Sparsame Mobilität: Hybridantrieb für Linienbusse

Linienbusse eignen sich besonders gut für den Einsatz alternativer Antriebe. Die aufwendige Technik findet in den großen Nutzfahrzeugen problemlos Platz, der beschränkte Bewegungsradius erleichtert die Wartung. Anders als etwa Brennstoffzellenbusse benötigen Hybridbusse keine neue Tankstelleninfrastruktur.

Sie können problemlos an den Diesel-Zapfsäulen der Betriebshöfe von Busunternehmen aufgetankt werden. Und die Umweltvorteile können sich durchaus sehen lassen. Nach langen Testphasen stehen nun die ersten Öko-Modelle mit Hybridantrieb in den Startlöchern, etwa der Hybridbus Solaris Urbino 12. Das Antriebssystem stammt vom Zulieferer Eaton, der nach eigenen Angaben bei Tests in anderen Fahrzeugen Kraftstoffeinsparungen von rund 25 Prozent gegenüber einem konventionellen Dieselmotor erreicht hat. Hinzu kommen sollen deutlich bessere Schadstoffwerte. Erreicht wird das durch einen Elektromotor, der den Diesel vor allem beim Anfahren und Beschleunigen unterstützt.

Außerdem bietet er die Funktion eines Start-Stopp-Systems. Beim Halten an der Ampel oder der Busstation wird der Dieselmotor ausgeschaltet und bei Bedarf innerhalb von Sekunden vom Elektroaggregat wieder angeworfen. So sinkt der Verbrauch und die wartenden Passagiere stehen nicht in Abgasschwaden. Gespeist wird das E-Aggregat von Lithium-Ionen-Akkus, die unter den Passagiersitzen Platz finden. Für Strom-Nachschub sorgt ein Bremskraftrückgewinnungssystem, bei dem der Elektromotor beim Verzögern als Generator zum Einsatz kommt.

Volvo Busse setzt bei seinem Hybridmodell 7700 auf eine ähnliche Technik wie Eaton. An Bushaltestellen beschleunigt das Fahrzeug mit dem Elektromotor, was das Fahrzeug besonders leise macht. Erst ab einer Geschwindigkeit von 15 km/h bis 20 km/h startet der Verbrennungsmotor. Die ersten Busse sind bereits in Schweden im Einsatz. Einen anderen Weg geht Mercedes-Benz. Beim Linienbus Citaro G Hybrid wird der Antrieb komplett von Elektromotoren in den Radnaben übernommen. Den benötigten Strom erzeugt ein bordeigener Dieselmotor, der als Generator fungiert und über keine direkte Verbindung zu den Achsen verfügt. Mit ausreichendem Stromvorrat kann der Stadtbus so kürzere Strecken auch lokal abgasfrei zurücklegen. Das kann vor allem in der Nähe von Krankenhäusern nützlich sein. Die ersten Busse werden nun an Kunden ausgeliefert.

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