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In städtische Umweltzonen sollen nur noch Autos mit grüner Plakette an der Scheibe einfahren dürfen. Was Städte wie Berlin, Frankfurt und Hannover vormachen, wollen über 100 Städte im Bundesgebiet bis 2015 nachmachen. Sie beabsichtigen, schärfere Auflagen für das Autofahren in vorhandenen Umweltzonen durchzusetzen, so das Bundesumweltministerium. Dadurch soll sich die Luftqualität weiter verbessern.
Als eine Art Musterland will sich hier Baden-Württemberg präsentieren. Die neue Situation im Südwesten der Republik: Statt ab 2015, wie einst geplant, sind ab 2013 die im Lande vorhandenen rund 20 Zonen nur noch mit grüner Plakette befahrbar. Lediglich in genau zu prüfenden Härtefällen soll es befristete Ausnahmeregelungen für Fahrzeuge mit gelbem Aufkleber geben.
Laut Winfried Hermann, Landesverkehrsminister und Grünen-Politiker, bewirkten solche strengeren Auflagen spürbar mehr für die Umwelt. Bisher hätten die Umweltzonen im ganzen Bundesgebiet dazu geführt, dass die Emissionen um viele Tausend Tonnen reduziert werden konnten. Zudem hätten viele Diesel-Fahrer ihr Gefährt mit einem Rußpartikelfilter ausgestattet. Auch wäre das Aussortieren von Altautos und die Anschaffung von modernen, umweltfreundlicheren Fahrzeugen gefördert worden. „Die geplanten, verschärften Auflagen beschleunigten all diese Entwicklungen“, meint Hermann.
Über zwei Jahre hinweg hat der Autoclub die Luftqualitätsmessungen in Umweltzonen ausgewertet. Zumindest direkt in den Zonen habe sich in Sachen Luftverbesserung nichts oder nur ganz minimal etwas verändert. Wirkungsvoller als schärfere Zonenauflagen für Autofahrer seien der Erlass von Lkw-Durchfahrtsverboten und der Bau von Umgehungsstraßen.
Der Deutsche Städtetag widerspricht dem Autoclub und hält es eher mit dem Bundesumweltministerium und der Grünen-Position. Durchfahrtsverbote und Umgehungsstraßen könnten nicht verallgemeinert werden. Je nach Lage, Ausweichmöglichkeit, Kassensituation und Dringlichkeit wäre vor Ort zu entscheiden.
Für die Veränderung der Luftqualität in Umweltzonen gelte, dass der Untersuchungszeitraum von zwei Jahren zu kurz sei, um aussagekräftige Daten zu erhalten. Es müssten schon mindestens fünf Jahre sein. Auch wären in der ADAC-Auswertung keine wetterbedingten Einflüsse berücksichtigt. Dabei wisse man, dass zum Beispiel Winde, Regen und Hitze Auswirkungen haben.
geschrieben von auto.de/(gz/mid) veröffentlicht am 09.09.2011 aktualisiert am 09.09.2011
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