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Deutschland hat die besten Autofahrer in Europa. Nach 2008 haben unsere europäischen Nachbarn uns in Sachen Sicherheit im Straßenverkehr auch 2009 die Spitzenposition bestätigt. Das ist eines der Ergebnisse des zweiten AXA Verkehrssicherheits-Reports, einer länderübergreifenden Studie über das Sicherheitsbewusstsein von Autofahrern in Europa. Die meisten der 8.000 Befragten aus zehn europäischen Ländern wählten die Deutschen auf Platz eins.
In Sachen Geschwindigkeitsüberschreitungen sind die Deutschen allerdings kein Vorbild, da helfen weder Punkte in Flensburg noch Geldbußen. Verkehrssicherheit, Umweltschutz und vor allem konstant hohe Benzinpreise sind hierzulande eher ein Grund, den Fuß vom Gas zu nehmen. Beim Thema Alkohol am Steuer sind die befragten Autofahrer in Deutschland jedoch vorbildlich: 90 Prozent halten Alkohol am Steuer für gefährlich. In Sachen Verkehrssicherheit hängen Frauen männliche Fahrer ab: Ob es um das Telefonieren ohne Freisprechanlage, den Sicherheitsabstand oder die Geschwindigkeit geht, ob Blinken oder Alkohol am Steuer – die befragten Fahrerinnen zeigen überall das vorbildlichere Verhalten im Straßenverkehr.
Erstaunlich ist auch die Erkenntnis, dass Präventionskampagnen zur Verkehrssicherheit bei älteren Fahrern wenig Wirkung haben. Im Ländervergleich schneiden die Italiener insgesamt am schlechtesten ab, was das Fahrverhalten angeht.
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Hinter deutschen Lenkrädern herrscht im Vergleich zu anderen europäischen Ländern das größte Sicherheitsgefühl. Rund acht von zehn befragten deutschen Autofahrern (83 Prozent) fühlen sich auf heimischen Straßen sicher, mehr als der europäische Durchschnitt von 75 Prozent. Die Europäer insgesamt (67 Prozent) wie auch die Deutschen (73 Prozent) beurteilen ihr eigenes Fahrverhalten größtenteils als gut. Überraschend ist: Am sichersten fühlen sich die befragten Deutschen nach wie vor auf Landstraßen. Ein gefährlicher Trugschluss, denn dort geschehen über die Hälfte aller Unfälle mit Todesfolge. Ansonsten wissen die befragten Pkw-Fahrer aus Deutschland sehr genau, wo Gefahrenquellen im Straßenverkehr lauern.
Etwa 90 Prozent geben das Missachten von Sicherheitsabständen, Fahren ohne Sicherheitsgurt, Alkohol am Steuer und Rechtsüberholen auf der Autobahn als die gefährlichsten Verkehrssünden an. Damit zeigen sie für diese Aspekte ein höheres Bewusstsein für Gefahren auf der Straße als befragte Autofahrer aus anderen europäischen Ländern.
Von Sanktionen lassen sich die befragten deutschen Fahrer nur bedingt abschrecken: Nur rund jeder vierte (27 Prozent) fürchtet Punkte in Flensburg. Verkehrserziehung und Präventionsmaßnahmen gelten zwar als wichtig – aber nur für andere. 97 Prozent befürworten zwar prinzipiell Präventionskampagnen, doch nur ein Fünftel lässt sich selbst dadurch beeinflussen. Damit belegen die Deutschen den letzten Platz hinter allen anderen Autofahrer-Nationen. Im Vergleich zum Ausland sind die deutschen Strafen für Verkehrsdelikte relativ gering. Dennoch ist fast die Hälfte (44 Prozent) der Meinung, dass Verkehrssünder hierzulande ausreichend bestraft werden (2008: 36 Prozent). Dies könnte im Zusammenhang mit der Neuauflage des Bußgeldkatalogs zum 1. Februar 2009 stehen – damals waren die Bußgelder teilweise deutlich erhöht worden.
Auffallend ist, dass Autofahrer aus Ländern, in denen bereits hohe Strafen auf Verkehrsdelikte erhoben werden, besonders häufig weitere Verschärfungen fordern. Beispiel Italien: Obwohl italienische Handy-Sünder mit knapp 600 Euro Bußgeld tief in die Tasche greifen müssen, ist fast jeder zweite befragte italienische Autofahrer (48 Prozent) der Meinung, dass das generelle Strafmaß für dieses Delikt noch nicht ausreiche (Deutschland: 28 Prozent).
Je jünger der Autofahrer, desto höher die Bereitschaft, das Fahrverhalten zu ändern. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der befragten jungen Autofahrer zwischen 18 und 24 Jahren gibt an, das Fahrverhalten im Jahr 2009 geändert zu haben. Der Anteil der Befragten über alle Altersklassen hinweg liegt hier bei nur 22 Prozent. „Ältere Fahrer, die über viel Fahrerfahrung verfügen, halten eine Änderung ihres Fahrverhaltens offenbar nicht für nötig. Jüngere Fahrer mit weniger Erfahrung sind da offener“, so Dr. Claus Hunold, Leiter Strategisches Marketing bei AXA. Die Sicherheit der jüngeren Verkehrsteilnehmer hingegen liegt deutschen Fahrern zudem besonders am Herzen: Mehr als jeder zweite Befragte (51 Prozent) spricht sich für die Durchführung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen speziell für junge Fahrer aus. Und das zu Recht, denn laut AXA Studie sind sich die befragten jüngeren Fahrer im Alter von 18 bis 34 Jahren der Gefahren im Straßenverkehr weniger bewusst als ältere Verkehrsteilnehmer. Das bestätigen auch Statistiken: Jüngere Fahrer verursachen nicht nur häufiger Unfälle, sondern auch schwerere Schäden.
Trotz sinkender Opferzahlen spielt Verkehrssicherheit auch in Zukunft eine wichtige Rolle. „Jeder Unfall auf Deutschlands Straßen ist einer zu viel. Als einer der größten Kraftfahrtversicherer in Deutschland und weltweit ist es deshalb unser Ziel, mit dem AXA Verkehrssicherheits-Report auf wichtige Themen der Verkehrssicherheit aufmerksam zu machen“, sagt Andreas Tiedtke, Abteilungsleiter Private Kraftfahrtversicherungen bei AXA.
geschrieben von auto.de veröffentlicht am 20.11.2009 aktualisiert am 20.11.2009
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Ich halte es für einen recht gut gelungenen Scherz, die besten Autofahrer so zu kreieren, indem ich die einzelnen Fahrer nach ihrer Selbsteinschätzung beurteile. Das klingt so, als ob Schüler sich ohne Prüfung ihre Zeugnisnoten selber geben dürften. Wenn die AXA das Verhalten des deutschen Autofahrers mit > vorbildlich < beurteilt, dann bewegen sich diese Experten offesichtlich nur zu Fuß durch den Verkehr. Meine persönlichen Beurteilungen sehen da ganz anders aus: ständig zu dichtes Auffahren, oft viel zu schnell, die Weitsicht endet an den Rückleuchten des Vordermannes, und von Rücksichtnahme haben die meisten Autofahrer noch nie etwas gehört. Was ich in Deutschland ganz furchtbar finde, ist das ständige Kurvenschneiden und Überfahren durchgezogener Linien. Und noch etwas. Achten Sie doch einmal auf ihren Vordermann, wenn er durch Kurven fährt. Neun von zehn Autofahrern können nicht kontinuierlich lenken sondern fahren immer nur in Tangenten. Dabei kommt es dann permanent zum Überfahren durchgezogener Linien. Psychologen erklärten mir diesen Effekt so, dass kontinuierliches Lenken permanente Koordination des Gehirns zwischen Erkennen und Ausführen verlangt. Damit seien wohl die meisten Autofahrer überfordert und peilen immer nur einen nahegelegenen Punkt an, den sie dann in einer geraden Linie ansteuern. Wenn das stimmt, was ist dann am deutschen Autofahrer so überragend? Wolli.
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Gast auto.de
November 23, 2009 um 12:44 pm UhrDass auch die deutschen Autofahrer im Allgemeinen bei weitem nicht perfekt sind, ist schon klar, außerdem kann man zig-millionen nicht über einen Kamm scheren, es gibt immer solche und solche, die allermeisten sind "brav", und ein paar wenige sind eben "schwarze Schafe", die fallen einem dann subjektiv besonders auf. Fahr mal nach Italien, Frankreich, Tschechien: z. B. Überholen bei Gegenverkehr ist da ganz normal, da muss halt jeder ganz rechts fahren, dann haben 3 nebeneinander Platz. Unsereins würde da schlecht werden bei so einer Situation!