Studie: Abwrackgewinner 2009 werden Verlierer 2010

Die Letzten werden im kommenden Autojahr die Ersten sein. Ausgerechnet die im laufenden Jahr schwer gebeutelten Premiumhersteller legen im kommenden Jahr als einzige beim Pkw-Absatz in Deutschland zu. Die Abwrackgewinner des aktuellen Jahres hingegen müssen grausame Absatzrückgänge verkraften.

Das prognostiziert eine Studie des Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen. Größter Verlierer des kommenden Jahres wird demnach Volkswagen. Mit voraussichtlich 570 000 Neuzulassungen unterschreiten die Wolfsburger den Wert von 2009 um 243 627 Einheiten. Das entspricht einem Rückgang von rund 30 Prozent. Zweitgrößter Verlierer wird Opel mit einem Rückgang um 90 100 Verkäufe auf 251 000 Fahrzeuge. Ford verliert 87 213 Neuzulassungen und kommt noch auf 202 000 Einheiten.

Auch die Importeure, im Jahr 2009 noch mit zweistelligen Zuwächsen, sind schwer betroffen. So verlieren Fiat und Hyundai rund die Hälfte ihres Absatzes aus dem Abwrackprämien-Jahr. Ein Minus von gut 40 Prozent müssen Dacia und Suzuki hinnehmen. Einigermaßen glimpflich kommen die französischen Hersteller davon; Peugeot büßt rund 31 Prozent ein, Renault circa 25 Prozent. Insgesamt rechnet die Studie für 2010 mit nur noch knapp 2,8 Millionen Neuzulassungen, im aktuellen Jahr dürften 3,8 Millionen Pkw neu auf die Straße kommen.

Einzige Gewinner 2010 sind die Premiumhersteller. BMW kann der Studie zufolge mit Hilfe der neuen Business-Limousine der 5er-Reihe und dem Kompakt-SUV X1 seinen Absatz um 11 331 Pkw gegenüber dem Vorjahr auf 232 000 Fahrzeuge steigern. Unter anderem der neue Gran Turismo Panamera führt bei Porsche zu einem Plus von 838 Einheiten auf 16 000 Fahrzeuge. Ebenfalls zulegen können die Luxusmarken Jaguar und Land Rover. Audi und Mercedes-Benz müssen hingegen einen leichten Rückgang hinnehmen, der mit 0,2 Prozent beziehungsweise 5,8 Prozent aber noch deutlich unter dem Branchenschnitt liegt.

Für den deutschen Pkw-Handel ist die Situation 2010 noch deutlich bedrohlicher als für die international operierenden Hersteller, die immer noch auf gute Geschäfte in China und Indien hoffen können. Die Verfasser der Studie rechnen mit 4 000 Händler-Pleiten im kommenden Jahr. Neben dem starken Absatzrückgang spielen dabei auch die durch die Abwrackprämie aus dem Gleichgewicht geratenen Gebrauchtwagenpreise eine Rolle. Vor allem die extrem gesunkenen Restwerte von Leasing-Fahrzeugen belasten die Bilanzen.

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