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Fahrbericht
Mit dem Yeti war Skoda ab 2009 früh in Sachen SUV unterwegs. Die Modellbezeichnung ist zwar inzwischen Geschichte, nicht aber der Ritt auf dieser Erfolgswelle. Nach Skoda Kodiaq und dem Yeti-Nachfolger Skoda Karoq stellt der kleine Skoda Kamiq das dritte Sport Utility Vehicle der Marke dar – und ein weiteres ist mit dem Elektroauto Enyaq bereits angekündigt.
Der Skoda Kamiq ist mit 4,24 Metern zwar genauso lang die das Konzernschwestermodell VW T-Roc. Er schlägt den Wolfsburger beim Radstand aber um immerhin sechs Zentimeter. Denn zwölf Zentimeter längeren Skoda Karoq überbietet er noch um einen Zentimeter. Das bekommen vor allem Fondpassagiere wohltuend zu spüren. Sie freuen sich – typisch Skoda – über in dieser Fahrzeugklasse ungewohnt großzügige Beinfreiheit.
Nach oben hin gibt es ebenfalls genug Luft. Die äußeren hinteren Sitze sind zudem körperbetont ausgestaltet. Ablagen sind dagegen hinten eher Mangelware. Die Türfächer sind eng geschnitten. Vor allem aber fehlt es trotz separater Lüftungsausströmer in der Mitte an wenigstens einem USB-Anschluss. Er kostet im Doppelpack 50 Euro Aufpreis.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Skoda
Das passt nicht so ganz zum „Simply Clever“-Image der Marke, zumal vorne in der Konsole bereits (zwei) moderne USB-C-Anschlüsse Einzug gehalten haben. Unser Testauto verwöhnte alle Insassen dafür mit einem nahezu die gesamte Fahrgastzelle überspannenden Panoramadach.
Vorne gibt es sehr bequeme Sitze mit integrierten Kopfstützen und eine nicht zu weich unterschäumte Armaturenbrettabdeckung. Das 2014 noch groß gefeierte Virtual Cockpit des Audi TT hat mittlerweile seinen Weg bis hinunter ins B-Segment gefunden.
Es bietet auch im Kamiq Style, der zweithöchsten Ausstattungsstufe, verschiedene Darstellungsformen nach persönlichen Präferenzen. Über den zentralen Touchscreen können ganz einfach die gewünschten Assistenzsysteme per Finger aktiviert oder ausgeschaltet werden.
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Der Spurhalteassistent erwies sich für unseren Geschmack etwas zu forsch und blieb daher meist deaktiviert. Mit dem Display können auch vier Fahrprogramme von „Eco“ über „Normal“ und „Sport“ bis „Individual“ abgerufen werden. Sie beeinflussen mehr oder weniger stark Fahrwerk, Antrieb, Lenkung, die Leistung der Klimaanlage (Eco) und die Parameter der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage.
Leider gehört auch der Kamiq zu den Autos, die keine Lichtanzeige mehr in den Instrumenten haben. Dafür fordert der Bordcomputer den Fahrer bei Bedarf auf, doch bitte den links angebrachten Lichtknopf zu drehen.
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Es ist nicht nur unten, sondern auch seitlich etwas abgeflacht. Kursänderungen setzt das Gestänge präzise um. Das Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe wirkt im Normal-Modus in Kombination mit dem 116-PS-Diesel (85 kW) etwas träge. Deutlich überzeugender agiert da der agile S-Mode, der durch einfaches Zurückziehen des Schalthebels eingeschaltet wird.
Wer will, kann entweder hier oder über Schaltwippen hinter dem Lenkrad manuell eingreifen. Nötig ist das wegen der guten Grundabstimmung aber nicht. Der kleine Stadtabenteurer bewegte sich bei uns mit Teilverbräuchen zwischen 5,1 und 6,8 Litern. Im Langzeitmittel kamen wir bei zwei unterschiedlichen Streckenprofilen auf 5,7 sowie 6,1 Liter.
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Der Kamiq erweist sich als gut gedämpft und ausreichend komfortabel gefedert. Nur die 17-Zoll-Reifen poltern hin und wieder ein wenig. Ab Autobahnrichtgeschwindigkeit müssen außerdem leicht zunehmende Windgeräusche in Kauf genommen werden.
Trotz verstellbarem Kofferraumboden und Wendematte sowie dem relativ langen Radstand ensteht im Kamiq bei umgelegten Rückenlehnen keine topfebene Ladefläche. Eine Durchreiche gibt es nicht, dafür als typische Skoda-Lösung Gepäckhaken, die einfach in die Aussparung für die Isofix-Kindersicherung eingeklickt werden. Und direkt unter der Hutablage spannt sich ein kleines Ablagenetz.
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Wer mit im B-Segment üppigen 400 Litern Gepäckvolumen leben kann, für den empfiehlt sich das kleine SUV dank der guten Raumausnutzung durchaus als Alternative zum Kompaktwagen. Allerdings erreicht er je nach Motorisierung und Ausstattung auch dessen Preisregionen. Unser Testexemplar war mit allerlei Extras im Wert von fast 9000 Euro ausgestattet.
Das reichte vom Türkantenschutz für 150 Euro bis hin zum Business-Ausstattungspaket inklusive des digitalen Kombiinstrumnets für knapp 1400 Euro. Das ergab summa sumarum am Ende einen Fahrzeugpreis von stolzen 38.140 Euro – wohlgemerkt für ein 4,24 Meter langes Auto mit 115 PS und ohne USB-Anschlüsse im Fond.
Länge x Breite x Höhe (m) | 4,24 x 1,79 x 1,53 |
Radstand (m) | 2,65 |
Motor | R4-Diesel, 1598 ccm, Turbo |
Leistung | 85 kW / 115 PS bei 3250–4000 U/min |
Max. Drehmoment | 250 Nm bei 1500–3250 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 192 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | 10,4 Sek. |
WLTP-Durchschnittsverbrauch | 5,3 Liter |
CO2-Emissionen | 140 g/km |
Leergewicht / Zuladung | min. 1364 kg / max. 461 kg |
Kofferraumvolumen | 400–1395 Liter |
Max. Anhängelast | 1250 kg |
Wendekreis | 10,1 m |
Bodenfreiheit | 18,2 cm |
Luftwiderstandsbeiwert | 0,33 |
Wartungsintervall | 30.000 km / 1 Jahr |
Basispreis | 29.300 Euro |
Testwagenpreis | 38.140 Euro |
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 07.04.2020 aktualisiert am 16.11.2020
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