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Mercedes-Benz
Die ersten Exemplare des Sondermodells SLR McLaren 722 Edition werden
bereits ausgeliefert, gleichzeitig lässt Mercedes-Benz in den Vereinigten
Arabischen Emiraten die neue Hochleistungsvariante des Sportwagens jetzt
erstmals zur Probe fahren.
Selbst in den wohlhabenden Wüstenstaaten, wo Luxuskarossen zum Stadtbild gehören, sorgt
die 450 000 Euro teure, auf 150 Exemplare begrenzte Edition für großes
Interesse. Die Kleinserie wird in der englischen Formel-1-Schmiede McLaren
in Woking weitgehend in Handarbeit hergestellt. Mit der Modellbezeichnung
SLR 722 soll an den legendären Sieg von Stirling Moss 1955 bei der Mille
Miglia in einem Mercedes-Benz 300 SLR erinnert werden. Das Auto hatte die
Startnummer 722.
Das verpflichtet. Mit 478 kW/650 PS übertrifft der Flügeltürer in seinen
Fahrleistungen nicht nur den Silberpfeil von 1955, sondern auch den
aktuellen Serien-SLR, von dem mittlerweile über 1 200 Stück verkauft wurden.
Der 5,5-Liter-V8-Kompressormotor wuchtet bis zu 820 Newtonmeter Drehmoment
bei 4 000 U/min auf die Kurbelwelle. Möglich wurde dieses hohe
Leistungspotenzial unter anderem durch den Einsatz von Techniken aus dem
Formel-1-Rennsport. Die Laufbuchsen der Kolben sind aus einer speziellen
Verbindung für verschleißfesten und reibungsarmen Betrieb. Schließlich
müssen die mechanischen Teile dieses Triebwerks den Belastungen eines
Rennmotors dauerhaft standhalten. Auch bei der Ölkühlung haben die
Ingenieure auf Erfahrungen aus dem Motorsport zurückgegriffen.
In der Praxis zeigt sich der hohe technische Aufwand durch spontane
Kraftentfaltung beim Tritt aufs Gaspedal, wobei der Motorsound dieses
Erlebnis auch noch akustisch eindrucksvoll unterstützt. In atemberaubenden
3,6 Sekunden sprintet der SLR 722 aus dem Stand auf Tempo 100, nach zehn
Sekunden zeigt die Tachonadel schon 200 km/h und bei 337 km/h endet
schließlich der Vorwärtsdrang.
Ein straffer abgestimmtes Fahrwerk sowie die noch einmal zehn Millimeter
tiefer liegende Karosserie sorgen für eine sportliche Umsetzung der
Leistung. 19-Zoll-Räder, die auch eine größere Bremsanlage mit
carbon-verstärkten Keramik-Scheiben ermöglichen, tragen überdies zu der
außerordentlichen Performance dieses Sportwagens für den Straßeneinsatz bei.
Lediglich der fast auf der Fahrbahn liegende vordere Spoiler – wie so
vieles an diesem Fahrzeug aus hochfestem Kohlefaser-Verbundwerkstoff –
schränkt den Bewegungsspielraum des Fahrzeugs ein: An manchem Bordstein wird
es einfach krachen. Dieser Spoiler trägt zudem einen so genannten
„Airsplitter“: einen aerodynamisch im Windkanal geformten Luftteiler, der
bei hohen Geschwindigkeiten den Abtrieb der Vorderachse um 128 Prozent
erhöht. Das bedeutet: mehr Halt auf der Fahrbahn und somit mehr Sicherheit.
Durch Feinarbeit an der Karosserie und dem Unterboden ist es gelungen, die
Kraft, die das Fahrzeugs in Richtung Fahrbahn bringt, zu erhöhen und
gleichzeitig den Luftwiderstandswert der Karosserie zu verringern. Auch an
der Hinterachse wurden entsprechende Verbesserungen erreicht.
Auch wenn bei den Testfahrten in den Emiraten die Leistungsfähigkeit des
neuen Mercedes SLR 722 nur annähernd ausgereizt werden konnte, zeigte sich
dennoch eine spürbare Verbesserung bei der Kurvenstabilität. Präzise folgt
der Wagen den Lenkbefehlen, beschleunigt souverän und vermittelt stets ein
starkes Gefühl relativ kontrollierter Sicherheit. Ein Sportwagen also, der
nicht nur in den Händen geübter Fahrer gut aufgehoben ist.
Achtzylinder-Kompressor-Motor mit 5,5 Liter Hubraum, 478 kW/650 PS bei 6
500 U/min; 820 Nm Drehmoment bei 4000 U/min, 0-100 km/h 3,6 Sek.,
Höchstgeschwindigkeit 337 km/h, Länge: 4656 mm, Breite: 1908 mm, Höhe: 1251
mm, Wendekreis: 12,2 m;
Gewicht: 1724 kg, Kofferraumvolumen: 272 Liter;
Preis 450 000 Euro.
mid/rkl
geschrieben von veröffentlicht am 05.02.2007 aktualisiert am 05.02.2007
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