres 220 kW (299 PS) starken Enyaq RS Strom. Vom auferlegten Konsumverzicht ist beim Fahren glücklicherweise nichts zu spüren. Im Gegenteil. In Verbindung mit seinen beiden E-Maschinen, aber auch den in Schweden erlaubten Spike-Reifen krallt sich das sportliche RS-Modell förmlich ins Eis und nimmt selbst tief verschneiten Streckenabschnitten ihren Schrecken.
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Interieur

Eine wichtige Erkenntnis nehmen wir gleich mit: Die Straßen hier in Mittelschweden werden nur selten gestreut und wenn überhaupt, allenfalls mit Asche. Trotzdem sind die Einwohner mit ihren ebenfalls mit Spikes bereiften Autos so zügig unterwegs, als möchten sie die nächste Rallye-Weltmeisterschaft gewinnen. Unter gesteigertem Tempo schwimmen im morgendlichen Verkehr erst einmal mit und biegen an der nächsten Kreuzung ab. Weiter geht es auf einer einsamen Nebenstraße, auf der noch mehr Unwägbarkeiten warten. Die klirrende Kälte kann uns nichts anhaben. Auf den gut konturierten Sportsitzen geht es bequem zu und im Innenraum ist es wohlig warm. Zusätzlich sorgen die Lenkrad- und Sitzheizung für angenehme Temperaturen. Die Straßen werden rutschiger, daher wechseln wir mit einem Klick auf dem Touchscreen in den Traction-Mode. Das spezielle Fahrprogramm sorgt für maximalen Gripp, bei dem jetzt permanent alle vier Räder angetrieben werden.
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Souverän und sicher

Von den verschärften Fahrbahnbedingungen mit zuweilen stark vereisten Oberflächen zeigt sich der Enyaq RS nahezu unbeeindruckt. Bei forcierter Fahrweise macht sich zwar ab und an das hohe Gewicht des 2,2 Tonnen schweren SUV bemerkbar, doch selbst auf den engen und kurvigen Streckenabschnitten zieht der Enyaq gelassen seine Bahn. Seine Aufgaben meistert der elektrische Skoda perfekt und die hohen Sicherheitsreserven, die E-Allrad bietet, sorgen für Vertrauen. Natürlich zerren unter den eisigen Bedingungen die vielen, eingeschalteten Verbraucher kräftig am Aktionsradius des 82 kWh starken Akku, dennoch liegt die Restreichweite immer noch bei vertretbaren 250 Kilometern. Im Idealfall und unter warmen Temperaturen würde der Enyaq RS mit vollem Stromspeicher bis zu 512 Kilometer weit kommen, ehe der wieder an die Steckdose muss. Nächste Disziplin: Um die Arbeitsweise samt Regelgüte des Allradsystems zu testen, begeben wir uns auf einen zugefrorenen See. Die Oberfläche wurde von einem professionellen Instruktorenteam präpariert und der Kurs ist mit nicht nur mit verschieden Kurvenradien gespickt, sondern vor allem spiegelglatt. Aber selbst mit forschem Tempo auf der Ideallinie samt heckbetonter Drifts, zeigt sich der Enyaq auch hier sehr souverän. Auf der einen Seite agiert der elektrische Allrad blitzschnell und steht einem hilfreich zur Seite, auf der anderen Seite regelt das System zugleich sanft und sehr präzise. So lassen sich mit dem Skoda Enyaq RS iV nicht nur Extrembedingungen sicher meistern, sondern auch winterlich schwierige Situationen im Alltag.
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