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Weltweit werden von staatlicher Seite jährlich etwa 44 Milliarden US-Dollar für die Entwicklung alternativer Treibstoffe und Mobilitätskonzepte aufgewendet – in Form von Konjunkturpaketen und anderen Fördermaßnahmen. In Deutschland lag der entsprechende Stimulus bis Februar 2009 bei 950 Millionen US-Dollar, vergleichbar mit Italien und Brasilien.
Wie eine Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche GmbH zeigt, gehört die Entwicklung alternativer Antriebskonzepte zu den wichtigsten Faktoren der globalen Automobilindustrie der kommenden Jahre. Schon in zehn Jahren können Fahrzeuge mit Hybrid– und Elektroantrieb einen Anteil von einem Drittel in den Industrieländern und bis zu 20 Prozent in den Ballungsgebieten der aufstrebenden Regionen haben. Auf Deutschlands Straßen sollen 2020 etwa eine Million Automobile mit Elektroantrieb fahren.
Derzeit stützt der deutsche Staat die Entwicklung hochleistungsfähiger Batterien und auch regionale Untersuchungen, wo eine entsprechende Infrastruktur auf- beziehungsweise ausgebaut werden kann, mit 500 Millionen Euro. „Deutschland hat die Chance, zum Vorreiter zu werden – und das, obwohl der deutschen Industrie lange Zeit vorgeworfen wurde, zu langsam zu reagieren und dem internationalen Wettbewerb hinterherzulaufen“, urteilt Dr. Martin Hölz, Partner „Global Automotive“ bei Deloitte.
Im europäischen Vergleich waren die Gesamtaufwendungen Deutschlands bis Februar 2009 mit 110 Milliarden US-Dollar hoch. Zum Vergleich: Großbritannien gab nur 34,5 Milliarden US-Dollar aus, Frankreich 42,5 Milliarden und Spanien 14,8 Milliarden. Kleine Länder unterstützten ihre Industrien mit Beträgen zwischen 42,7 Milliarden (Niederlande) und 2,9 Milliarden US-Dollar (Portugal). Lediglich Italien gab größere Zuschüsse von 103 Milliarden US-Dollar.
Weit größer fielen die globalen Investitionen der USA (1.678 Milliarden US-Dollar), Chinas (586 Milliarden), Japans (421 Milliarden) und Russlands (220 Milliarden US-Dollar) aus. Deutschland steht weltweit im oberen Mittelfeld. Im Unterschied zu Japan, Spanien und Italien legte die Bundesregierung jedoch zwischen Frühjahr 2009 und Anfang 2010 kein weiteres Paket auf.
Das Spektrum staatlicher Förderung zur Entwicklung alternativer Antriebe, insbesondere des Elektroantriebs, ist breit: Es reicht von Steuererleichterungen über direkte Geldzuschüsse sowie Käuferbeihilfen bis hin zu Forschungs- und Entwicklungsanreizen. Abseits von Konjunkturhilfen fällt die staatliche Unterstützung für die forcierte Entwicklung von Elektroautos und anderen alternativen Ansätzen sehr unterschiedlich aus. Die USA, Frankreich, China und Australien legen den Schwerpunkt vor allem auf Investitionen in Forschung und Entwicklung. Beispielsweise werden Herstellern in den USA Kredite und Prämien zur Verfügung gestellt, Australien hat den sogenannten Green-Car-Plan, und in China greift wiederum das Revitalisierungsprogramm für die Automotive-Industrie.
Die Studie hält fest, „grüne Alternativen“ in Gestalt von Elektroautos seien vor allem in dicht besiedelten und infrastrukturell hoch entwickelten Ländern attraktiv. Hingegen werde sich das Interesse in den aufstrebenden Märkten – zugleich meist Flächenländer – vor allem auf alternative Kraftstoffe, sogenannte Flex Fuels wie Ethanol und Gas, konzentrieren. In zehn Jahren werde es eine sehr breite Palette alternativer Antrieben geben. Davon könne Deutschland profitieren.
geschrieben von auto.de/(auto-reporter.net/wr) veröffentlicht am 17.05.2010 aktualisiert am 17.05.2010
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