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Nur heiße Luft – Abgasgeruch während eines tiefen Atemzugs am Auspuff des Cup-Sciroccos nimmt die Nase jedenfalls nicht wahr. Kann sie auch nicht, denn „wir fahren mit unseren neuen Rennautos absolut emissionsfrei“, bestätigt Volkswagen Motorsport Direktor Kris Nissen. Beim Tracktest auf der Rennstrecke in Oschersleben zeigt der mit Biogas befeuerte Renn-Scirocco, dass spektakulärer Motorsport auch mit Schonung der Umwelt möglich ist.
Das Gefühl einen Maßanzug zu tragen stellt sich ein, während die Vierpunktgurte auf dem Fahrersitz des weißen Cup-Scirocco festgezogen werden. Ein erster Rundblick im Cockpit des 225-PS-Flitzers: Alles so wie es sein muss in einem Rennwagen. Überrollkäfig, rechts ist die Feuerlöschanlage auf dem Bodenblech installiert – Fußmatten, gepolsterten Dachhimmel oder Beifahrersitz gibt es nicht. Gewichtsreduzierung ist ein wesentliches Element im Motorsport. Dort wo sonst [foto id=“314116″ size=“small“ position=“right“]die Rückbank ist, sitzt der Tank für das Biogas.
Die Schaltwippen am griffigen Lenkrad warten darauf, endlich gefordert zu werden. Ein letzter Check von Sitzposition und Außenspiegeln, kurzer Dreh am Zündschlüssel. Brabbelnd meldet sich der Turbomotor in der Front.
Die Ampel der Boxengasse springt auf Grün und röhrend katapultiert der Bio-Bolide den Piloten in sein Revier auf die Rennpiste. Hier ist höchste Konzentration gefragt. Denn aus dem normalen Straßenverkehr bekannte und selbstverständliche serienmäßige Sicherheitselemente wie beispielsweise ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) hat der Cup-Scirocco nicht. „Dieses Auto musst Du richtig genau fahren. Fehler verzeiht es nur selten. Bei adäquatem Fahrstil belohnt dich der Scirocco aber mit einem unvergleichlichen Fahrerlebnis“, urteilt Rennveteran Hans-Joachim Stuck über die Qualitäten des Cup-Autos.
Und er hat Recht: Beim scharfen Anbremsen wird das Heck nervös. Schnelle Lenkbewegungen würden jetzt unweigerlich zum Drift führen. Also: vor der Kurve in die Eisen steigen, Fuß von der Bremse, einlenken, im Scheitelpunkt wieder voll aufs Gas und beschleunigen.
Und hier rückt die Besonderheit des Scirocco-Cup in den Focus. „Push to pass“ nennen es die Profis. Am Lenkrad ist rechts ein kleiner roter Knopf installiert. Wenn er gedrückt wird, stehen für acht Sekunden 50 zusätzliche PS zur Verfügung. Gerade bei Überholmanövern ist diese Funktion sehr hilfreich.[foto id=“314117″ size=“small“ position=“left“]
Grelle blaue LED-Lichter in Front und Heckscheibe signalisieren Konkurrenten und Zuschauern, dass das System aktiviert ist. Der Leistungsunterschied ist deutlich spürbar. Doch keinem Fahrer stehen unbegrenzt viele Manöver mit diesem System zur Verfügung. „Wir können Dauer und Anzahl der Push to Pass-Funktion mit einem Steuergerät programmieren“, erklärt Kris Nissen. Die Piloten müssen sich also gut überlegen, wann sie im Rennen den roten Knopf drücken.
Zum Nachtanken geht es nicht an die Zapfsäule sondern zum Gaslaster. Ein kurzes „Plop“. Zischend, wie entweichende Luft aus einem Schlauchboot, strömt das Biogas in den Tank. Die digitale Anzeige hinter dem Lenkrad signalisiert mit steigenden Werten den Füllzustand des Gastanks. Nach gefühlten 30 Sekunden geht es wieder zurück auf die Strecke.
Nach dem Tracktest ist klar: Rennwagen mit umweltschonenden Antriebskonzepten machen genauso viel Spaß, wie mit Benzinaggregaten. Mit dem innovativen Scirocco-R-Cup beweist Volkswagen seine Entwicklungs-Kompetenz für alternative Antriebe.
geschrieben von auto.de/(ampnet/tm) veröffentlicht am 04.08.2010 aktualisiert am 04.08.2010
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