Mercedes-Benz

SLS meets GT5

Wir befinden uns auf dem Hockenheimring, der legendären Grand-Prix-Strecke. Die Außentemperatur beträgt 20 Grad, die Sonne brennt auf den Asphalt. Es sind wahrscheinlich die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des Jahres und der Rennfahrer Bernd Schneider, der ewige DTM-König, genießt den herrlichen Tag auf einer seiner Lieblingsrennstrecken. Der 2002 erbaute Rundkurs ist 4574 Kilometer lang, hat 17 Kurven und sechs Geraden. Jedes Jahr kommen über 700 000 Besucher, um den atemberaubenden Speed und die infernalische Geräuschkulisse zu erleben.

Schnellen Runden in einem roten Mercedes-Benz SLS AMG

Bernd Schneider dreht voller Freude seine schnellen Runden in einem roten Mercedes-Benz SLS AMG, dem Flügeltürer mit 420 kW / 571 PS. Warum so fröhlich Herr Schneider? „Der SLS liegt mir besonders am Herzen, schließlich habe ich ihn als AMG-Markenbotschafter und Testfahrer mitentwickelt.“ Als wir Bernd Schneider berichten, dass wir gerade auf der Fahrt vom AMG-Sitz in Affalterbach nach Hockenheim einen schwer getarnten SLS-Roadster gesichtet haben, wird er deutlich schmallippiger: „So, gibt’s den wirklich?“, druckst er wohlwissend und mit einem Augenzwinkern herum. Wie auch immer, wir [foto id=“327953″ size=“small“ position=“left“]gehen auf jeden Fall davon aus, dass dieser zweite SLS-Traumwagen schon im nächsten Jahr zur 125-Jahr-Feier von Mercedes auf den Markt kommen wird.

Aber hier und jetzt geht es um den Flügeltürer mit dem Stern. Er ist nicht nur der Star auf den Rennstrecken und den Boulevards dieser Welt, sondern fasziniert demnächst auch als Cover-Held des Sony-Playstation-Spiels „Gran Turismo 5“, kurz „GT5“ genannt. Im dem neuem Videospiel, das noch vor Weihnachten für die PlayStation 3 verfügbar sein wird, können Spielefans und Auto-Enthusiasten den Mercedes-Benz SLS AMG dank der extrem wirklichkeitsgetreuen Darstellung in Full HD Qualität und in schon fast erschreckend räumlicher 3D-Darstellung intensiv und interaktiv erleben. Auf verschiedenen internationalen und auch deutschen Rennstrecken, darunter eben auch Hockenheim und die legendäre Nordschleife des Nürburgrings, erwarten den SLS-AMG-Fahrer packende Hochgeschwindigkeitsrennen gegen Wettbewerbsfahrzeuge aus dem Supersportwagen–Segment.

SLS meets GT5

Und genau diese beiden Fahrerlebnisse testen wir jetzt im Vergleich. Hier mit Bernd Schneider auf dem Hockenheimring und dann am übernächsten Tag mit der Spielekonsole im Polyphony Digital Entwicklungszentrum von Tokio. Kann ein Videospiel auch wirklich so realistisch die Power-Performance des SLS auf den Bildschirm, in das Gehirn und in den Körper zaubern? Denn [foto id=“327954″ size=“small“ position=“right“]so eine Fahrt im SLS lebt ja auch vom V8-Motorsound, dem Rütteln in stark querbeschleunigenden Kurven und dem Schmerz in der Schulter, den der Sicherheitsgurt beim brachialen Bremsmanöver im letzten Moment vor der Kurve verursacht. Schließlich ist die erste AMG-Eigenentwicklung kein Kinderkram, sondern ein geniales Technologie-Paket: Aluminium-Spaceframe-Karosserie mit Flügeltüren, AMG 6,3-Liter-V8- Frontmittelmotor mit 420 kW/571 PS Höchstleistung, 650 Newtonmeter Drehmoment und Trockensumpfschmierung, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in Transaxle-Anordnung, Sportfahrwerk mit Aluminium-Doppelquerlenkerachsen und 1620 Kilogramm Leergewicht. Die Gewichtsverteilung von 47 zu 53 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse und der tiefe Fahrzeugschwerpunkt betonen das ausgeprägte Sportwagen-Konzept. Von null auf 100 km/h beschleunigt der Flügeltürer in 3,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt elektronisch begrenzt 317 km/h. Und das alles soll in eine weniger Kubikzentimeter große Kunststoffkiste passen. Wir werden sehen…

Die Asphalttemperatur des Hockenheimrings hat mittlerweile 33 Grad erreicht, die fünf bereitstehenden SLS brabbeln im Leerlauf ihre sogenannten V8-Symphonien. Wir fahren die ersten Runden ganz cool, zum erneuten Kennenlernen der Strecke. Aber dann kommen die Hot-Laps, je nach Feeling und Geschmack im Sport-plus- oder im Manual-Schalt-Modus und wir lassen den SLS so richtig über den Ring fliegen. Die Rundenzeiten sind nicht so schlecht, denken wir, da kommt dann Bernd Schneider und führt uns auf den Boden der Tatsachen zurück. Er bietet uns in sogenannten Taxifahrten an, bei ihm einige Runden mitzufahren. Und schon nach den ersten Kurven erleben wir den SLS mit seinem Saugmotor ganz anders, viel schneller, viel runder und geschmeidiger. Die zehntel Sekunden, die er uns Kurve für Kurve abnimmt addieren sich in erschreckender Weise, dieser Bernd Schneider hat’s ja noch voll drauf, nix da mit altem Eisen, oder so.

Mit diesen beeindruckenden Fahrerlebnissen geht’s jetzt nach Tokio zu Kazunori Yamauchi. Er ist Senior Vice President von Sony Computer Entertainment, Erfinder, Chefentwickler und Produzent der Gran-Turismo-Serie. Er ist der Popstar, die Ikone unter den Videospiel-Entwicklern und wird weltweit von den Playstation-Fans vergöttert. Eigentlich sollte die neueste [foto id=“327955″ size=“small“ position=“left“]Version, Gran Turismo 5, Anfang November in den Verkauf gehen, aber dem Perfektionisten Yamauchi waren noch einige Kleinigkeiten nicht perfekt genug, um sie wieder millionenfach an den Handel zu liefern. Aber das Spiel soll, das Spiel muss noch dieses Jahr ausgeliefert werden, um das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen. Und so wird er mit seinen 140 Mitarbeitern weiterhin Tag und Nacht an den Computern sitzen und GT5 perfektionieren. Ja, Tag und Nacht, was mit den kleinlichen deutschen Gewerkschaften nicht zu machen wäre, ist in Japan eine Selbstverständlichkeit. Denn die Software-Experten arbeiten nicht nur auf jeweils zwei Quadratmetern Bürofläche, die eher einem Warenlager eines Messies gleicht. Sie essen am Schreibtisch, schlafen unterm Schreibtisch und haben dort auch noch persönliche Gegenstände, Kleidung und Duschgel untergebracht. Zur Ablenkung und Wiederauffrischung des Gehirns gibt’s aber auch eine Bibliothek und einen Fitnessraum.

Drei Mitarbeiter sortieren nochmals alle Fotos, die als Basis zur Digitalisierung des SLS und der Rennstrecken dienen. Allein 2000 Fotos mit jeweils 25 Megabyte befassen sich nur mit dem Innenraum des SLS. Jede Rennstrecke wurde in über 80 000 Fotos abgelichtet. Auf die Daten der Automobilhersteller und der Rennstreckenbetreiber wollen sich Kazunori Yamauchi und sein Team lieber nicht verlassen: „Viel zu ungenau, das ist nicht unser Anspruch“, rechtfertigt Yamauchi den immensen Aufwand. Das GT5 wird neben der Standardversion auch in einer Collector’s und Signature Edition erhältlich sein.

Die Collector’s Edition bietet ein Tuning-Paket, mit dem Spielefans und Auto-Enthusiasten über noch mehr Rasanz und Geschwindigkeit beim Spielen verfügen. Neben einer aufwändigen Chromeline-Verpackung und Artcards für Sammler wartet diese Edition mit fünf zusätzlichen High-Performance Rennwagen auf. Die luxuriöse Signature Edition lässt das Herz eines jeden Autofans höher schlagen. Verpackt in edlem Metall mit der Original Mercedes-Benz SLS AMG Obsidian Schwarz-Lackierung bietet die High End-Version von Gran Turismo 5 zusätzlich einen Flügeltürer in Modellformat, eine Gran Turismo-Lederbörse und einen Metall-Schlüsselanhänger. In einem edel gestalteten Bildband werden alle Gran Turismo-Fahrzeuge detailliert [foto id=“327956″ size=“small“ position=“right“]vorgestellt. Sechs zusätzliche Tarnkappen- Superrennwagen, darunter der McLaren Mercedes F1und der SLS AMG, runden das exklusive Angebot ab. Als Tüpfelchen auf dem i haben alle Besitzer der Signature Edition die Chance, einen echten Mercedes-Benz SLS AMG zu gewinnen.

Jetzt geht’s ans Testen der Demo-Version. Dazu setzt man sich in einen Stahlrohrgitterkäfig mit verstellbarem Sportsitz. Das Lenkrad ist fest montiert, der 42-Zoll-Bildschirm auch. Für die 3D-Optik muss noch eine Brille aufgesetzt werden. Aber an einer brillenfreien Version wird bei Polyphony auch schon gearbeitet. Die Grafik ist wirklich unglaublich detailgenau. Der virtuelle SLS ist von seinem Benzin-Vorbild nicht zu unterscheiden. Auch das optische und akustische Fahrerlebnis hat von der ersten Sekunden an Suchtcharakter. Aber irgendwie fehlt hier etwas. Wie schon eingangs erwähnt kann ein Videospiel eben nicht die Beschleunigungs- und das Bremsbewegungen des eigenen Körpers wiedergeben. Nur das Lenkrad vibriert etwas, wenn man im Kiesbett gelandet ist, oder ein anderes Auto gerammt wurde. Es geht doch nichts über einen echten Mercedes-Benz SLS AMG.

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René Brockauf

Oktober 29, 2010 um 11:38 am Uhr

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Gast auto.de

Oktober 28, 2010 um 11:15 am Uhr

Rundenrekord Formel 1: 1:13,780 Min. = 223,182 km/h, GP 2004 Kimi Räikkönen (McLaren)
Rundenrekord DTM: 1:34,104 Min., 2008, Paul di Resta (Mercedes-Benz)
Dragster-Rekord: 4,873 Sek. = 450 km/h, 2005, Brady Kalivoda (USA)

Gast auto.de

Oktober 28, 2010 um 10:59 am Uhr

wie ist die runden rekord für die längste rundkurs der welt??? über 4500 KILOMETER lang!! fantastisch!!!

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