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Skoda
Jürgen Winkler – Die Erfolgsgeschichte aus Mladá Boleslav geht weiter. Mit dem Škoda Octavia RS stellen die Tschechen die sportliche Version ihres meistverkauften Autos vor. Eigentlich ein Grund zur Zufriedenheit – wenn der Mutterkonzern VW nicht dazwischen grätschen würde
Gemunkelt wurde es schon lange: Die Konzernspitze von Volkswagen würde ihre Tochter Škoda ausbremsen, um die eigenen Modelle zu schützen, besonders den VW Passat. Škoda dementierte tapfer, am Gerücht sei nichts dran, doch nun ist es amtlich. Konzernchef Martin Winterkorn wird in dieser Woche im Spiegel mit den Worten zitiert: »Wir haben da nicht aufgepasst.« Und das Magazin fügt hinzu: »Jetzt wird Škoda gedeckelt.« (Spiegel 34/2013, S. 65).
Der Großmut des[foto id=“479474″ size=“small“ position=“right“] Konzerns mit den erfolgreichen Kollegen aus Tschechien ist also vorbei. Winterkorn muss dafür sorgen, dass der Škoda Octavia nicht den VW Passat kannibalisiert. Das ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar. Bitter für Škoda ist es trotzdem.
Mit dem Octavia der dritten Generation konnte Škoda weiter zulegen. Die Verkäufe stiegen von 9.217 Fahrzeugen im Juli 2012 auf rund 12.000 Fahrzeuge im Juli dieses Jahres, der Marktanteil von Škoda kletterte bis Juli 2013 auf 5,1 Prozent (2012: 4,6 Prozent). Und sollte für Škoda mit den letzten drei Premieren 2013 – Octavia RS, Rapid Spaceback und Yeti-Facelift – tatsächlich eine Ära enden, dann verabschiedet sich der Octavia RS mit einem exzellenten Auftritt.
Er ist der schnellste[foto id=“479475″ size=“small“ position=“left“] Octavia aller Zeiten. Mit maximal 248 km/h kann die Familie recht flott in den Urlaub cruisen. Das um 15 Millimeter tiefergelegte Sportfahrwerk erinnert sie daran, dass der Octavia RS nicht nur für Kaffeefahrten gedacht ist. Man darf ihn mit einem Tritt aufs Gaspedal kitzeln, er reagiert fast unverzögert und drückt Fahrer und Beifahrer in die RS-Sportsitze. Die wurden von Škoda selbst entwickelt und sind überraschend bequem; Seitenhalt und integrierte Kopfstützen wirken beinahe optimal.
Die Progressivlenkung ermöglicht dank ihres Übersetzungsverhältnisses kleinere Lenkbewegungen. Der Fahrer muss nicht mehr wie ein Seemann am Steuerrad kurbeln, um das Auto durch enge Kurven zu bewegen. Die MacPherson-Vorderachse mit unten liegendem Dreiecksquerlenker, die Mehrlenker-Hinterachse und die elektronische Differenzialsperre halten den Octavia RS sicher auf der Straße.
Im Innenraum [foto id=“479476″ size=“small“ position=“right“]behält der Octavia RS die aus dem Octavia bekannte hochwertige Ausstattung bei. Äußerlich pflegt der Wagen das Understatement, er protzt nicht mit seiner Veredelung vom Škoda Octavia zur potenten RS-Variante.
Am Heck lassen der Spoiler (beim Kombi am Dach, bei der Limousine auf der Heckklappe) und die beiden trapezförmigen, verchromten Auspuff-Endrohre die sportliche Ader erkennen. An der Front fallen die Lufteinlässe, die Nebelschweinwerfer und das RS-Zeichen auf. Auch die 18-Zoll-Leichtmetallräder mit rot lackierten Bremssätteln heben den RS vom Octavia-Bruder ab. Und auch an der Lackierung ist er zu erkennen: die Farben Stahl-Grau, Rallye-Grün und Sprint-Gelb sind exklusiv dem Octavia RS vorbehalten.
Škoda bietet den[foto id=“479477″ size=“small“ position=“left“] Octavia RS mit je einem neu entwickelten 2.0-Liter TSI Green tec- und 2.0-Liter TDI Green tec-Motor an. Das ist wörtlich zu verstehen: Es gibt exakt einen Benzin- und einen Dieselmotor. VW-Kunden ist der 220-PS-Benzinmotor bekannt, er wird auch im neuen VW Golf GTI montiert. Das Performance-Paket, mit 10 Extra-Pferden (230 PS), wird es dagegen im Octavia RS nicht geben.
Weil Škoda weiß, was seine Käufer wünschen, sind beide Motorisierungen mit manueller Sechsgang-Schaltung oder Sechsgang-DSG mit Tipptronic-Funktion verfügbar – und natürlich als Limousine oder Kombi (Škoda schreibt Combi).
Letzteres freut die deutschen Käufer, sie haben den Power-Kombi fest in ihr Herz geschlossen. Nur fünf Prozent der Octavia RS-Kunden bevorzugen eine Limousine, unglaubliche 95 Prozent dagegen einen Kombi. Wenn er dann noch mit einem Dieselmotor gesegnet ist, sind viele Leute glücklich: 75 Prozent aller Škoda Octavia RS, die in Deutschland verkauft werden, tanken Diesel.
Über die enormen[foto id=“479478″ size=“small“ position=“right“] Platz- und Stauverhältnisse des Škoda Octavia schrieben wir bereits im Januar, daran hat sich beim Škoda Octavia RS nichts geändert. Dieser Wagen ist ein Familienauto, mit dem Papa oder Mama auch mal zügiger unterwegs sein können. Die Tipptronic des DSG lässt den Fahrer zwischen normaler und sportlicher Fahrweise wechseln; bei der Handschaltung (und auch beim DSG) wählt man die Modi Normal, Sport, Eco und Individual auf dem 8-Zoll-Touchscreen.
Der während der kurzen Testfahrten angezeigte Verbrauch liegt über den Werksangaben: 8,8 statt 6,2 Liter/100 Kilometer beim Benziner, 7,2 statt 4,6 Liter/100 Kilometer beim Diesel. Das klingt beim Selbstzünder beängstigend, doch die Testfahrt war eher eine 100-Kilometer-Stippvisite; für einen aussagekräftigen Wert bedarf es einer ausgiebigeren Prüfung.
Auf der Straße macht[foto id=“479479″ size=“small“ position=“left“] der Wagen einen exzellenten Eindruck. Er schnurrt kraftvoll seine Kilometer herunter, die Beschleunigung macht wirklich Spaß, die Kurvenlage gibt keinen Grund zur Klage. Wer auf der Rückbank sitzt, hört ab Tempo 200 heftigere Windgeräusche, doch das ist zu verschmerzen: Hinten sitzen die Kinder, die merken das nicht.
Vor allem die Kombination »Benziner plus Handschaltung« wären wir gern noch 1.000 Kilometer weiter gefahren, da fühlte man sich rundum wohl. Skeptischer müssen wir »Diesel plus DSG« bewerten. Hier ist der Auftritt verhaltener, und der Fahrer wird damit beschäftigt, das DSG über die Tipptronic konsequent am Ortseingangs- und -ausgangsschild zwischen Drive und Sport wechseln lassen. In der Stadt jault der Motor im Sport-Modus heftig, wenn das Getriebe versucht, den richtigen Gang für Tempo 50 zu finden; jenseits der Ortsgrenze ist das DSG im Drive-Modus zu zahm.
Im Škoda Octavia RS wird[foto id=“479487″ size=“small“ position=“right“] – zum ersten Mal bei Škoda – ein Soundgenerator eingesetzt. Direkt an den Auspuff-Endrohren greift Škoda den kernig röhrenden Sound ab und leitet ihn in den Innenraum. Das Resultat hört sich phantastisch an, bis 160 km/h sitzt man in einer akustischen Rennkapsel, danach regelt der Sound nicht weiter hoch, zumindest nicht wahrnehmbar.
Das funktioniert beim Benziner hervorragend, doch beim Diesel erlebt der Fahrer ein Kuriosum für die Ohren. Was auch immer hier zu hören ist, es kann kein Soundgenerator sein – es sei denn, er überträgt das hochtourige Singen einer Nähmaschine. Vielleicht war aber nur der Soundgenerator am Vorführwagen defekt.
Durch eine eigenwillige[ no Image matched ] Navi-Programmierung schickte uns Škoda mit dem tiefergelegten Octavia RS auf einen Streckenabschnitt, der eigentlich für den Yeti ideal wäre: eine ausgewaschene, mit tiefen Rinnen und Kuhlen gespickte Sandpiste.
Wir rollten im behutsamen Schritttempo über den durchlöcherten Weg und rechneten jeden Moment mit dem Kratzen und Schaben des aufsetzenden Unterbodens. Doch nichts dergleichen geschah, der Wagen ruckelte unbeschadet über die Piste. Ein mitfahrender Kollege bemerkte treffend: Auch auf schwerem Geläuf hat der Octavia RS seine Prüfung bestanden.
Winterkorns Entscheidung zu Škoda – sofern sie nicht dementiert wird – kann vom Bürostuhl der auto.de-Redaktion aus nicht bewertet werden. Man muss dem VW-Chef zumindest zugestehen, dass er den Überblick über den VW-Konzern und seine Töchter besitzt, dass er also weiß, was er macht. Sollte vor diesem Hintergrund Škoda tatsächlich gedeckelt werden, wird es vor allem Octavia und Octavia RS treffen. Der neue Škoda Octavia RS wäre dann der letzte seiner Art – ein Jammer, denn er ist nicht ohne Grund so beliebt: Fast 13 Prozent aller Octavia-Käufer entscheiden sich für einen RS.
Škoda Octavia RS Limousine (Benziner) | |
Länge/Breite/Höhe (m) | 4,68/1,81/1,44 |
Radstand (m) | 2,68 |
Motor | R4-Turbo-Benziner |
Leistung | |
Hubraum (cm³) | 1.984 |
Leistung (kW/PS) | 162/220 |
max. Drehmoment (Nm bei U/min) | 350 bei 1.500-4.400 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 248 |
Beschleunigung 0-100 km/h (s) | 6,8 |
Verbrauch | |
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) | 6,2 |
CO2-Ausstoß laut Hersteller (g/km) | 142 |
Schadstoffklasse | Euro 6 |
Ausstattung (Basismodell) | Fahrer- und Beifahrerairbags, Seitenairbags vorn, Kopfairbags, Fahrer-Knieairbag, Antiblockiersystem (ABS), elektronische Stabilisierungskontrolle (ESC), Motorschleppmomentregelung (MSR), Antriebsschlupfregelung (ASR), elektronische Quer-Differenzialsperre (XDS), Multikollisionsbremse, Berganfahrassistent, Start/Stopp-Automatik, Bremsenergierückgewinnung, Parksensoren hinten, Tagfahrlicht, Bi-Xenonscheinwerfer mit automatischer Lichtsteuerung, dynamischem Kurvenlicht und Leuchtweitenregulierung, Tempomat, Lenkrad höhen- und längenverstellbar, Musiksystem Swing mit CD-Player, SD-Slot und Bluetooth, Bordcomputer, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Klimaanlage für Fahrer und Beifahrer getrennt regelbar, Regensensor, Rücksitz 60:40 umklappbar, 18″-Leichtmetallfelgen, Isofix-vorbereitungen hinten |
Gewicht und Zuladung | |
Leergewicht inkl. Fahrer (kg) | 1.425 |
zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 1.892 |
Kofferraumvolumen (l) | 590-1.580 |
Preis (Euro) | |
Basismodell | 29.390 |
Škoda Octavia RS Limousine (Diesel) | |
Länge/Breite/Höhe (m) | 4,68/1,81/1,44 |
Radstand (m) | 2,68 |
Motor | R4-Turbo-Diesel |
Leistung | |
Hubraum (cm³) | 1.968 |
Leistung (kW/PS) | 135/184 |
max. Drehmoment (Nm bei U/min) | 380 bei 1.750-3.000 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 232 |
Beschleunigung 0-100 km/h (s) | 8,1 |
Verbrauch | |
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) | 4,6 |
CO2-Ausstoß laut Hersteller (g/km) | 119 |
Schadstoffklasse | Euro 5 |
Ausstattung (Basismodell) | siehe oben |
Gewicht und Zuladung | |
Leergewicht inkl. Fahrer (kg) | 1.470 |
zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 1.937 |
Kofferraumvolumen (l) | 590-1.580 |
Preis (Euro) | |
Basismodell | 29.890 |
Škoda Octavia RS Combi (Benziner) | |
Länge/Breite/Höhe (m) | 4,68/1,81/1,44 |
Radstand (m) | 2,68 |
Motor | R4-Turbo-Diesel |
Leistung | |
Hubraum (cm³) | 1.984 |
Leistung (kW/PS) | 162/220 |
max. Drehmoment (Nm bei U/min) | 350 bei 1.500-4.400 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 244 |
Beschleunigung 0-100 km/h (s) | 6,9 |
Verbrauch | |
Test-Verbrauch (l/100 km) | 8,8 |
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) | 6,2 |
CO2-Ausstoß laut Hersteller (g/km) | 142 |
Schadstoffklasse | Euro 6 |
Ausstattung (Basismodell) | siehe oben |
Gewicht und Zuladung | |
Leergewicht inkl. Fahrer (kg) | 1.447 |
zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 1.938 |
Kofferraumvolumen (l) | 610-1.740 |
Preis (Euro) | |
Basismodell | 30.040 |
Škoda Octavia RS Combi (Diesel) | |
Länge/Breite/Höhe (m) | 4,68/1,81/1,44 |
Radstand (m) | 2,68 |
Motor | R4-Turbo-Diesel |
Leistung | |
Hubraum (cm³) | 1.968 |
Leistung (kW/PS) | 135/184 |
max. Drehmoment (Nm bei U/min) | 380 bei 1.750-3.000 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 230 |
Beschleunigung 0-100 km/h (s) | 8,2 |
Verbrauch | |
Test-Verbrauch (l/100 km) | 7,2 |
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) | 4,6 |
CO2-Ausstoß laut Hersteller (g/km) | 119 |
Schadstoffklasse | Euro 5 |
Ausstattung (Basismodell) | siehe oben |
Gewicht und Zuladung | |
Leergewicht inkl. Fahrer (kg) | 1.482 |
zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 1.973 |
Kofferraumvolumen (l) | 610-1.740 |
Preis (Euro) | |
Basismodell | 30.540 |
geschrieben von auto.de/win veröffentlicht am 23.08.2013 aktualisiert am 23.08.2013
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Gast auto.de
September 3, 2013 um 10:53 am Uhroh … das gekritzel ist von schwabbelsöckchen. Jetzt sitzt er sogar schon in der VW chefetage und hat einen Skoda angeblich selbst bewegt (quod erat demonstrandum) wobei klar ist, dass ihm seine Mama schon sein Dreirad weggenommen hat. weil er es nicht fahren konnte