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(motorsport-magazin.com) Der Start des Wochenendes lief für Stobart phantastisch. Nach dem ersten Tag lagen Henning Solberg und Gigi Galli auf den Plätzen zwei und vier in Schlagdistanz zur Spitze. Am Samstag folgte jedoch die Ernüchterung, Henning Solberg verlor an Boden und auch Gigi Galli fiel technisch bedingt weit zurück. Am Ende des Sonntags standen dann zwar immerhin vier WM Punkte, doch es wäre weit mehr möglich gewesen.
Gallis Wochenende endete am Samstag. Nachdem der Italiener durch ein Ventilproblem am Turbolader bis auf Platz acht zurückgefallen war, klagte er über totale Erschöpfung und nahm die Rallye nach Rücksprache mit dem Teamarzt am Sonntag nicht wieder auf. Was dabei fast in Vergessenheit geriet war jedoch seine sensationelle Leistung am Freitag. Infolge einer zu langen Reparatur – die hintere Stoßstange hatte am Auspuff gerieben und Feuer gefangen – hatte Galli eine Strafzeit von zehn Sekunden erhalten. Dennoch gehörte er am Ende des Tages zu jenen Fahren, die es sich leisten konnten, bewusst Tempo herauszunehmen, um Sébastien Loeb vorbeizuwinken. Drei Bestzeiten, mehr als jeder andere Pilot am Freitag, untermauerten seine überragende und fehlerfreie Fahrt. Gigi Galli war in der Türkei in der Situation um den Sieg zu kämpfen.
Nach der Rallye überwog dann auch die Enttäuschung: "Es ist ein sehr enttäuschendes Ende einer harten Veranstaltung, die sehr gut für uns begann. Der erste Tag war phantastisch für mich, wir hatten unsere Performance gut im Griff. Wir fanden einen guten Kompromiss zwischen Reifen Schonen und hoher Geschwindigkeit. Wir hätten ohne unsere Strafzeit tatsächlich den ersten Tag angeführt. Aber die Tage waren lang und hart und ich war total erschöpft am Samstag Abend. Der Doktor musste mich wegen meiner Dehydration behandeln. Am Sonntag fühlte ich mich nicht besser und es war weder möglich noch sicher weiterzufahren."
Henning Solberg konnte sich anders als sein Teamkollege durchaus über sein Resultat freuen. Zwar konnte Solberg erneut nicht ganz die Geschwindigkeit seines italienischen Teamkollegen halten, doch auch er zeigte eine fehlerfreie Fahrt auf einem hohen Geschwindigkeitsniveau: "Ich bin sehr, sehr glücklich, ein fünfter Platz ist super und ich war sehr zufrieden mit meiner Fahrt. Es war eine harte Rallye und wir mussten die ganze Zeit gut auf unsere Reifen aufpassen. Der erste Tag war großartig und es war ein gutes Gefühl eine Bestzeit zu erzielen. Dann mussten wir einige Änderungen am Auto machen und das Gefühl war nicht mehr so gut wie am ersten Tag. Aber wir behielten eine gute Geschwindigkeit bei und am letzten Tag entwickelte sich ein interessanter Kampf mit Daniel Sordo. Diese Rallye war eine große Herausforderung mit harten Bedingungen, aber wieder in den Top 5 zu sein und mehr Punkte für mich und das Team erzielt zu haben, ist phantastisch."
Matthew Wilson stand bei der Rallye Türkei klar im Schatten seiner Teamkollegen. Dennoch erlebte auch er eine gute Rallye und konnte wieder einmal beweisen, dass er sich nach und nach immer mehr steigert. Mit einer fehlerfreien Rallye und konstant guten Zeiten reichte es durch die gute Leistung der Konkurrenz zwar nur zu Platz sieben, weniger als viereinhalb Minuten Rückstand unterstreichen jedoch Wilsons Aufwärtstrend: "Das war defintiv eine unserer stärksten Leistungen. Hierher zu kommen, neue Streckennotizen zu erstellen und gute Zeiten von der ersten Etappe an zu erzielen ist großartig. Wir sind die Dinge in diesem Jahr Schritt für Schritt angegangen und zwei starke Ergebnisse in Folge sind sehr ermutigend. Das war wieder eine lange, heiße Rallye und mein physisches Training hat sich wirklich ausgezahlt."
Für Stobart wäre in der Türkei weitaus mehr als nur die Plätze fünf und sieben möglich gewesen. Gigi Galli hätte ohne seine Probleme wohl um den Sieg gekämpft und Solberg hätte mit einer etwas cleveren Strategie vermutlich Position vier gegen Daniel Sordo behaupten können. Vermutlich hätte es schon gereicht, am Freitag nicht Position zwei zu Übernehmen und so für den Samstag bessere Streckenbedingungen vorzufinden.
Doch das Team sollte nicht zu lange über die verpasste Chance, viel Boden auf Subaru gutzumachen, nachdenken. Die Performance, die Stobart am Freitag in der Türkei zeigte, war überragend. Gelingt es dem Team bei den kommenden Rallyes daran anzuknüpfen, könnte die Lücke auf Subaru aus eigener Kraft geschlossen werden. Sollte Subaru darüber hinaus wie bei der Rallye Türkei weiterhin Anpassungsschwierigkeiten mit dem neuen Auto haben, könnte der dritte WM Rang für das Stobart Team wirklich wieder in greifbare Nähe rücken. Subaru bleibt zwar auch nach der Rallye Türkei Favorit auf WM Rang drei, doch Stobart bewies, warum man diesen noch lange nicht abgeschrieben hat.
adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 23.06.2008 aktualisiert am 23.06.2008
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