Studie: Truck-Geschäft im Aufwind

Goldene Zeiten für die Hersteller schwerer und mittelschwerer Lkw prophezeit die Unternehmensberatung Deloitte der europäischen Nutzfahrzeugbranche. Laut einer aktuellen Studie der Amerikaner haben Daimler, Iveco, Scania und Co. nach krisenbedingten Einbrüchen ihren Umsatz im ersten Quartal um 25 bis 30 Prozent steigern können. Aber: „Ob heute etablierte Hersteller auch morgen noch zu den Marktführern zählen“, entscheiden laut den Verfassern der Studie „nicht Quartalszahlen, sondern nachhaltige Strategien“.

Diese haben die deutschen Lkw-Bauer offenbar während der Krise entwickelt. Denn für die kommenden Jahre scheint weiteres Wachstum garantiert. Laut Vorhersagen von J.D. Power Automotive werden die großen nationalen, aber auch internationalen Nutzfahrzeughersteller wie Volvo Trucks ihren Absatz bis 2017 fast durch die Bank um mindestens zehn Prozent steigern können. In absoluten Zahlen entspräche dies beispielsweise bei Daimler einem Auslieferungsplus von knapp 37 000 Einheiten bis zum Jahr 2017. Die bisher als ernstzunehmende Konkurrenten gehandelten chinesischen Lkw-Bauer wie FAW und Dongfeng sollen hingegen mittelfristig eher keine Gefahr für sie darstellen. Diese müssten zunächst ihre Technologie „an die wachsenden Standards“ des Weltmarkts anpassen.

Großen Anteil am prognostizierten Absatzplus wird demzufolge das Exportgeschäft mit China, Russland und Indien haben. Allein diese drei Länder sollen zu gut einem Drittel des Wachstums beitragen. Die Marktanteile von morgen gewinnen wird laut den Experten, wer „über intelligente Partnerschaften“ im Zuge von Joint Ventures die „Märkte der Zukunft“ erschließt. Insofern scheint etwa Daimler mit seiner Fusionsstrategie auf dem richtigen Weg zu sein. In Russland beispielsweise machen die Schwaben, mit 24 Milliarden Euro Umsatz weltweit Marktführer im Bereich schwerer und mittelschwerer Lkw, mittlerweile gemeinsame Geschäfte mit dem dortigen Branchenprimus Kamaz. Seit Juni vergangenen Jahres wird dort unter anderem der Leicht-Lkw Canter verkauft. In Indien, wo Daimler Trucks in den nächsten fünf Jahren insgesamt rund 700 Millionen Euro investieren will, wird gerade eine Tochter aufgebaut, die ab 2012 einfache Lkw für den dortigen Massenmarkt produzieren soll.

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