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BMW
Fürstenfeldbruck – BMW arbeitet an einer neuen Motorenfamilie mit Sechs-, Vier- und sogar Dreizylindern, die ab 2014 zum Einsatz kommen sollen. Es handelt sich dabei um Diesel- und Benzintriebwerke, die laut Entwicklungsvorstand Herbert Diess alle pro Zylinder über 0,5 Liter Einzelhubraum und das „jeweils optimalste Aufladesystem“ verfügen.
Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. BMW hat auf dem militärisch nur noch eingeschränkt genutzten Teil des Areals gerade seine neue Driving Academy eröffnet. Vor einem gewölbten olivgrünen Hangar setzt sich Entwickler Bernd Andritzky auf den Beifahrersitz eines fünftürigen BMW 1er. Der rote Notausknopf auf der Mittelkonsole weist den Wagen als Prototypen aus, einen von zweien, die bei dem Termin zur Verfügung stehen. „Wir testen noch“, sagt der BMW-Mann – und meint damit den 1,5-Liter-TwinPower-Turbo unter der Haube, einen Benziner mit satten 180 PS, 270 Newtonmeter Drehmoment und kernigem [foto id=“436569″ size=“small“ position=“left“]Klang, „den wir“, so zuvor der bei BMW für Fahrbeurteilungen zuständige Bernardo Lopez, „ganz ohne akustische Spielereien wie Soundgenerator erreichen“.
Los geht’s. Immerhin zwei Runden dürfen wir auf einem mit rotweißen Pylonen abgesteckten Kurs drehen. Der neue Motor, hat Vorstand Diess vorher versichert, habe die gleiche Technik und damit die gleichen Gene wie „unser legendärer Reihen-Sechszylinder-TwinPower-Turbo“. Wichtiger Unterschied: Es ist ein Dreizylinder! Der läuft, jedenfalls was man nach den ersten Metern beurteilen kann, dank Ausgleichswelle in der Tat relativ ruhig, spricht spontan an, zeigt hohe Drehfreude und Durchzugsstärke in der Gesamtcharakteristik. „Sonst“, deutet Entwickler Andritzky an, „würden wir einen solchen Motor auch nie bauen.“
Das kompakte Triebwerk lässt viele Einsatzmöglichkeiten zu, ist neben 1er, 3er und der Mini-Tochter gleich zum Start 2014 als Unterstützer des Elektroantriebs in dem an der Steckdose aufladbaren Plug-In-Hybrid-Sportwagen i8 mit dann deutlich über 200 PS vorgesehen, kann längs oder quer eingebaut, mit Front- oder Heckantrieb kombiniert werden. Im Prototyp überträgt eine Achtstufen-Automatik die Kraft auf die Räder; die setzen die Münchner inzwischen modellübergreifend in ihrer Palette [foto id=“436570″ size=“small“ position=“right“]ein. Neu dabei ist das vorausschauende Antriebsmanagement, das wir wie das intelligente Energie- und das ebenfalls vorausschauende Wärmemanagement demnächst noch ausführlicher vorstellen.
Die dann neben den V-förmigen Aggregaten neue Motorenfamilie profitiert vom einheitlichen Konstruktionsprinzip in Reihenanordnung. „Der Grundmotor“, erläutert Fahrbeurteiler Lopez, „basiert auf optimierten Zylindermodulen eben mit Einzelhubräumen von 500 Kubikzentimetern, die das thermodynamische Optimum für den Einsatz in einem Pkw darstellen.“ Holen sich die Dreizylinder ihre Kraft aus 1,5 Liter Hubraum, sind die Vierzylinder auf 2,0, die Sechszylinder auf 3,0 Liter ausgelegt Die möglichen Leistungen pro Zylinder gibt Lopez für die Benziner mit 30/41 bis 55/75 kW/PS und 60 bis 80 Netwonmetern, für die Diesel mit 20/27 bis 45/61 kW/PS und 75 bis 110 Newtonmetern an.
Als Vorteil sieht Lopez zudem 60 Prozent Gleichteile und 40 Prozent bauliche Übereinstimmungen zwischen beiden Verbrennungsmotoren. Sie bauen benzinseitig auf Turboaufladung, vollvariabler Ventilsteuerung und Direkteinspritzung auf, [foto id=“436571″ size=“small“ position=“left“]dieselseitig auf variabler Turbinengeometrie, Mehrfacheinspritzung und inzwischen sogar schon bis zu drei Ladern. Zylinderabschaltung? Da sei man mit flexiblem Öffnen und Schließen der Ventile effizienter, zieht der BMW-Mann den Glühbirnen-Vergleich heran – und gibt als Devise „Lieber dimmen statt abschalten“ aus.
Alles in allem: BMW steht längst nicht mehr nur für Zwölf-, Acht- und Sechszylinder. Selbst Vierzylinder haben sich mittlerweile etabliert. Und Kunden dürfen künftig sogar Dreizylinder freudig fahren.
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom/Fotos: Koch veröffentlicht am 25.09.2012 aktualisiert am 25.09.2012
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