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Mini
Die britisch-bayerische Marke Mini feiert gerne auch kleinere Jubiläen: Seit zehn Jahren gehen in dem noch immer kultigen Mini nicht nur scharfe Benziner, sondern auch sparsame Diesel ans Werk. 2001 hat sich BMW die kleine Kultmarke Mini an die Brust gelegt. Seitdem geht es mit ihr aufwärts, nicht zuletzt wegen der Anwesenheit von Dieseltechnik ab Sommer 2003 im Modellprogramm. Die hatte jedoch zum Beginn ihres Einsatzes im Mini „One D“ eher Kritik als unbegrenztes Wohlgefallen hervorgerufen. Bei der Konzernmutter BMW war nämlich kein kleiner Dieselmotor im Programm, der zu dem vergleichsweise knapp dimensionierten Fronttriebler gepasst hätte.
Weil der Dieselboom aber auch die Kleinwagen erfasst hatte, mochten die Bayern die gerade neu entfachte Mini-Mania nicht durch die Abwesenheit einer Selbstzündermaschine schwänzen. Hilfe kam von Toyota. Die Japaner hatten einen durchaus standesgemäßen 1,4-Liter-Diesel mit Abgasturbolader und direkter Kraftstoffeinspritzung im Programm, der im „Yaris“ wacker seine Dienste verrichtete. Die BMW-Ingenieure verpassten dem kleinen Vierzylinder einige technische Streicheleinheiten, hoben das Drehmoment auf 180 Nm bei 2000 U/min, beließen es aber bei 55 kW/75 PS Leistung. Immerhin begnügte sich der Mini „One D“ dank der Kraft des japanischen Herzens mit 4,8 Litern auf 100 Kilometern, kam auf 165 km/h und begründete die jetzt zehn Jahre währende Tätigkeit von Dieselmaschinen im Mini.
Allerdings erwies sich das Japan-Implantat als eher träge denn talentiert, besonders im Hinblick auf das Wirken in einem Produkt der „Bayerischen Motorenwerke“. Die Maschine hinterließ besonders jenseits von 130 km/h in dem rund 1 200 Kilo wiegenden Mini einen schlappen Eindruck, kam erst knapp nach 14 Sekunden auf 100 km/h und sollte alsbald abgelöst werden. Zwar brachte ihn BMW in seiner zweiten [foto id=“470956″ size=“small“ position=“right“]Entwicklungsstufe noch auf 65 kW/88 PS, aber in dem mit schönen Verkaufserfolgen aufwartenden Mini musste als Alternative zu den immer muskulöser antretenden Benzinern endlich auch ein moderner Diesel unter der knuffigen Haube Einzug halten.
So kam im neuen Mini „Cooper D“ zum Genfer Autosalon 2007 ein neuer Diesel zum Einsatz: Mit dem branchenüblichen Hubraum von 1,6 Litern und Turbolader mit Overboost gingen 80 kW/110 PS und ein maximales Drehmoment von 260 Nm ans Werk. Das reicht, um in 9,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h zu beschleunigen und eine Spitze von 195 km/h zu erreichen. Mit 4,4 Litern Diesel für 100 Kilometer erwies sich der Motor zudem als sparsam. Weitere Verbesserungen brachten die Maschine schließlich auf 82 kW/112 PS. Die jüngste Generation des Mini „One D“ knausert am erfolgreichsten: Bei einer Leistung von 66 kW/90 PS oder 82 kW/112 PS aus 1,6 Litern Hubraum nippt die Maschine mit einem Normverbrauch von 3,8 Litern zurückhaltend am Kraftstoffvorrat.
Der derzeitige Top-Diesel im Mini „Cooper SD“ verlangt laut Normmessung nach 4,3 Litern Kraftstoff, was einer Kohlendioxidemission von 114 g/km entspricht. Dafür liefert der Zweiliter-Diesel aber auch 105 kW/143 PS und bringt insgesamt sieben Modelle der Großfamilie Mini bis auf 215 km/h. Vor zehn Jahren war der Diesel im Mini nicht unumstritten. Mittlerweile hat jeder vierte Mini einen Selbstzünder unter der Haube. Von den zwischen 1959 und 2000 gebauten 5 387 862 Ur-Minis dieselte übrigens kein einziges Exemplar.
geschrieben von auto.de/(wp/mid) veröffentlicht am 17.06.2013 aktualisiert am 17.06.2013
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