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(adrivo.com) Dass McLaren eine saftige Strafe bekam, sieht Nigel Stepney nicht als seine Schuld. Er wollte nur mit jemandem sprechen und seine Möglichkeiten abwägen.
Viel durfte sich Nigel Stepney aufgrund der Spionageaffäre zwischen Ferrari und McLaren bereits anhören. Dass er die Quelle war, die McLaren-Techniker Mike Coughlan die 780 Seiten an Dokumenten gegeben hat, hat der ehemalige Chefmechaniker von Ferrari bereits eingeräumt. Allerdings wollte er dabei eine eher passive Rolle gespielt haben und nun wies er auch jede Beschuldigung von sich, die ihn als einen Grund für die Bestrafung von McLaren im Vorjahr nennt. Denn nicht er habe die Dokumente auf unangemessene Weise verwendet, sondern Coughlan habe das getan.
„Ich fühle mich überhaupt nicht dafür verantwortlich, was mit McLaren passiert ist. Ich wollte mit jemandem Kontakt aufnehmen, aber nicht um einen Vorteil daraus zu ziehen“, sagte Stepney dem britischen Fernsehsender . Er habe eigentlich nur mit Coughlan reden wollen und dabei herausfinden, was er woanders hätte tun können, beteuerte er. Wo dieser andere Ort hätte sein sollen, wurde bereits im Vorjahr bekannt – bei Honda hatten er und Coughlan ihre Aufwartung gemacht, laut Nick Fry aber nie irgendwelche Unterlagen angeboten.
Doch es lief alles ein wenig aus dem Ruder, vor allem was Stepney betraf. „Ich wurde etwas empfindlich und jemand hat die Informationen in größerem Rahmen verwendet, als ich dachte. Sie hätten nie so verwendet werden sollen – in so großem Maße“, war er nach wie vor verärgert. Geht es nach ihm, dann ist die Geschichte aber ohnehin noch nicht in ihrer ganzen Tragweite ans Tageslicht gedrungen, weswegen er auch gleich auf seine Biografie „Red Mist“ verwies, die im Juli erscheinen und einige Hintergründe aufklären soll.
Denn seiner Ansicht nach wurde und wird viel gesagt, aber einige Dinge, die der ganzen Sache zugrunde liegen, wurden noch nicht erwähnt. Das will er nachholen. „Aus verschiedenen Gründen wurde überdramatisiert, darauf müssen wir ein anderes Mal eingehen. Einige Dinge wurden politisch erledigt. Andere Dinge wurden etwas anders an die Öffentlichkeit gebracht“, merkte er an. Während er auf diese kryptische Weise schon einmal in Teasern auf seine Biografie aufmerksam macht, wird Stepney in Italien weiter juristisch verfolgt.
Die FIA könnte ihn zudem demnächst auch aus der Formel 1 verbannen, was bedeuten würde, dass er dort nicht mehr arbeiten darf. Doch das macht ihm keine großen Sorgen. „Ich denke, ich habe einige interessantere Möglichkeiten, wie zum Beispiel zurück zu den Wurzeln des Motorsports zu gehen. Ich glaube, am Ende dieses Jahres oder Ende 2007 hätte ich sowieso bei Ferrari aussteigen wollen, ob ich in der Formel 1 geblieben wäre, weiß ich nicht. Ich denke, die Formel 1 entfernte sich von einer Richtung, in die ich gehen wollte.“
© adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 21.01.2008 aktualisiert am 21.01.2008
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