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(adrivo.com) Der Albert Park im australischen Melbourne ist Schauplatz des lang ersehnten Saisonauftakts der Formel 1. Einige Fahrer tragen dieses Jahr wieder andere Farben als im Jahr zuvor, sei es wegen eines Teamwechsels oder einer optischen Erneuerung des Teamdesigns. Fernando Alonso hätte seine Garderobe zwar nicht wechseln müssen, doch fühlt sich der Spanier in warmen Farben sichtlich wohler als im kalten Silber.
Doch kalt dürfte es Fernando Alonso bei Renault ohnehin nicht werden. Alonso hat jede Menge Arbeit vor sich, wenn er Renault wieder auf die Siegesstrasse führen will. "Ich werde versuchen den bestmöglichen Job zu machen. Natürlich ist es für mich eine große Herausforderung zu Renault zurückzukehren, aber dasselbe gilt auch für sie", sagte Alonso. "Außerdem denke ich, dass wir alle extra motiviert sind, da wir alle unsere Erfolge aus vergangenen Zeiten nachholen wollen. Wir haben dasselbe Ziel."
Alonso spielt für den amtierenden Vizeweltmeister Lewis Hamilton aber im Moment keine große Rolle. Auf die Frage, wie Hamilton den Rennbericht nach dem Grand Prix von Australien gerne formulieren würde, antwortete der Brite: "Heikki [Kovalainen] geht mit ein bisschen Vorsprung in Führung und es sieht so aus, als würde er das Rennen anführen, doch dann fährt er die falsche Route. Der einzige Grund, warum ich richtig abgebogen bin, war der, dass jemand neben mir eingelenkt und mir damit geholfen hat einzubiegen. Irgendwie bin ich dann in Führung gegangen. Es hat richtig Spass gemacht."
Kimi Räikkönen gab sich bei der Pressekonferenz in Melbourne gewohnt wortkarg und auch leise – im wahrsten Sinne des Wortes, akustisch und auch inhaltlich. Der Finne, mit einem beispiellosen Mangel an Erfahrung in die Formel 1 gekommen, erlebte vor ziemlich genau einem Jahr sein erstes Rennen mit Ferrari. Ein großer Augenblick im Leben eines Rennfahrers, könnte man meinen. Doch Räikkönen ließ sich werde damals noch heute nicht viel von seinen Emotionen anmerken. "Natürlich ist es jetzt viel leichter. Es ist anders da, da ich jetzt das Team kenne, ich kenne die Leute und so…", sagte der Finne nur. "Letztes Jahr ist wirklich gut für uns gelaufen. Jetzt sollte es einfacher sein, da ich das Team kenne."
Einen Menschen kennt Räikkönen bei Ferrari besonders gut, nämlich seinen Teamkollegen, den Brasilianer Felipe Massa. Kimi Räikkönen hat mit Massa einen deutlich erfahrerenen Teamkollegen als etwa Alonso oder Hamilton. "Ich finde, wir haben ein sehr gutes Team und eine tolle Atmosphäre und alles hat letztes Jahr gut funktioniert. Ich denke, es wird dieses Jahr ähnlich sein." Räikkönen und sein Teamkollege sind durch die selbe Schule gegangen, denn beide Piloten wurden, durch die starke Tendenz zum Nachwuchs, von Peter Sauber in die Formel 1 geholt.
Der kometenhafte Aufstieg der beiden Ferrari-Jünger bringt dementsprechend viele Verpflichtungen mit sich. Da wären zum Beispiel Sponsor-Events, Autogrammstunden und PR Auftritte. Davon kann auch Lewis Hamilton ein Liedchen singen. Der Brite bemüht sich trotz der enormen medialen Aufmerksamkeit darum, sich um seine Fans zu kümmern und Autogramme auszuteilen. Geht es nach ihm, wird sich das auch dieses Jahr nicht ändern. "Ich habe noch immer vor, Autogramme zu geben. Ich habe das auch heute früh schon getan und ich sehe ehrlich gesagt keinen Grund, warum sich das ändern sollte. Es muss natürlich irgendwann auch mal Schluss sein, sonst muss ich endlos schreiben. Man muss einfach wissen, wann es an der Zeit ist zu sagen, dass es genug ist", schilderte Hamilton die Situation.
Doch nicht nur das Schreiben von Autogrammen ist bei den australischen Temperaturen eine heiße Angelegenheit. Die Piloten die frisch von den Wintertests kommen, geraten plötzlich in die tropische Hitze von Australien, wo sie bei Temperaturen nahe an der vierzig Grad Grenze Leistungssport betreiben müssen. Das erste Mal in dieser Saison in diesem Ausmaß und vor allem das erste Mal, dass die Piloten wieder offiziell gegen ihre Konkurrenten antreten und auch auf psychischer Ebene beansprucht werden. "Es wird eine ziemliche Herausforderung werden. In den meisten Tests im Winter war es relativ kühl. Hier ist das Klima doch ein wenig anders, also denke ich, dass es für die Reifen noch einmal um einiges härter wird, wobei das Aufwärmen wahrscheinlich einfacher wird", sagte Hamilton. Der Brite fürchtet lediglich, dass die Reifen Graining erzeugen könnten. "Aber wir sitzen alle im selben Boot."
Fernando Alonso scheint so fokussiert zu sein, dass es ihn nicht interessiert, wer in welchen Boot sitzt. Alonso möchte sich voll und ganz auf das erste Rennen der neuen Saison konzentrieren und nutzt dafür denselben Schutzmechanismus wie Räikkönen: Gleichgültigkeit. Auf die Frage, ob es ihn berührt hat, dass Ron Dennis gesagt habe, er vermisse den Spanier im Team, reagierte Alonso relativ kühl. "Das kümmert mich wirklich nicht großartig. Es sieht so aus, als würde Flavio jede Woche reden und Ron jetzt auch. Das ist alles okay, aber zur Zeit nicht sehr wichtig für mich. Ich bin sehr auf das erste Rennen konzentriert. Wir haben noch immer eine Menge Arbeit, wenn wir konkurrenzfähig genug sein wollen. Wir wollen um Rennsiege kämpfen, also kümmere ich mich wirklich nicht darum, was die Leute so sagen."
© adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 26.03.2008 aktualisiert am 26.03.2008
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