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Peking – Bei der Auto China 2014 gerade in Peking sind mit BMW, Daimler und Volkswagen auch drei deutsche Autokonzerne mit den elf Marken BMW, Mini, Mercedes-Benz, Smart, Audi, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Skoda und VW vertreten. Kein Wunder: Auf dem größten Pkw-Markt der Welt hat sich ihr Absatz in den vergangenen fünf Jahren den entsprechenden Herstellerzahlen zufolge auf inzwischen 3,7 Millionen Fahrzeuge mehr als verdreifacht. Den Anteil Chinas am Gesamtabsatz der deutschen Autobauer geben Analysten mit jetzt 28 Prozent an, was einer Steigerung von immerhin 16 Prozent entspricht.
Vor allem das Reich der Mitte sorgt dafür, dass die deutschen Premiumanbieter Audi, BMW und Mercedes weiter zulegen und in China im ersten Quartal schon wieder mit jeweils zweistelligen Zuwachsraten ins neue Jahr gestartet sind. Insbesondere die Stuttgarter, die demnach sogar Zuwächse von fast 48 Prozent erreicht haben, geben Gas. Was sie auch müssen, wenn sie bis 2020 wirklich führender Premiumhersteller sein wollen, hinken sie der Konkurrenz aus Ingolstadt und aus München auch in China mit 64 100 Einheiten momentan doch deutlich hinterher.
So hat Audi beispielsweise von Januar bis März in China mit gut 21 Prozent Zuwachs rund 124 500 Auslieferungen geschafft, BMW mit 25 Prozent fast 108 000. Die Schwaben wollen jetzt die Kapazität ihres Werks in Peking bis 2015 auf 200 000 Einheiten ausbauen. [foto id=“508835″ size=“small“ position=“left“]BMW hat bereits im vorigen Jahr rund 215 000 Autos von seinen chinesischen Bändern laufen lassen. Und Audi strebt bis 2017 über den Verbund der Konzernmutter Volkswagen 700 000 Fahrzeuge Jahresproduktion an.
Jüngste Studien belegen, dass sich Deutschlands Autoindustrie ihren aktuellen Erfolg mit einer steigenden Abhängigkeit vom Markt in China erkauft. Den betreffenden Hinweis eines Kollegen konterte Volkswagens China-Vorstand Jochem Heizmann vor Eröffnung der Messe beim China-Workshop des Konzerns in Peking rhetorisch mit der Frage: „Sollten wir deshalb lieber weniger Autos verkaufen, um weniger abhängig zu sein?“
Fest steht: Hersteller aus den USA und Japan hängen demnach weniger stark vom Reich der Mitte ab. Experten, die China spätestens 2015 sogar vor Westeuropa als größten Absatzmarkt für die deutschen Autobauer sehen, gehen daher davon aus, dass der zweitwichtigste Weltmarkt USA wieder stärker in den Fokus rückt, wo der Volkswagen-Motor zuletzt doch etwas gestottert hat, während die Wolfsburger in China auf dem Weg von der Europa- zur Weltspitze heute schon mit zuletzt knapp 3,3 Millionen Einheiten ein Drittel ihrer Autos verkaufen.
Die Bilanzen zeigen: In den USA setzen deutsche Hersteller bislang nur ein Zehntel ihrer Fahrzeuge ab. Dem Markt dort bescheinigen Fachleute stabiles Wachstum, den nach wie vor rasant wachsenden chinesischen stufen sie dagegen eher als schwierig und zudem risikobehaftet ein.
Und doch glänzen die Deutschen auch bei der Pekinger Auto China 2014 wieder mit interessanten Neuheiten: So hat Audi den TT Offroad Concept in den Mittelpunkt[foto id=“508837″ size=“small“ position=“left“] gestellt, der einen Ausblick darauf gibt, wie ein künftiges SUV-Modell der Ingolstädter aussehen könnte. BMW deutet mit dem Vision Future Luxury eine schon oft als neuen 9er beschriebene Nobelkarosse an, die eindeutig auf den chinesischen Markt zielt, denn: „Große Autos“, wird Verkaufschef Ian Robertson zitiert, „sind in China wichtig“, auch wenn Audis China-Statthalter Dietmar Voggenreiter mehr eine Verlagerung inzwischen hin zu Premium-Kompaktmodellen sieht. Mini stellt auf seinem Stand die Country- und Paceman-Neuauflagen vor.
Mit dem betont sportlichen Concept Coupé SUV und der C-Klassen-Langversion feiert Mercedes-Benz zwei Weltpremieren in Peking; zudem haben die Stuttgarter mit dem chinesischen Partner BYD das gemeinsam entwickelte Elektroauto Denza präsentiert, das immerhin 300 Kilometer Reichweite haben soll. Smart hält sich mit den neuen Zwei- und künftig auch wieder Viersitzern nach wie vor zurück, legt wie angekündigt damit wohl erst in der zweiten Jahreshälfte richtig los. Porsche hat die GTS-Versionen seines Boxster/Cayman-Brüderpaares vorgefahren. VW überrascht neben dem neuen Touareg, der im Oktober auch bei uns an den Start geht, mit der eigentlich schon ziemlich seriennahen Studie eines viertürigen Mittelklasse-Coupés als Mischung aus Limousine und Sportwagen, die auch Chinesen, so heißt es, mögen. auto.de/Günther Koch/Fotos: Koch
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 29.04.2014 aktualisiert am 29.04.2014
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