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Wer mit einem Taxi durch eine fremde Stadt chauffiert wird, zahlt meist drauf. Fast jeder zweite Passagier wird vom Taxifahrer nämlich nicht auf dem direkten Weg zum Ziel gebracht. Besonders betroffen sind offensichtlich Ortsunkundige wie beispielsweise Ausländer, wie nun ein Feldversuch von Forschern der Universität Innsbruck gezeigt hat.
Für ihre Untersuchung sind drei Probanden insgesamt rund 63 Stunden und 2 236 Kilometer in Taxis durch Griechenlands Hauptstadt Athen gefahren. Einer der „verdeckten Ermittler“ sprach während der Fahrt nur Englisch. Der zweite Tester stellte sich als ortsfremder Grieche dar, während der andere als Einheimischer aus Athen auftrat. Um die tatsächlich genutzte Strecke mit der optimalen Route und dem dafür angemessenen Preis vergleichen zu können, war jede Testperson mit einem GPS-Gerät ausgestattet.
Fast jeder zweite Passagier muss einen Umweg von mindestens fünf Prozent in Kauf nehmen, bevor er am Ziel ankommt. Wie nicht anders zu erwarten, werden ortsfremde Personen dabei besonders oft betrogen: Der scheinbar ortskundige Athener hat im Test durchschnittlich vier Prozent mehr zahlen müssen als für die optimale Route fällig war. Beim ortsunkundigen Griechen hat der Aufschlag bereits bei neun Prozent gelegen. Doch Ausländer, bei denen beispielsweise aufgrund der Sprache bereits klar ist, dass sie sich vor Ort nicht auskennen, erleben offenbar eine regelrechte Taxi-Odyssee: Sie müssen fast ein Fünftel mehr zahlen als bei direkter Fahrt zum Ziel.
Die Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang vom opportunistischen Verhalten. Durch das typische Informationsgefälle wie es sich beispielsweise auch zwischen Arzt und Patient oder Automechaniker und Werkstattkunde einstellt, weiß der Taxifahrer bei ortsunkundigen Personen, dass sie auch im Nachhinein nicht in der Lage sind, die Qualität der Leistung zu beurteilen. Sie können nicht wissen, ob ein Umweg gefahren worden ist. Allein diese Erkenntnis bildet bereits den Anreiz, eine unnötige Mehrleistung zu erbringen und dadurch mehr Geld abrechnen zu können.
Die Taxi-Abzocke beschränkt sich hierbei nicht allein auf die griechische Hauptstadt. Weltweit fahren die Taxifahrer vor allem in größeren Städten gern Umwege, um mehr Geld zu berechnen. Wer dies vermeiden will, kann sich beispielsweise beim Hotel vor Ort erkundigen, wie teuer eine Fahrt bis zum gewünschten Zielort ist. Dann hat man einerseits einen Anhaltspunkt, andererseits kann vorab ein angemessener Festpreis für die Beförderung mit dem Taxifahrer vereinbart werden.
geschrieben von auto.de/(bp/mid) veröffentlicht am 13.05.2011 aktualisiert am 13.05.2011
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