So steht es wirklich um Melbourne: Man hat genug davon

(motorsport-magazin.com) Die Zukunft des Grand Prix von Australien steht weiter unter keinem guten Stern. Trotz der Tatsache, dass dieser GP bereits seit 1985 ein Fixpunkt im Formel 1 Kalender ist, wackelt damit eines der Urgesteine des GP-Sports.

Begonnen hat die Historie Australiens in der Formel 1 im weiter südlich gelegenen Adelaide, dass lange Zeit ein beliebter Austragungsort des australischen Grand Prixs war. Dann löste der, mittlerweile ebenfalls beliebte, Albert Park in Melbourne, Adelaide ab und auch hier war man jahrelang glücklich und zufrieden, doch dann kam alles anders.

Bernie Ecclestone wollte nur mehr unter dem Mantel der Nacht mit seinem Formel 1-Tross in Melbourne gastieren, die Veranstalter willigten bislang nicht in das Unterfangen ein und so kam man bislang zu keiner, für beide Parteien zufriedenstellenden, Lösung.

Doch als wenn die Diskrepanzen nunmehr nicht ohnehin einen hohen Level erreicht hätten, so beginnen auch die Einwohner damit, sich über den Grand Prix zu mokieren. Man habe "mehr als genug" vom alljährlichen Formel-1-Spektakel und ohnehin sei es wenig gewinnbringend für das Land.

Bis dato darf man sich also keine großen Hoffnungen machen, dass die Formel 1 Renner auch über das Jahr 2010 hinaus in Melbourne fahren werden. Die Verhandlungen sind mittlerweile ins Stocken geraten, weder Bernie Ecclestone, noch die Organisatoren des GPs gehen von ihren Standpunkten herunter – ein Konsens scheint ausgeschlossen. Mitunter ein Grund dürfte sein, dass auch der finanzielle Faktor eine nicht unerhebliche Rolle in den Diskussionen spielt.

Die Kosten für den Grand Prix steigen kontinuierlich – Jahr für Jahr. Rechnet man die Gebühren mit ein, die man an Ecclestone entrichten muss, so steht man Summen gegenüber, die man wohl nicht mehr bereit ist zu zahlen. Im Jahr 2006 mussten noch 33 Millionen australische Dollar aufgewandt werden, während man in diesem Jahr bereits wieder 8 Millionen australische Dollar mehr auf den Tisch legen musste.

Tatsächlich ist es so, dass der Grand Prix von Australien mittlerweile zum Verlustgeschäft mutiert ist, auch wenn die Offiziellen des Landes immer wieder betonen, dass das Rennen erheblich zum Ansehen Australiens beigetragen hat. Die Unterstützung bleibt aber aus, denn mittlerweile seilen sich ehemalige Unterstützer ab. Unter anderem der Stadtrat von Melbourne, welcher den Grand Prix ein für allemal los werden will. "Nach 14 Jahren haben die Einwohner mehr als genug davon", sagte Janet Cribbes in einer Erklärung. "Warum sollten sie [die Einwohner] den Lärm und die Unbequemlichkeiten weiterhin ertragen für ein Rennen, welches nicht einmal gewinnbringend ist. Es lohnt sich einfach nicht mehr."

Nicht alle sehen die Zukunft des Grand Prixs so pessimistisch. John Brumby, der Premierminister von Viktorien [Dem australischen Bundesstaat indem auch Melbourne ist] würde sich über einen Kompromiss sehr freuen. "Ich hoffe, dass wir das in nicht allzu ferner Zukunft lösen können", sagte Brumby. "Unser Ziel ist es, dass wir uns spätestens am Ende des Jahres einigen und die Verhandlungen abschließen können."

adrivo Sportpresse GmbH

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