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Richtig sportlich oder doch eher komfortabel? Die passende Fahrwerksabstimmung eines Autos ist auch ein wenig Geschmackssache. Gut, dass sich neuere Pkw häufig vom Fahrer selbst an die persönlichen Vorlieben anpassen lassen.
Die größte Bedeutung dabei kommt den Stoßdämpfern zu. Normale Exemplare verfügen immer über die gleiche Dämpfkraft: Wer sportlich um die Kurve will, muss in Kauf nehmen, dass auf schlechten Straßen jedes Steinchen im Rücken zu spüren ist. Wer lieber wie in der Sänfte unterwegs ist, fühlt sein Fahrzeug in engen Kehren wanken.
Mittlerweile sind für viele Neuwagenmodelle jedoch flexible Fahrwerke erhältlich, die die Dämpfung der jeweiligen Fahrsituation automatisch anpassen. Das CDC (Continuous Damping Control) genannte System des Zulieferers ZF greift etwa auf Informationen von sieben Sensoren zurück, die zum Beispiel Auskunft über Beschleunigung, Karosseriebewegung und Raddrehzahl geben. So soll das Fahrzeug immer über die optimale Straßenlage verfügen; das ESP muss zudem erst deutlich später eingreifen. Außerdem soll der Bremsweg durch den besseren Fahrbahnkontakt sinken.
Wem das noch nicht reicht, der kann je nach Fahrzeugmodell selbst an einem Regler die bevorzugte Abstimmung wählen. In der Regel stehen die Fahrstufen „Normal“, „Komfort“ oder „Sport“ zur Auswahl. Beim „Sport“-Programm verhärten sich die Dämpfer, so dass das Fahrzeug fahrstabiler wird; das sorgt vor allem auf kurvigen Landstraßen für mehr Fahrspaß. Die „Komfort“-Einstellung eignet sich indes besonders für lange Autobahnetappen und sorgt für eine weichere Dämpfung; die Unebenheiten der Fahrbahn dringen so nicht voll zu den Insassen durch.
Die Technik ist heute etwa ab der Kompaktklasse optional erhältlich. Eingesetzt wird sie unter anderem im Audi A4, Opel Astra und Porsche Cayenne, jeweils unter anderen Bezeichnungen. Eine leistungsfähigere, aber aufwendigere Version eines sich selbst anpassenden Fahrwerks bietet Mercedes-Benz beispielsweise in der S-Klasse an. Das sogenannte Active Body Control-System (ABC), ebenfalls von ZF mitentwickelt, kann nicht nur die Härte der Dämpfung selbst verstellen, sondern einzelne Dämpfer zudem hydraulisch „aufpumpen“ und ermöglicht so ein nahezu exaktes Halten des Karosserieniveaus während einer ganzen Fahrt beim Beschleunigen, Bremsen oder bei Fahrbahnunebenheiten. Über die Optionsliste ist die Technik für die heckgetriebenen Achtzylindermodelle der S-Klasse für rund 3 400 Euro zu haben.
Einen nächsten Schritt könnte die kommende Generation der Oberklasselimousine machen; Mercedes arbeitet zurzeit mit dem F700-Versuchsfahrzeug an einem Fahrwerk, das über Sensoren die unmittelbar vor dem Fahrzeug liegende Strecke scannt. Die Dämpfer könnten dann schon reagieren, bevor das Hindernis an den Rädern angelangt ist.
geschrieben von (hh/mid) veröffentlicht am 25.06.2008 aktualisiert am 25.06.2008
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