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Eine Rechts-Links-Schwäche kann nicht erst im Straßenverkehr zum Problem werden, sondern bereits bei der Automobilproduktion. So geschehen im Honda-Werk in Lincoln, Alabama, wo Fließbandarbeiter das Schild mit der Modellbezeichnung des Vans an die rechte statt die linke Seite der Heckklappe klebten. Keine große Sache, könnte man meinen – trotzdem bittet der japanische Hersteller nun die Halter der betroffenen Fahrzeuge in die Werkstatt.
Wer die Begründung kennt, kann den kostspieligen Schritt allerdings nachvollziehen. Denn beim Wiederverkauf kann das inkorrekt montierte Typenschild vom potentiellen Käufer fälschlicherweise als Indiz für eine wenig sorgfältige Neulackierung im Zuge eines Unfallschadens gehalten werden. Wer keine Einbußen beim Wiederverkauf möchte, muss seinen Odyssey also um-labeln lassen.
Ebenfalls ein Problem mit rechts und links hatte im Jahr 2011 Citroen. Weil die Franzosen bei der Umrüstung ihrer Linkslenker-Autos für den britischen Markt nicht aufgepasst haben, mussten damals 20.000 Fahrzeuge in die Werkstatt. Zwar wurden dort die Pedale korrekt vom linken in den rechten Fußraum verlegt, die Mechanik und Elektronik blieben aber offenbar an Ort und Stelle und wurden nur von einem dünnen Stück Filz verdeckt. Trifft der Fuß des Beifahrers diese Schwachstelle, kann die Bremse ausgelöst werden.
Zu den ungewöhnlichsten Fällen der vergangenen Jahre zählte auch der Angriff der Gelben Sackspinne auf den Mazda6. Die Japaner mussten 2011 in den USA ihr Mittelklassemodell Mazda6 zurückrufen, weil die Arachniden mit Vorliebe in der Tankentlüftung ihre Netze weben – wohl auch, weil sie den Benzingeruch mögen. Dadurch verstopft das Ventil, der Tank kann Risse bekommen und schlimmstenfalls bersten. Insgesamt 52.000 Autos aus amerikanischer Produktion waren von dem Problem betroffen.
Zu den Klassikern der Rückruf-Geschichte zählt auch der Jeep Cherokee, der Anfang des Jahrtausends nicht nur mit einem leistungsfähigen Allradantrieb, sondern auch mit einer besonders potenten Sitzheizung auffiel. Ein Fehler in der Temperaturregelung führte bei Modellen von 2002 und 2003 zu extremer Hitzeentwicklung auf den lederbezogenen [foto id=“485403″ size=“small“ position=“right“]Vordersitzen. Im Extremfall wäre sogar ein Fahrzeugbrand möglich gewesen.
Dass eine Vielzahl seltsamer Rückrufe aus den USA kommt, hat aber auch mit der dortigen Produktsicherheits-Politik zu tun, die manchmal fast schildbürgerhaft anmutet. So auch im Fall des Cadillac SRX, der aufgrund einer falsch formulierten Bedienungsanleitung in die Werkstatt musste. In dieser wurde die automatische Abschaltung des Beifahrer-Airbags bei Nicht-Belegung des rechten Sitzes nicht erwähnt. Stattdessen hieß es, der Luftsack würde bei einem entsprechenden Crash immer auslösen. Aber statt nun einfach eine neue Anleitung an die Kundschaft zu verschicken, musste sich das Luxus-SUV in der Werkstatt die eigentlich intelligente Airbag-Steuerung deaktivieren lassen. Sicherlich die teurere und für den Kunden ärgerlichere Lösung.
Dass selbst Luxus-Hersteller vor Problemen nicht gefeit sind, musste 2010 auch die edle VW-Tochter Bentley erkennen. Peinlich genug, dass es beim damaligen Marken-Flaggschiff Arnage sowie seinen Coupé- und Cabrio-Ablegern Brooklands und Azure ausgerechnet an der prominent platzierten Kühlergrillfigur zu Korrosion kommen konnte. Noch schlimmer, dass dadurch auch der Einklapp-Mechanismus beschädigt wurde, der das hervorstehende „Flying B“ bei einem Fußgängerunfall entschärfen soll. Was folgte war ein Rückruf von knapp 600 Autos allein in den USA.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 08.10.2013 aktualisiert am 08.10.2013
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