Spritpreise – Spartipps für heute, morgen und später

Die Preise für Kraftstoff sind in den vergangenen sieben Jahren um 40 Prozent gestiegen. Und ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht. Doch Autofahrer können zumindest zum Teil gegensteuern. Was sofort hilft, was mittelfristig Erleichterung verschafft und was für die Zukunft beachtet werden muss.

Schnelle Hilfe:

Am einfachsten gelingt das Drücken der Spritkosten durch möglichst preiswertes Tanken. Dank Internet und Apps ist das heute relativ einfach – zumindest für Smartphone-Besitzer. Die können sich eine ganze Reihe meist kostenloser Mini-Programme auf ihr Mobiltelefon laden, die die jeweils günstigsten Tankstellen in der Umgebung auflisten. In der Regel arbeiten Programme wie „mehr-tanken“, „mygas“, „Spritspar“ oder „Tankcheck“ allerdings mit Preisinformationen, die von den jeweiligen Nutzern geliefert werden. Ihre Genauigkeit und Aktualität kann daher variieren. Alternative ist eine Kombination aus Navi und gesundem Menschenverstand. Über das Sonderzielemenü lassen sich die Tankstellen in der Umgebung aufrufen und dann im Geiste sortieren. Zentral gelegene Markentankstellen sind fast immer teurer als etwas abseits platzierte freie Betriebe. Belastbare Regeln zu billigen und teuren Tages- oder Wochenzeiten gibt es zurzeit nicht; die Preise steigen und fallen aktuell so häufig, dass Autofahrer vor allem Glück brauchen. Allerdings dürften die Chancen darauf abends höher sein als morgens.

Zusätzlich kann das Auto selbst auf Sparsamkeit gebürstet werden. Zunächst durch simples Abspecken: Wasserkisten, Altpapier oder sonstiger Ballast haben im Kofferraum nichts zu suchen, die Dachbox sollte nach dem Urlaub direkt abmontiert werden. Als Faustregel gilt: 100 Kilo Mehrgewicht bedeuten rund 0,7 Liter Mehrverbrauch. Danach lohnt ein Blick auf die Reifen, denn zu geringer Luftdruck erhöht Verschleiß und Verbrauch. Schließlich lässt sich auch mit etwas persönlicher Leidensfähigkeit Sprit sparen. Wer im Sommer auf die Klimaanlage verzichtet, spart rund 0,6 Liter auf 100 Kilometern. Bei großer Hitze im Stadtverkehr sind sogar rund vier Liter möglich.

Mittelfristige Abhilfe:

Den größten Einfluss auf den Verbrauch hat man selbst – und hier kann trainiert werden. Neben einer vorausschauenden Fahrweise, die unnötiges Gasgeben und Bremsen vermeidet, kommt der richtigen Gangwahl die größte Bedeutung zu. Je höher der eingelegte Gang, desto niedriger ist der Verbrauch. Grenzen setzt dieser Strategie streng genommen nur das Ruckeln bei zu geringer Drehzahl. Normales niedrigtouriges Fahren hingegen ist weder für Motor noch Fahrkomfort ein Problem. Im Stadtverkehr bei Tempo 50 kann bei den meisten Autos ruhig schon der fünfte Gang anliegen.

Generell sollte möglichst schnell hoch geschaltet werden. Dabei darf ruhig kräftig aufs Gaspedal getreten werden – das schnelle Erreichen der Drehzahl für den Gangwechsel ist sparsamer als langsam dorthin zu dümpeln. Insgesamt ist aber ein moderates Tempo zu empfehlen. Viele Autos werden jenseits von 130 km/h zu echten Schluckspechten, so dass sich der Verbrauch schon bei ein wenig höherem Tempo fast verdoppelt.

Langfristige Lösungen:

Ein großer Sparschritt kann bei einem Autowechsel gemacht werden. Allerdings nur, wenn dieser auch wirklich ansteht. Wer die Tankkosten stark drücken will, sollte nicht nur über ein kleineres Fahrzeug mit schwächerem Motor nachdenken, sondern auch alternative Kraftstoffe wie Auto– oder Erdgas in Betracht ziehen. Wird das Fahrzeug vor allem in der Stadt eingesetzt, kann sich auch die Investition in einen Hybridantrieb lohnen. Ist einem der Anschaffungspreis egal, fährt man hinsichtlich der Betriebskosten mit einem Elektroauto preiswert.

Wer sich autotechnisch nicht komplett verändern will, kann zumindest darauf achten, dass die heute üblichen Spritsparhelfer an Bord sind. Das wichtigste ist ein Start-Stopp-System, das den Motor bei Stillstand des Fahrzeugs ausschaltet. Eher von eingeschränktem Nutzen ist die Schaltpunktanzeige, die meist nur die Motordrehzahl als Maßstab für ihre Empfehlungen nimmt und dadurch dem vorausschauenden Fahrer deutlich unterlegen ist. Nicht zuletzt kann beim Neuwagenkauf oder dem saisonalen Wechsel das Umsteigen auf Leichtlaufreifen lohnen. Sie können den Verbrauch um bis zu 0,5 Liter senken, sorgen aber für ein lauteres Abrollgeräusch.

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