Streckensicherung beim 24-Stunden Rennen

Da entlang der Grand Prix Strecke und Nordschleife insgesamt 200 Streckenposten rund um die Uhr besetzt werden müssen, ist diese gigantische Anzahl von Personen nötig. Während des Rennens sind die Posten jeweils mit zwei Personen besetzt: Einer ist für die Warnung der Fahrer per Flaggenzeichen zuständig, der andere ist am Funk das Auge der Rennleitung. Zwei weitere Kollegen ruhen sich indes aus und warten auf ihren Einsatz. Die Schichteinteilung ist den vier Sportwarten auf jedem Posten selbst überlassen. Um nachts wenigstens für ein par Stunden Schlaf zu finden, wird gerne im sechsstündigen Rhythmus gewechselt: 4 Tage lang abwechselnd 6 Stunden Dienst und 6 Stunden ausruhen.

Eines der härtesten Autorennen der Welt wird somit nicht nur für die Fahrer ein echter Ausdauermarathon. Dies weiß der Autor dieser Zeilen aus eigenen Erfahrungen aus seinem letztjährigen Einsatz auf Posten 160 im Brünnchen. Gerade in den Nachtstunden zerren Wind und Wetter an der Kondition und die Erschöpfung und Müdigkeit in den Knochen wird größer und größer. Dennoch ist es ein kräftespendendes Erlebnis, wenn Viper-Pilot Werner Mohr im ersten Morgengrauen seine Runden dreht und anerkennend und dankend per Lichthupe und Handzeichen jedem einzelnen Posten aus dem Cockpit einen ‚Guten Morgen’ wünscht.

Unterstützt werden wir Sportwarte draußen auf der Nordschleife von über 30 Fahrzeugen der Streckensicherung. Vom Rettungswagen, ADAC Intervention Cars, über Feuerwehr, bis hin zu den speziellen Bergungsfahrzeugen der DMSB Staffel. Gemeinsam arbeiten wir Hand in Hand: Ohne diese speziellen Fahrzeuge könnten schwere Bergungen und die Rettung von Verunfallten nicht schnell genug durchgeführt werden. Die Crew der Rettungsfahrzeuge ist wiederum auf ihre Absicherung durch die Flaggensignale von den Streckenposten aus angewiesen.


So packt jeder mit an um den Erfolg der Veranstaltung auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt zu garantieren. Doch wir können unseren Job nur so lange perfekt erledigen, wie Rennfahrer und Zuschauer dies zulassen. Denn noch lange nicht hält sich beispielsweise jeder Rennfahrer an das vorgeschriebene Schritttempo, während der „Intervention Car Phasen’, die zur Absicherung von großen Gefahrenstellen auf der Nordschleife verwendet werden.

Die Beseitigung einer Ölspur im Freitagstraining im vergangenen Jahr wurde so auch für mich zu einem einschneidenden Erlebnis: Da setzten einige Piloten – die Warnzeichen ignorierend – das Leben der Kollegen aufs Spiel, weil sie mit überhöhtem Tempo auf dem ausgelaufenen Öl nur mit wenigen Metern Abstand zu diesen vorbeidonnerten. Die Streckensicherung kann die Sicherheit der Fahrer nur gewährleisten, wenn die Piloten auch auf die Sicherheit der Marshalls achten!

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Streckensicherung den Profis überlassen!


Im übrigen begeben sich die Einsatzkräfte der Streckensicherung nur im äußersten Notfall und unter professionellster Absicherung auf die Strecke. Denn das Betreten des Sicherheitsbereiches bedeutet unübertrieben akute Lebensgefahr!

Deswegen ist es unsere größte Bitte, dass auch die Zuschauer ihren Beitrag zum sicheren Ablauf der Veranstaltung leisten und während der Rennen den Zaun zur Rennstrecke nicht überschreiten.

Denn so ärgerlich der damalige Zeitverlust des Land Porsche im Brünnchen aus sportlicher Sicht war: Niemals rechtfertigt er das unbefugte Betreten der Strecke. Nicht nur, dass damit unnötiges Eigen- und Fremdleben in Gefahr gebracht wird, es wird auch die Durchführung der gesamten Veranstaltung in Frage gestellt! Unser Ziel ist es, Sicherheit zu gewährleisten und professionelle Hilfe zu leisten und niemals uns und andere unnötige in Gefahr zu bringen.

Hilfsbereite Leute sind bei der Streckensicherung gerne willkommen – Eine Anfrage im Forum auf dieser Seite genügt um Kontakt zu uns Sportwarten herzustellen.

Dagegen sind Eigeninitiativen aus dem Zuschauerbereich auf der Strecke heraus nicht angebracht. Wir Sportwarte sind für unsere Tätigkeit ausgebildet und für unser Verhalten genau instruiert worden. Hinter der Streckensicherung steckt vor allem ein System, dessen Anweisungen wir befolgen. Perfekt ist dieses System nur, wenn sich die Fahrer und Zuschauer auch an die Spielregeln halten.

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