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Suzuki
Suzuki versteht die Kunst einer ersprießlichen Kooperation. Gemeinsam mit Fiat bauen die Japaner in Esztergom (Ungarn) das kompakte Mehrzweckfahrzeug SX4, das bei den Italienern Sedici heißt. Im gleichen Werk im Magyarenland rollen auch die Zwillinge Suzuki Splash und Opel Agila vom Band.
Jetzt steht eine Zusammenarbeit mit Nissan ins Haus. Aus Indien, wo Suzuki als Marktführer mehrere Werke besitzt, kommt ab April der Kleinstwagen Alto zu den Händlern, der baugleich ist mit dem im Frühsommer startenden Nissan Pixo. Gebaut wird er im Werk Manesar in der Nähe von Neu-Delhi.
Genau genommen handelt es sich um die siebte Generation des Suzuki Alto, der erstmals vor exakt 30 Jahren das „Licht der Welt“ erblickte. Auf Deutschlands Straßen, wo der Winzling seit 1981 rollt, ist nach dem bis 2006 verkauften Vorgänger jetzt erst die fünfte Generation am Start. Ein Ladenhüter war der Alto dabei keineswegs: In den 25 Jahren wurden zwischen Flensburg und Garmisch nach Werksangaben immerhin gut [foto id=“65507″ size=“small“ position=“right“]60000 Fahrzeuge diesen Typs verkauft.
Exakt 3,50 Meter Länge (fünf Millimeter mehr als der Vorgänger), 1,60 Meter Breite (Zunahme von 12,5 Zentimeter) und 1,47 Meter Höhe (ein Plus von 1,5 Zentimetern) lauten die Eckdaten des neuen Suzuki Alto. Mit einem Radstand von 2,36 Metern bewegt sich der japanische Inder auf Augenhöhe mit den meisten Wettbewerbern. Der Fünftürer ist als Viersitzer ausgelegt, wobei die Fondpassagiere von nicht allzu großer Statur sein sollten. Der Kofferraum fasst bei kompletter Besatzung gerade einmal 129 Liter, kann aber bei Nichtgebrauch der hinteren Sitzbank durch Umklappen der Rücksitzlehne auf bis zu 774 Liter vergrößert werden.
Einen frischen und durchaus auch sportiven Auftritt hat Chefdesigner Tatsumi Fukunaga dem Alto aufs Blech [foto id=“65508″ size=“small“ position=“left“]gezeichnet. Der große, zweiteilige Kühlergrill nimmt in seiner Form sogar Anleihen von deutschen Premiummodellen. Mit seinen glubschäugigen Scheinwerfern wirkt der Kleine ein bisschen knuddelig, was wohl besonders der weiblichen Kundschaft schmeicheln dürfte. Eine ungewöhnliche Lösung stellen die beiden seitlichen Ausstellfenster an den Fondtüren dar.
Der Innenraum wirkt aufgeräumt, der Tachometer steht als zentrales Instrument im Blickpunkt. Wie zunächst vergessen und deswegen nachträglich aufgesetzt ist der Drehzahlmesser links vom Lenkrad auf dem Armaturenbrett platziert. Allerdings gibt es den „Tourenzähler“ ausschließlich in Verbindung mit der Top-Ausstattungslinie Comfort. Allen Modellversionen gemeinsam ist dagegen das offene Handschuhfach.
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Grundsätzlich nur mit einem 996 ccm großen Dreizylinder mit einer Leistung von 68 PS ist der neue Suzuki-Mini zu haben. Das Aggregat ist aus dem größeren Splash bekannt, wo es 65 PS bereitstellt. Das Motörchen schnurrt wie eine fleißige Nähmaschine und beschleunigt das leer rund 1000 Kilogramm wiegende Leichtgewicht in 14,0 Sekunden bis Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit des Alto beträgt autobahntaugliche 155 km/h. In Sachen Zugkraft sind naturgemäß keine Wunder zu erwarten. Mit einem maximalen Drehmoment von gerade einmal 90 Nm, das zudem erst bei 3400 Rotationen der Kurbelwelle zur [foto id=“65509″ size=“small“ position=“right“]Verfügung steht, sollten Überholvorgänge wohl überlegt sein.
Dafür macht der kleine Zwölf-Ventiler an der Zapfsäule eine umso bessere Figur. Nach EG-Norm begnügt sich das Maschinchen mit 4,4 Liter Super auf 100 Kilometer. Das Triebwerk entspricht der Abgasnorm Euro 5 und emittiert 103 Gramm CO2 pro Kilometer. Laut Suzuki-Sprecher Axel Seegers ist zum nächsten Facelift für den Alto ein Stopp-und-Start-System geplant. Mit diesem soll der CO2-Ausstoß sogar auf 95 g/km sinken.
Die Altersgruppe 40-plus hat Suzuki nach Aussage von Produktmanager Francesco Sini beim neuen Alto besonders im Auge. Außerdem rechnet der Deutsch-Italiener mit einem Anteil von 60 Prozent Frauen hinter dem Steuer des Kleinwagens. Bezweifelt werden darf allerdings, ob die weibliche Kundschaft sonderlich begeistert sein wird von der doch ziemlich harten Auslegung des Fahrwerks. Bei ersten Testfahrten auf den Straßen rund um Castel Gandolfo, der Sommerresidenz des Papstes in der Nähe von Rom, spürten die Insassen die zum Teil katastrophal schlechten Straßen doch deutlich. Dafür verwöhnt der kleine Alto den Fahrer durch einen kleinen Wendekreis von nur 9,0 Metern und dank des senkrecht stehenden Hecks durch eine gute Übersicht nach hinten. Damit ist der Alto wie geschaffen für den Einsatz im urbanen Bereich und [foto id=“65510″ size=“small“ position=“left“]soll deshalb auch gewerbliche Kunden ansprechen wie Pflegedienste, städtische Kurierdienste oder das Kleinstgewerbe wie beispielsweise einen Pizza-Express.
Überaus attraktiv mutet auf den ersten Blick der Einstiegspreis von 8900 Euro für den Suzuki Alto Basic an. Darin enthalten sind zwar Anti-Blockier-System (ABS), Servolenkung, vier Airbags, elektrische Fensterheber vorn und Zentralverriegelung. Aber erst in der Ausstattungslinie Club für 9900 Euro gibt es Vorhang-Airbags, Klimaanlage, ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) sowie manuell von innen verstellbare Außenspiegel. Deshalb erwartet Suzuki in Deutschland für dieses Modell mit einem Anteil von 45 Prozent die größte Nachfrage. Die Top-Version Comfort kostet 10900 Euro und bietet Nebelscheinwerfer, eine Höhenverstellung für den Fahrersitz, eine im Verhältnis 50:50 geteilt umklappbare Rücksitzlehne, den bereits erwähnten Drehzahlmesser, ein CD-Radio sowie Alufelgen.
Für die Ausstattungen Club und Comfort steht für einen Aufpreis von 1300 Euro eine Vier-Stufen-Automatik[foto id=“65511″ size=“small“ position=“right“] anstelle des serienmäßigen Fünfgang-Schaltgetriebes zur Verfügung. Wer dem wenig kleidsamen Weiß nichts abgewinnen kann oder wer das feurige Rot als zu peppig empfindet, kann sich unter acht Metallic-Lackierungen die ganz persönliche Lieblingsfarbe aussuchen. Der Spaß kostet dann 350 Euro extra.
„Der Alto trifft genau den Nerv der Zeit.“ Mit dieser Aussage liegt Francesco Sini mit seiner Einschätzung für die Abrundung der Suzuki-Modellpalette nach unten sicherlich goldrichtig. Gerade in Deutschland ist nicht zuletzt aufgrund des je nach Sichtweise Umwelt- oder Abwrackprämie genannten staatlichen Zuschusses eine verstärkte Nachfrage nach Klein- und Kleinstwagen festzustellen. Da stellen die in diesem Jahr als Verkaufsziel genannten 5000 Exemplare des Alto bestimmt keine utopische Größenordnung dar.
geschrieben von auto.de/Thomas G. Zügner veröffentlicht am 13.03.2009 aktualisiert am 13.03.2009
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