Stadtverkehr der Zukunft muss seniorenfreundlich sein

Die Stadt der Zukunft ist kompakt, urban, mobil und grün. Damit ist sie familienfreundlich und zugleich altengerecht. Diese Vision hat Frank P. Linder vom Planerbüro Südstadt in Köln im Rahmen der 2. MPC-Verkehrssicherheitstage in Berlin vorgestellt. Er forderte einen Paradigmenwechsel in der Stadtplanung und sieht die Zukunft in begrünten Innenstädten ohne parkende Autos auf den Bürgersteigen. Mobilität kann seiner Ansicht nach ohne Komfort- und Sicherheitsverluste vereinfacht werden.

Unter anderem gehöre der Schilderwald abgeholzt. Er fordert ein Zurück zur sich selbst mit ihren Funktionen erklärenden und darstellenden Straße. Verkehrsberuhigte Zonen sollten zudem nur noch Geschwindigkeiten bis 20 km/h zulassen. Dadurch würde die Verkehrssicherheit steigen, auch für Radfahrer und Fußgänger.

Vor allem steigen immer mehr ältere Bürger auf das Rad, um mobil und fit zu bleiben. Aber bei Fahrradfahrern über 65 gibt es die meisten Unfalltoten. Auch bei älteren Fußgängern liegt die Mortalitätsrate hoch. Jeder zweite tödlich verunglückte Radfahrer oder Fußgänger war 65 oder älter. Das sei auch eine Folge der zunehmenden Komplexität im Straßenverkehr, die ältere Menschen vor starke Herausforderungen stellt, so Linder. Gerade im Kreuzungsbereich sei die Unfallgefahr hoch. Dem müsse bei der Planung der Stadt der Zukunft Rechnung getragen werden.

Nicht nur jüngere Singles, auch ältere Menschen ziehen wieder in die Stadt zurück. Hierzu wurde Nürnberg als aktuelles Beispiel genannt. 2007 lebten rund 50 Prozent der Menschen in Deutschland in der Stadt, so werden es 2050 eher 75 Prozent sein, so die Schätzungen.

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